„Armut macht betroffen“

Web-Expertin Birgit Hämmerle und ihr Mann leben für ihre Madagaskar-Hilfe.
Egg. (VN) „Ich habe Madagaskar vor 20 Jahren kennengelernt, als mein Mann, Gebhard Fitz, dort seine Diplomarbeit machte und ein halbes Jahr die Lemuren erforschte. Niemals hätte ich erwartet, dass dieser Urlaub unser Leben so nachhaltig beeinflussen würde“, erzählt Birgit Hämmerle. „Die Insel ist faszinierend. Wir sind an menschenleeren weißen Stränden spaziert, sind den Lemuren durch den Urwald gefolgt und haben nette Menschen kennengelernt. Bald wurden wir auch mit der Armut konfrontiert. Ich denke, es lässt niemanden kalt, wenn man ein Kleinkind auf einer Müllhalde sieht, das nach etwas Essbarem sucht. Zusammen mit unserem Freund, dem plastischen Chirurgen Ingo Plötzeneder, gründeten wir den Verein smile4Madagaskar und begannen ein Naturschutzprojekt zu unterstützen, bei dem die Menschen der umliegenden Dörfer eines bedrohten Urwaldes lernten, seine Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Das Projekt smile4nature war geboren.“
Nachhaltige Projekte
Das erfolgreiche Hilfsprojekt wuchs. „Ingo sah auf den Straßen Madagaskars viel Bedarf für medizinische Hilfe. So entstand 2009 smile4health, ,humanitäre plastische Chirurgie‘: Ein Vorarlberger Ärzteteam reist jährlich nach Madagaskar und operiert dort Missbildungen – angeboren oder nach einem Unfall –, Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten und Gesichtstumore“, so Birgit Hämmerle. „Ein Jahr später adoptierten wir einen kleinen Buben aus Madagaskar und stießen dabei auf ein Kinderheim in Not. Wir kamen an Weihnachten dorthin und es gab kein Geld mehr für Reis oder Babybrei. Das war der Beginn unseres dritten Projekts, smile4children: Finanzielle Unterstützung für das Heim und Schulbildung für die Kinder.“ Inzwischen zählen der Marketer Martin Hefel und die Ärzte Stefan Winsauer und Martin Dorner zum Vorstandsteam und tragen mit ihrem Fachwissen und ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg bei. Hilfe zur Selbsthilfe, Know-how-Transfer und Nachhaltigkeit sind die Ziele des Teams – immer mit Einfühlungsvermögen und einem Lächeln.
Kräftezehrend, aber gut
„Wie ich Familie, Beruf und soziales Engagement vereinbare? Ich versuche jeden Tag, das aufs Neue herauszufinden. Meine Erfahrung aus dem Medienmanagement erleichtert meine Arbeit im Verein. Aber wenn die Organisation des morgigen Benefizabends, der Aufbau der neuen Vereinshomepage und das Familienleben kollidieren, kann es schon mal stressig werden. Wir können eh nichts anderes tun, als unser Bestes zu geben und manchmal reicht das und manchmal nicht“, weiß Birgit Hämmerle. „Warum wir das alles machen? Ich meine, bei uns allen ist neben dem Wunsch zu helfen auch ein gewisses Midlife-Denken am Werk: Man hat vieles erreicht und sucht noch einmal eine Herausforderung, möchte Spuren hinterlassen, nicht alles auf dieser Welt einfach hinnehmen.“
Benefizabend
„Der Violinist Rudens Turku und die Pianistin Yumiko Urabe machen mit ihrer Interpretation der Werke von Franz Schubert, Pablo de Sarasate, Jules Massenet und Modest Mussorgsky
den morgigen Benefizabend im Angelika-Kauffmann-Saal möglich. Und Fenosoa Rabarijaona wird zwei Lieder aus ihrer Heimat Madagaskar singen. Ein kurzer und spannender Einblick in das Handeln des smile4-Teams beschließt den Abend“, informiert Birgit Hämmerle.
Weihnachten gab’s weder Reis noch Babybrei. Da handelten wir.
Birgit Hämmerle



Informationen
Birgit Hämmerle, geb. 19.7.68
Hausfrau, Mutter, selbstständig im Online-Medienbusiness
http://familienhaus.co.at
Lernen Sie uns und unsere Projekte kennen: Morgen, Donnerstag, 27. März im Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg. Einlass um 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr.
Eintritt 12 Euro. Einnahmen zugunsten der Projekte.
Website: www.smile4.at
Spendenkonto: Raiffeisenbank am Hofsteig BLZ: 37482 Konto: 86173 IBAN: AT213748200000086173 BIC: RVVGAT2B482