Alter Markt, junger Chef

Herbert Kaufmann und Bürgermeisterin Andrea Kaufmann eröffnen heute den 39. Dornbirner Martinimarkt. STD
Herbert Kaufmann ist verantwortlich für die Organisation des traditionellen Dornbirner Martinimarkts.
Dornbirn. (ha) 1975 fand der erste Martinimarkt, veranstaltet von der Werbegemeinschaft Einkaufszentrum Dornbirn, statt. Im selben Jahr erblickte Herbert Kaufmann das Licht der Welt. Heute führt er Regie beim traditionellen Herbstmarkt, der Jahr für Jahr an die 15.000 Besucherinnen und Besucher ins Stadtzentrum lockt. So wird es die nächsten Jahre wohl auch bleiben.
Wenn heute, Punkt 10 Uhr, der 39. Martinimarkt auf der Stiege des Roten Hauses eröffnet wird, steht Herbert Kaufmann in der ersten Reihe, direkt neben Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und anderen bedeutenden Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sowie den Ehrengästen aus Berneck und Meckenbeuren. Der 39-Jährige hat die Ehre, seit etwa zehn Jahren den Eröffnungsakt zu moderieren und anschließend die noblen Herrschaften im „alto Häß“ durchs Marktgetümmel zu lotsen.
Sein Credo ist es, die alten Dornbirner Traditionen auf dem bedeutendsten Markt des Jahres hochleben zu lassen: „Damit unterscheiden wir uns von allen anderen Marktveranstaltungen im regionalen Umfeld.“ Ein kräftiger Schuss Nostalgie ist tatsächlich das Rezept für einen riesigen Andrang, der seit dem Auftakt vor knapp 40 Jahren nicht abgenommen hat. Auch dank des Engagements der Martinimarkt-Macher der ersten Stunde von der Werbegemeinschaft EZ Dornbirn wie Ingrid Sonntag, Karl Wiesenegger oder Fritz Schenk, um nur einige zu nennen.
Erfolgreiches Konzept
Inzwischen hat das Dornbirner Stadtmarketing die Organisation des Marktes übernommen. Geschäftsführer Herbert Kaufmann und seine Mitarbeiterin und Projektleiterin Elfi Raith denken nicht daran, am erfolgreichen Konzept der Gründer zu rütteln: „Der Martinimarkt ist eine der wichtigsten Imageveranstaltungen der Stadt und das soll auch so bleiben.“ Ein Geheimnis des Erfolgs ist auch die Einbindung der Marktfahrer, Marktgastronomen und auch des Publikums in die Programmgestaltung. Die Nachfrage von Wirten oder Händlern nach einem Stand ist nach wie vor so groß, dass nicht alle berücksichtigt werden können.
Markenzeichen
Das Markenzeichen des Marktes sind jene Herrschaften, die in Großmutters und Großvaters Sonntagsgewand über den Marktplatz wandeln. Und „d’Lüt im alto Häß“ sterben nicht aus. „Es fehlt nicht an Nachwuchs“, ist Kaufmann froh, dass sich immer wieder jüngere Dornbirnerinnen und Dornbirner, zu denen er sich ebenfalls zählen darf, im Outfit von vorgestern zeigen, zumindest einmal im Jahr. Er selbst geht mit gutem Beispiel voran, und erscheint am liebsten in der traditionellen Dornbirner Tracht.
Zum Markt gehört selbstverständlich auch Originelles aus Großmutters Küche und nicht zuletzt der Glühwein, der in Strömen fließt. Die Zeiten der Alkoholleichen, die dem Markt zeitweise einen eher schlechten Ruf bescherten, sind, so Kaufmann, vorbei. Grund: Hochprozentiges darf seit Jahren nicht mehr ausgeschenkt werden.
Es gab auch einmal Zeiten, als der Martinimarkt für negative Schlagzeilen sorgte: Vor gut einem Jahrzehnt verlangten die damaligen Veranstalter plötzlich Eintritt und grenzten den Markt mit Gittern ein. Das Experiment mit dem Abkassieren ist gründlich in die Hosen gegangen, denn das wollten sich die Leute nicht gefallen lassen. Nach zwei Jahren war der Spuk zu Ende. Kaufmann: „Wir legen größten Wert auf die freie Zugänglichkeit, das sind wir den vielen Besucherinnen und Besuchern schuldig.“
Der Martinimarkt ist eine der wichtigsten Imageveranstaltungen für die Stadt.
Herbert Kaufmann
Zur Person
Mag. (FH) Herbert Kaufmann
Geboren: 1975
Familie: verheiratet, drei Kinder
Beruf: Geschäftsführer Dornbirn Tourismus und Stadtmarketing
Wohnort: Dornbirn
Ausbildung: Absolvent der Fachhochschule Vorarlberg