Mit Freude über die Berge

st. gallenkirch. (VN-akp) Der „M3“ Montafon Bikemarathon ist der jährliche Saisonhöhepunkt für Reinhard Felder. Seit der Premiere 2009 bestritt der 44-Jährige aus St. Gallenkirch jeweils die Distanz des „M2“ über 65 Kilometer und 2400 Höhenmeter – bis auf ein Mal, als er krank war. „Das Panorama ist einmalig, und die Singletrails sind eine Herausforderung“, schwärmt er. Dabei hätte er vor zehn Jahren nicht einmal im Traum daran gedacht, dass er sich per Bike auf einen Berg schinden würde. „Ich wog 115 Kilogramm, die Sportler waren für mich ganz einfach Spinner“, blickt er lachend zurück.

Spaß im Vordergrund

Heute treibt der ehemalige Raucher fast täglich Sport. „Ich habe mich mit dem Gewicht nicht wohl gefühlt. ‚Ini­tialzündung‘ war auch ein Unfall 2006, als ich vom Blitz getroffen wurde, Folgeschäden gab es zum Glück keine. Am darauffolgenden Silvester habe ich mich bei der Aktion ‚Schlanker leben‘ angemeldet. Durch bewussteres Essen und Bewegung habe ich ohne Diät in sechs Monaten 28 Kilogramm abgenommen und bis heute gehalten.“ Nur wenn er viel Stress hat, nimmt er ein paar Kilo zu. Die wird der Illwerke-Angestellte aber schnell wieder los, denn sein Bewegungsdrang ist groß und Sport ist in den Alltag integriert. „Ich fahre mit dem Rad 25 Kilometer zur Arbeit. Abends hänge ich oft eine Biketour im Montafon an. Im Winter stehen Skitouren und Fitnessstudio auf dem Programm.“ Angefangen hat er 2007 mit Spazieren, im Frühjahr begann er mit dem Bikesport, und im Juni fuhr er sein erstes Bergrennen, den Montafoner Hillclimb. „Von da an war ich infiziert und gewann 2011 sogar die Masters-Lizenz-Gesamtwertung des Vorarlberger Hillclimbcups. Aber mein Motto lautet ‚Dabei sein ist alles‘, mir geht es nicht um Platzierungen“, betont der zweifache Familienvater. „Es macht Spaß, in der Szene dabei zu sein, ich bin unter Gleichgesinnten. Während des Rennens ist es hart, aber das hat man im Ziel gleich vergessen“, erklärt er.

Felder bestritt seit 2007 zahlreiche Bikerennen und Radmarathons. Im Training hat er schon bis zu 200 Kilometer am Tag absolviert. In dieser Saison stehen bereits 2500 Kilometer und 33.000 Höhenmeter auf dem Tacho seines Bikes. „Sport zu betreiben, bedeutet für mich Lebensqualität, denn ich habe dadurch weniger Rückenprobleme. Es ist der perfekte Ausgleich zur Arbeit.“ Er setzt sich immer wieder Ziele: „Eine Biketour über die Pässe am Kathmandu wäre ein Traum. Man soll doch träumen, oder?“

Sport zu betreiben, bedeutet für mich Lebensqualität.

Reinhard Felder