Aus Bildern werden Filme

Wetter / 03.02.2014 • 19:09 Uhr
Roland Öller produzierte unter anderem auch den „Opener“ zur Super Bowl-Berichterstattung. Foto: Privat  
Roland Öller produzierte unter anderem auch den „Opener“ zur Super Bowl-Berichterstattung. Foto: Privat  

Roland Öller ist Cutter und machte sogar Medien in den USA auf seinen „Super Bowl-Opener“ aufmerksam.

Wien. (VN-bem) Bereits ein Jahr vor seiner Matura war für Roland Öller klar, wie seine berufliche Zukunft ausschauen soll: Er wollte Cutter werden und aus Tausenden, einzelnen Bildern Filme schaffen. 2001 drehte und produzierte der Schüler für einen Bekannten ein „Making-of“ zu dessen Dokumentarfilm. „Ich hatte damals sehr viel Spaß beim Produzieren und der Nachbearbeitung.“ Ausrüstung und Kamera im „Digital-8-Format“ lieh er sich von Freunden. Innerhalb eines Tages hat er sich mit dem Schnittprogramm auseinandergesetzt sowie Tricks und Werkzeuge der Software erlernt. „Ich bin ein Tüftler und spiele gerne mit Details.“ Bei ihm habe es sofort klick gemacht: „Ich habe fix gewusst, dass ich Cutter werden will“, erzählt Öller, wie sich sein Berufswunsch manifestierte. Während dem Schneiden der Film-Sequenzen sei er in der Arbeit aufgegangen. „Mit dem Ergebnis war ich dann auch sehr zufrieden“, resümiert der 30-Jährige.

Liebe zu Bewegtbildern

„Eine Liebe zum Film hatte ich irgendwie schon immer“, erinnert sich der Cineast und fügt hinzu, dass er rund 500 Filme in seiner heimischen „Videothek“ sein Eigen nennt. „Ich schaue alles, was es gibt – von alten Filmen bis zu den heutigen Kinofilmen.“ Nach der Matura setzte es die erste große Enttäuschung: Die Bewerbung für ein Studium an der Filmakademie in Wien wurde abgelehnt. „Doch ich ließ mich nicht von meinem Traum abhalten und ging für ein Diplomstudium ‚Digital Film Making‘ an die private Fachhochschule „SAE“ (School for Audio Engineering) nach Wien. Dort lernten wir in einem sehr breit aufgestellten Studium von der Kameraarbeit, dem Licht, über das Verfassen von Drehbüchern, Regiearbeit und der Nachbearbeitung alles rund um das Thema Film.“ In Berlin schloss er ein zusätzliches Bachelor-Studium „Digital Film Making“ erfolgreich ab. Nach einiger Zeit als freischaffender Cutter überzeugte er als „Sommervertretung“ und bekam eine feste Anstellung bei Puls 4 in Wien. Freiberuflich ist er nach wie vor unter anderem für die Champions League-Berichterstattung für die Sender Sky und Puls 4 tätig und produziert auch Werbefilme.

„Als Cutter arbeitet man eng mit dem zuständigen Regisseur oder Redakteur zusammen. Ein guter Cutter bietet mehrere kreative Möglichkeiten an und äußert auch eigene Ideen.“ Bei einem „Opener“ (Ankünder für eine Serie etc.) beginnt beispielsweise die Arbeit mit der Erstellung eines Plans und der Suche nach der passenden Musik, „rund herum spinnt man die gesamte Geschichte.“ Besondere Aufmerksamkeit erregte sein letztes Werk, der „Opener“ zur Puls 4-Berichterstattung der „Conference Finals“ der NFL. „Den Opener, der im Stil an die Serie ‚Game of Thrones‘ angelehnt ist, hat mein Redakteur auf Facebook geteilt und so hat sich das dann weiterverbreitet. Nach 24 Stunden hatte der Film 100.000 views. Bis jetzt über 180.000. Und sogar in den USA wurde dazu berichtet“, erzählt der Vorarlberger nicht ohne Stolz.

Ich habe sofort gewusst, dass ich Cutter werden will.

Roland Öller

Zur Person

Roland Öller

abreitet als Cutter, Kameramann und Blackboxsprecher bei der Puls 4.

Geboren: 11. November 1983 in Bregenz

Ausbildung: Matura am Gymnasium Gallusstraße in Bregenz, Präsenzdienst in Bregenz

Laufbahn: Studium an der privaten Fachhochschule „SAE“ (School for Audio Engineering) in Wien und Berlin

Hobbys: Kino, Inlineskating

Link zum YouTube Video, über das auch in den USA gesprochen wurde: http://www.youtube.com/watch?v=EsmQ2uwItKU