Einer guten Ernte zur Ehr’

Martin Winder, Obmann von „Ländle Bur“, hält die Tradition des Erntedanks hoch.
Dornbirn. (VN-mm) Es ist alles angerichtet für ein großes Saisonfinale. Selbst die Kürbisse sind gut geraten. „Irgendwie muss das Wetter doch gepasst haben“, sinniert Martin Winder. Auch die Beerenernte hakt der Obmann des Vereins „Ländle Bur – i luag druf!“ als gelungen ab. Was von der Fülle des Sommers nicht bereits ab Feld und Hof oder auf dem Wochenmarkt verkauft wurde, sucht an diesem Wochenende bei zahlreichen Erntedankfesten noch einmal Abnehmer. Und die gibt es zur Genüge. „Regionalität ist gefragt“, freut sich Winder.
Leistungsschau
Der Beerenbauer aus Dornbirn steht an einem riesigen Kessel und stampft Zwetschken ein. „Für Schnaps“, wie er anmerkt. Währenddessen etikettiert die Mutter schon die Flaschen dafür und kümmert sich um die Kunden. Gerne schauen sie bei Winders vorbei. Das Angebot an Selbstproduziertem ist groß. Gleiches gilt für die anderen der rund 100 Vereinsmitglieder. Milchprodukte, Obst, Marmeladen, Schnäpse: Was die Natur hergibt, kommt in diesen Tagen auf die Tische der Marktstände. „Die Erntedankfeste sollen der Bevölkerung zeigen, was die Bauern das ganze Jahr über geleistet haben“, erklärt Martin Winder. Wer so mit seiner Schaffenskraft an Wind und Wetter hängt, ist weit davon entfernt, eine gute Ernte für selbstverständlich zu nehmen. „Aber“, meint Winder verschmitzt lächelnd, „etwas haut immer hin.“
Der gelernte Tischler hängt an seiner Tätigkeit. „Da gibt es einen Anfang und ein Ende“, sagt er. Dazwischen liegen freie Monate, in denen er seiner Leidenschaft, dem Skifahren, frönt. Es ist sein Ausgleich zu einer harten, häufig dreckigen und vielfach auch unkalkulierbaren Beschäftigung.
Doch Martin und Peter Winder haben diesbezüglich ein gutes Händchen. Was vor 20 Jahren als Hobby begann, wurde alsbald zum Haupterwerb. Heute verfügen die Brüder über 20 Hektar Anbaufläche. 30 bis 40 Tonnen Beeren werfen die Felder jährlich ab, so die Bedingungen passen. Aber das nimmt Martin gelassen. „Würde immer alles funktionieren, würde man übermütig“, übt sich der Naturnahe in Demut. Naturnah lautet auch die Devise beim Wirtschaften. Heuer wurden die Erdbeeren kontrolliert. Es fanden sich keine Rückstände. Martin Winder erzählt es stolz. Ebenso, dass es nächstes Jahr erstmals Spargel aus Eigenanbau gibt. „Es schaut gut aus“, freut er sich auf die erste Ernte.
Würde immer alles funktionieren, würde man übermütig.
Martin Winder
Zur Person
Martin Winder
Obmann des Vereins „Ländle Bur –
i luag druf!“
Geboren: 10. Oktober 1967 in Dornbirn
Beruf: gelernter Tischler, jetzt Landwirt
Familienstand: ledig
Hobby: Skifahren