Die Marke “Steirer Wolfi”

Es gibt Leute, deren echten Namen fast niemand weiß. Wolfram Wukonig ist so einer.
Lustenau. (VN-hk) Der „Steirer Wolfi“ – wer in der Gemeinde kennt ihn nicht! Den Mann mit dem kantigen Gesicht und dem unverfälschten steirischen Dialekt, dessen ausgeprägte Diphtongierung ein gemeinsames Merkmal mit dem Lustenauerischen aufweist. „Steirer Wolfi“ ist zur Marke geworden. Zu einem Original, in dessen Zusammenhang der Name Wolfram Wukonig fremd klingt. Dabei heißt der „Wolfi“ genau so – und das steht auch im Pass.
Vor 28 Jahren . . .
„Ich fühle mich aber schon auch als Vorarlberger“, stellt der 48-Jährige klar. Seine Biografie ist eine moderne Ausgabe jener Kärntner und Steirer, die vor 60 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen ins Ländle zogen und dieser Tage in Lustenau dieses Jubiläum würdig begehen. Als Gleisarbeiter der Firma Rhomberg kam der junge Steirer-Bub ins westlichste Bundesland. Bald traf ihn der Pfeil Amors und Wolfram Wukonig aus Leutschbach an der südsteirischen Weinstraße beschloss, sich in Vorarlberg niederzulassen. 28 Jahre ist das schon her und der ehemalige Einwanderer aus dem Osten hat sich vor sechs Jahren seinen Traum erfüllt: Wolfram Wukonig führt eine Gaststätte, das „Walhalla Stüble“ in Lustenau. Vor sechs Jahren übernahm er den Betrieb, vor drei Jahren kaufte er das rustikale Gebäude.
Nicht mehr zurück
Als Gastwirt ist der Vater zweier erwachsener Kinder mittlerweile zu einem Kulturbotschafter der Steiermark geworden. Er stellt jedes Jahr einen Maibaum auf, ebenso ein klapperndes Windrad, das sogenannte „Klapotetz“. In seiner Wirtschaft gibt es steirische Weine und steirische Jausen. Natürlich ist sein „Walhalla Stüble“ ein beliebter Treffpunkt für Kärntner und Steirer – aber nicht nur für die. Der „Steirer Wolfi“ steht auf die steirische Gemütlichkeit und das Gemeinschaftsgefühl. „Dazu gehört ein guter Wein und eine zünftige Jause.“
Circa drei Mal fährt der Wukonig jedes Jahr in seine alte Heimat. Ein Besuch läuft
dort läuft immer nach demselben Ritual ab. „Zuerst gehe ich ans Grab meiner Eltern, danach zu meinem Bruder aufs Weingut.“ Von seinem Bruder bezieht er natürlich auch den
Wein. Früher noch hatten seine Eltern einen Buschenschank. „Von dieser Zeit stammt mein Wunsch, einmal ein eigenes Gasthaus zu führen.“ Dieses hegt und pflegt er, der geschickte Handwerker, mit viel Hingabe. Irgendwann zurück in die Steiermark will er trotz seiner Steirer-Liebe nicht. „Wie gesagt: Ich bin ja schon längst ein Vorarlberger geworden. Hier bleibe ich.“
Mit der eigenen Gaststätte habe ich mir meinen Traum erfüllt.
Wolfgang Wukonig
Zur Person
Wolfram Wukonig
kam vor 28 Jahren von der steirischen Weinstraße nach Vorarlberg
Geboren: 25. Februar 1966
Wohnhaft: Lustenau
Familie: zwei Kinder
Beruf: Gastwirt
Hobbys: Radfahren, Basteln