Sicher über alle Pässe

Wetter / 07.08.2014 • 18:28 Uhr
Gerhard Jäger ist am Sonntag für die Radfahrer im Einsatz. Foto: akp
Gerhard Jäger ist am Sonntag für die Radfahrer im Einsatz. Foto: akp

Gerhard Jäger ist für die Streckensicherung beim Highlander Radmarathon zuständig.

hohenems. (VN-akp) Gerhard Jäger feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum bei der Polizei. Zum Beruf kam der 45-Jährige zufällig. Schon in jungen Jahren erlebte der gelernte Elektromechaniker für Schwachstrom, der in der Trafo-Entwicklung eines Dornbirner Unternehmens tätig war, eine Kündigungswelle. „Ich wollte danach einen sicheren Job, daher habe ich mich bei der Polizei beworben“, erklärt der Hohenemser, der beim Posten Bregenz stationiert ist. „Der Job ist abwechslungsreich und spannend. Man weiß bei Dienstbeginn nicht, was der Tag bringt“, meint Jäger.

Strecke ist nicht gesperrt

Dieses Wochenende ist der leidenschaftliche Jasser ehrenamtlich für den Highlander Radmarathon in seiner Heimatstadt Hohenems im Dienst, er ist für die Streckensicherung verantwortlich. Um sieben Uhr früh fällt am Schlossplatz der Startschuss zur größten Breitensport-Radveranstaltung im Bodenseeraum, die vom RV Hohen­ems organisiert wird. Auf der langen Distanz absolvieren die Radfahrer 180 Kilometer und 4040 Höhenmeter über das Bödele, den Hochtannberg- und Flexenpass sowie das Faschina- und Furkajoch bis ins Ziel nach Hohenems. Auf der kurzen Distanz über 160 Kilometer und 2400 Höhenmeter „Rund um Vorarlberg“ werden die ersten vier Pässe bewältigt. „Für mich persönlich unvorstellbar, ich bin noch nie auf dem Rennrad gesessen“, meint Jäger lachend.

Er versteht den Ehrgeiz der Athleten bis zu einem gewissen Grad. Unverständlich ist für ihn allerdings die Tatsache, dass manche Teilnehmer auf der nicht abgesicherten Straße die Verkehrsordnung nicht einhalten. „Es ist kein Profirennen, nur die erste Gruppe wird von Polizeimotorrädern begleitet. Die Strecke ist nicht gesperrt, trotzdem fahren manche, als ob ihnen die Straße gehören würde“, appelliert er an die Vernunft der Sportler, nicht alles zu riskieren.

Bereits zum neunten Mal ist Jäger für die 30 Streckenposten zuständig und teilt sie am Renntag ab sechs Uhr früh ein. „Sie haben keinen einfachen Job, denn sie stehen bis zu acht Stunden bei jedem Wetter an der Straße“, zollt er seinen Leuten Respekt. Diesen Job hat er selbst elf Jahre lang gemacht. Heute übernimmt er Behördengänge, wie etwa die Absprache mit der Polizei oder der Bescheide mit der Landesregierung.

„Ich helfe sehr gerne in der Organisation mit, aber bevorzugt in der zweiten Reihe“, betont Jäger. Dabei zeigt er sich sehr vielseitig interessiert. Er ist Vize-Obmann, Fähnrich, Schriftführer und Zunftrat bei der Faschingszunft Hohenems Untergass. Zudem ist er im Vorstand beim Obstbauverein Hohenems, singt beim Kirchenchor und hilft in der Organisation des jährlichen Jahrgängertreffens. Jeden Dezember tritt er als Nikolaus in Aktion. „Somit gibt es je nach Saison genug Abwechslung, Langeweile habe ich selten“, meint er lachend.

Das Team des RV Hohen­ems ist eingespielt, ich helfe gerne mit.

Gerhard Jäger
Gerhard Jäger ist am Sonntag für die Radfahrer im Einsatz. Foto: akp
Gerhard Jäger ist am Sonntag für die Radfahrer im Einsatz. Foto: akp

Zur Person

Gerhard Jäger

Der Polizist hat vielseitige Interessen und hilft gerne in der zweiten Reihe.

Geboren: 4. April 1969

Wohnort: Hohenems

Beruf: Polizist

Familie: ledig

Hobbys: Fasnachtzunft Untergass, Kirchenchor und Obstbauverein Hohenems, Jassen