Er stellt sich jedem Schuss

Eishockeytorhüter David Madlener schaffte über den Dornbirner
EC den Sprung ins
Nationalteam.
Dornbirn. (VN-ab) Nicht einmal zweieinhalb Meter ist die Fläche groß, die David Madlener vor den Hartgummischeiben schützen muss. Was sich einfach anhört, beschäftigt den 23-jährigen Feldkircher bereits seit seiner Kindheit. Als Sechsjähriger lief er dem Puck zuerst noch hinterher, erst als Achtjähriger stellte er sich diesem entgegen. Seit zwei Jahren spielt er in der höchsten österreichischen Eishockeyliga, der EBEL, für Dornbirn. In der letzten Saison bestritt der knapp 1,90 Meter große Torhüter 17 Spiele für die Bulldogs. An seinem Können bissen sich nicht nur die Gegner die Zähne aus, es bescherte dem Giesinger die Einberufung ins Nationalteam. Als einer von zwei Ersatztorhütern war er bei der A-WM in Prag mit dabei. „Das war schon etwas ganz Besonderes“, so Madlener, der seine rasante Entwicklung noch immer nicht ganz fassen kann.
Das Eishockeyfieber des Vaters infizierte den ältesten von vier Kindern früh. „Als Fan der VEU Feldkirch nahm er mich als Knirps auf jedes Match mit.“ Madlener erlernte daraufhin im VEU-Nachwuchs das Eishockeyspiel. „Richard Stengele und Reinhard Pierer haben mir sehr viel beigebracht. Außerdem haben sie mir in meiner Knaben- und Schülerzeit so richtig Lust auf den Sport gemacht“, denkt der Torhüter gerne zurück. 2011 bestritt er sein erstes Spiel für Feldkirch in der Inter National League. Zwei Jahre später, im September 2013, folgte dann der erste Einsatz in der höchsten Spielklasse. Gegen Innsbruck musste er nach 30 Minuten den verletzten Adam Dennis ersetzen. „Ich habe mich gar nicht mehr ausgekannt. Ich war so aufgeregt. Wobei Alex Feichtner noch nervöser war als ich“, lacht Madlener. Ähnlich nervös war der gelernte Kälteanlagentechniker nur bei der WM, als er Superstar Sidney Crosby gegenübersaß. „Wir haben eine Zeitlang gequatscht und dann gemeinsam ein Selfie gemacht. Er war so normal, das war einmalig. Ich kannte ihn ja nur von der Playstation.“ Abseits vom rutschigen Untergrund verbringt der Dornbirn-Rückhalt möglichst viel Zeit mit Freundin Theresa, zugleich die beste Möglichkeit für ihn, abzuschalten. „Während der Meisterschaft sind wir viel unterwegs, da ist jede gemeinsame Minute kostbar.“
Das Saisonziel ist klar: „Je weniger Scheiben im Netz zappeln, desto besser. Ich hoffe, ich habe oft die Möglichkeit dazu, dies zu demonstrieren.“ Schon am Sonntag darf „Mad dog“, wie ihn die Kollegen nennen, zeigen, was er kann. Im Spiel in Wien hütet er den Bulldogs-Kasten.
Je weniger Scheiben im Netz zappeln, desto besser.
David Madlener
Zur Person
David Madlener
Wohnort: Feldkirch
Geboren: 31. März 1992
Erlernter Beruf: Kälteanlagentechniker
Karriere: Torhüter VEU Feldkirch, Dornbirner EC, 23 Spiele EBEL, 6 Spiele INL, 4 Spiele Nationalteam