Musikalische Zeitreise

Mit ihren „Crazy Sisters“ entführt Brigitte Kleinheinz in die 20er- und 30er-Jahre.
götzis. (VN-sis) Brigitte Kleinheinz (51) lebt gewissermaßen in zwei Epochen. Im 21. Jahrhundert ist sie sechsfache Mutter, Kinderbetreuerin und betreibt nebenbei auch noch eine Praxis für Kinesiologie in den heimischen Wänden. Doch immer öfter verabschiedet sich die gebürtige Dornbirnerin in eine Zeit, die heute vor allem für eine bestimmte Musikrichtung namens Swing bekannt ist. Die Rede ist von den 1920er- und 30er-Jahren.
Seit gut sechs Jahren tritt Kleinheinz mit ihren beiden jüngeren Schwestern unter dem Namen „The Crazy Sisters“ als österreichische Version der legendären Andrew Sisters auf. Gemeinsam zu musizieren, war für die Frauen zu diesem Zeitpunkt nichts Ungewöhnliches. „Musik hat in unserem Leben schon immer eine große Rolle gespielt“, erzählt Kleinheinz. Vor ihrem Vater sei so gut wie kein Instrument sicher gewesen. Auch ihr Bruder sei ein leidenschaftlicher Musiker. „So hat die ganze Familie gemeinsam Hausmusik gemacht“, sagt die 51-Jährige mit einem Lächeln. Auf das Musizieren im Kreis der Familie folgte für die Schwestern das gemeinschaftliche Singen im Damenensemble der Musikschule Dornbirn. „Meine jüngste Schwester Karin (42) meinte irgendwann, dass wir eigentlich auch zu dritt auftreten könnten“, erinnert sich Kleinheinz. Zu Beginn sei sie eher skeptisch gewesen, gibt sie heute zu. „Zu dritt aufzutreten, ist etwas ganz anderes als in einer Gruppe mit 14 Leuten. Da muss man wesentlich präsenter sein“, erklärt die Götznerin ihre anfänglichen Bedenken. Nach längerem Zureden gelang es Karin Posner schließlich doch noch, ihre älteren Schwestern Brigitte Kleinheinz und Heidi Dittmann (48) von ihrer Idee zu überzeugen. Seitdem sind die „Crazy Sisters“ auf verschiedensten Events wie Hochzeiten, Geburtstagen oder Firmenfeiern unterwegs. Das Repertoire besteht vor allem aus Swingtiteln und Evergreens.
Wandlung
„Durch die ‚Crazy Sisters‘ bin ich ein anderer Mensch geworden“, sagt Kleinheinz. Früher habe sie sich lieber im Hintergrund gehalten und die großen Auftritte anderen überlassen. In einem Trio wäre das allerdings schwierig. Bald hat sich die Wahl-Götznern jedoch an die Bühnenluft gewöhnt. „Jetzt macht es mir großen Spaß“, sagt sie. Mit den „Crazy Sisters“ erwachte in Brigitte Kleinheinz außerdem die Liebe zur Mode. Für jeden Anlass haben die Entertainerinnen ein passendes Kostüm im Stil der 20er- und 30er-Jahre parat. „Früher war ich nicht sehr modebewusst, jetzt bekomme ich kaum noch meinen Kleiderschrank zu“, sagt die älteste der Schwestern und lacht. Zu Liedern und Kostümen gesellt sich schließlich noch eine angemessene Choreografie und schon stehen die „Crazy Sisters“ ihren amerikanischen Vorbildern, den „Andrew Sisters“, in nichts mehr nach.
Der nächste Auftritt naht
Das tänzerische Talent von Brigitte Kleinheinz sorgt bei den Proben nicht selten für gute Laune. „Ich bin nicht die beste Tänzerin, deswegen lachen sich meine Schwestern schon mal über mich krumm“, gesteht sie. „Aber genau das macht uns aus. Wir haben sehr viel Spaß miteinander und können auch über uns selbst lachen“, sagt sie.
Derzeit sind die Schwestern kräftig am Proben. Am 9. Oktober sind sie ab 21 Uhr im Bregenzer Kesselhaus zu sehen. Einen großen Wunsch hegen die „Crazy Sisters“ schon seit Längerem. „Wir würden wahnsinnig gerne einmal mit einer Bigband auftreten“, sagt Kleinheinz. „Wer möchte, kann sich gerne bei uns melden.“
Durch die ,Crazy Sisters‘ bin ich ein anderer Mensch geworden.
Brigitte Kleinheinz
Zur Person
Brigitte Kleinheinz
swingt gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Schwestern im Stil der Andrew Sisters
Geboren: 5. Mai 1964 in Dornbirn
Wohnort: Götzis
Familie: sechs Kinder
Kontakt: thecrazysisters.jimdo.com