Einschneidendes Erlebnis

Wetter / 22.01.2014 • 18:12 Uhr
Manuel Bogatec beim Schweißen in der Werkstatt der Firma Wagner. Den Haarschutz hat er für unser Foto abgenommen.  Foto: VN    
Manuel Bogatec beim Schweißen in der Werkstatt der Firma Wagner. Den Haarschutz hat er für unser Foto abgenommen. Foto: VN    

Manuel Bogatec hat über eine Lehrlingsmesse den Start ins Berufsleben geschafft.

nüziders. (VN-stm) Im Herbst 2010 besucht Manuel Bogatec mit einigen Freunden die Lehrlingsmesse der „Zone-L“, die damals in Bürs stattfindet. Der Jugendliche hat keine konkrete Vorstellung, welchen Beruf er ergreifen möchte. „Irgendwas Technisches“ soll es sein, was genau, weiß er noch nicht. Auf der Messe kommt er am Stand der Firma Wagner aus Nüziders vorbei. Fasziniert beobachtet Bogatec einen Mann dabei, wie er ein Rohr verschweißt. Dahinter Fotos von einigen Prestigeprojekten der Firma. „Ich wusste bis dahin nicht, was für große Anlagen Wagner baut. Das hat mich gewaltig beeindruckt“, erinnert sich der Bludenzer heute.

Noch an Ort und Stelle bekundet Bogatec sein Interesse. Wenig später die positive Rückmeldung. Bogatec durchläuft den Aufnahmeprozess – zwei Schnuppertage, ein Eignungstest – und beginnt im September 2011 seine Arbeit bei Wagner.

„Bin nicht eingesperrt“

Die Umstellung vom Schul- zum Berufsalltag geht nicht glatt von der Hand, erzählt Bogatec. Vor allem das viele Stehen sei zu Beginn gewöhnungsbedürftig gewesen. Dass er schon in seiner ersten Woche an einer Anlage in einer der größten Firmen in Bludenz mitarbeiten darf, erleichtert ihm aber den Einstieg. Wirklich überzeugt von seiner Wahl ist er erst, als ihn ein Geselle zum Rodundwerk II der Illwerke mitnimmt. Hier installiert Wagner Quellwasserverrohrungen und Druckluftverrohrungen. „An dem Punkt habe ich sagen können: Jetzt weiß ich, dass ich mich richtig entschieden habe“, ist der 18-Jährige noch heute begeistert.

An seiner Arbeit schätzt Bogatec vor allem das Montieren auf der Baustelle. „Ich möchte nicht eingesperrt sein in einer Halle.“ Von Alberschwende bis ins Zillertal, von der Schweiz bis nach Tirol sind die Kunden von Wagner verstreut. Die Reisemöglichkeiten, die sich dadurch ergeben, nutzt Bogatec eifrig. „Man sieht viel, ist viel auf dem Weg und lernt viele verschiedene Menschen kennen“, beschreibt er die Faszination seines Berufes.

Die größte Herausforderung sei es, alles richtig auszumessen und anhand der Ergebnisse die richtigen Schlüsse zu ziehen. Nicht selten werden die Installationen nämlich in der Werkstatt vorbereitet. Passiert ein Messfehler, passt die Anlage hinterher schlicht nicht mehr in das Gebäude, für das sie vorgesehen war. Damit solche und andere Fehler nicht passieren, muss Bogatec sich laufend fortbilden. Jedes Jahr absolviert er ein zweieinhalbmonatiges Modul im Rahmen seiner Lehrlingsausbildung. Auf dem Programm stehen etwa Sanitär-, Gas- und Wasseranlagen sowie Heizungstechnik. Nach vier Jahren folgt die Abschlussprüfung. Dann kann sich Bogatec „Installations- und Gebäudetechniker“, „Gas- und Sanitärtechniker“ sowie „Heizungstechniker“ nennen.

Chancen-Kompass in Nenzing

Über die Messe sagt Bogatec im Rückblick: „Das war für mich ein einschneidendes Erlebnis. Danach war klar, in welche Richtung ich gehen wollte.“ Er rät daher jedem Jugendlichen, so früh wie möglich selbst eine Job- bzw. Lehrlingsmesse zu besuchen. Die „Zone-L“ macht mittlerweile übrigens gemeinsame Sache mit „HiPos“, der anderen großen Lehrlingsinitiative im Walgau. Unter dem Namen „Chancen-Kompass“ können sich die Besucher am kommenden Samstag in der Walgau Tennishalle in Nenzing ein Bild davon machen, was die 50 ausstellenden Betriebe ihren Lehrlingen bieten. Beginn ist um 9 Uhr, geöffnet ist bis 16 Uhr. Die Anfahrt per Bus und Bahn ist kostenlos.

Man sieht viel, ist viel auf dem Weg, lernt Menschen kennen.

Manuel Bogatec

Zur Person

Manuel Bogatec

Lehrling bei der Firma Wagner

Beruf: Installations- und Gebäudetechniker 

Geboren: 27. Oktober 1995

Ausbildung: Polytechnische Schule

Hobbys: Skifahren, Fußball und Volleyball