Millionen in seiner Hand

Wetter / 04.01.2016 • 18:30 Uhr
Mit gerade einmal vierzig Jahren hat der Hohenemser Volkan Talazoglu schon ordentlich Karriere gemacht.  Foto: MedUni Wien/materner
Mit gerade einmal vierzig Jahren hat der Hohenemser Volkan Talazoglu schon ordentlich Karriere gemacht. Foto: MedUni Wien/materner

Als Vizerektor für Finanzen der MedUni Wien verwaltet Volkan Talazoglu viel Geld.

wien, hohenems. (VN-mm) Volkan Talazoglu war ein Musterschüler und ein Musterstudent. Das Bundesgymnasium in Dornbirn beendete er mit ausgezeichnetem Erfolg, das Maturazeugnis trägt das Prädikat „Guter Erfolg“, und dann promovierte der strebsame junge Hohenemser mit türkischen Wurzeln an der Medizinischen Universität Wien (MedUni) auch noch vorzeitig zum Doktor der gesamten Heilkunde.

Damit war der Wissensdurst von Volkan Talazoglu aber noch immer nicht gestillt. Nach seiner Rückkehr von einem Studienaufenthalt in den USA begann er neben seinem Beruf als Assistenzarzt ein Wirtschaftsstudium an der Fachhochschule Wiener Neustadt. Acht Semester später folgte die Sponsion zum Magister der Wirtschaftswissenschaften. Außerdem wurde Talazoglu für die beste Diplomarbeit des Jahrgangs ausgezeichnet. Und: Der Vater von zwei Kindern ist vielsprachig unterwegs. Neben seinen Muttersprachen Deutsch und Türkisch ist Volkan Talazoglu auch fit in Englisch und Französisch.

Der Fleiß hat sich gelohnt

Doch der Fleiß hat sich für ihn gelohnt. Seit Oktober 2015 ist Volkan Talazoglu Vizerektor für Finanzen an der MedUni Wien. In dieser Funktion verwaltet er ein Drei-Jahres-Budget von einer Milliarde Euro. Das klingt nach viel Geld, doch auch die große MedUni muss haushalten. „Wir haben finanziell wenig Spielraum. Deshalb besteht eine der größten Herausforderungen darin, Schwerpunkte zu definieren“, berichtet Talazoglu von vielen inhaltlichen Diskussionen, die in diesem Zusammenhang oft zu führen sind. Immerhin rangiert die MedUni Wien unter den Top 20 einschlägiger Forschungsstätten. „Mit diesen müssen und können wir uns messen“, verweist Volkan Talazoglu auf zahlreiche Publikationen in den renommiertesten Zeitschriften der Welt.

Karrieresprungbrett

Innovative Forschung im Dienste der Patienten, die sich die MedUni Wien auf die Fahnen geheftet hat, kostet allerdings Geld. Volkan Talazoglu achtet darauf, dass es richtig verteilt wird. Die neue Aufgabe macht ihm hörbar Spaß. Dass Zahlen eine trockene Angelegenheit sind, davon will der Hohenemser nichts hören. „Ich habe mich immer schon gerne mit Zahlen beschäftigt“, erzählt er. Aber auch das Medizinstudium konnte er in seinen bisherigen Tätigkeitsfeldern gut brauchen. Zuletzt oblag ihm die Leitung des Projekts „Universitätsmedizin Wien 2020“, bei dem es unter anderem um die Festlegung von Schwerpunkten in der Patientenversorgung im Einklang mit Forschung und Lehre zwischen MedUni und AKH, dem größten Krankenhaus in Europa, ging. Das Projekt war sein Sprungbrett in die Chefetage der MedUni. Dabei musste sich Volkan Talazoglu nicht einmal mit anderen Bewerbern messen. „Ein Kollege meinte, ich wäre der Richtige für den Finanzjob, da ich das AKH von allen Seiten kenne“, berichtet Talazoglu, wie seine Nominierung zustande kam.

Immer gerne im Land

Auf seine Herkunft hat Volkan Talazoglu trotzdem nicht vergessen. Er reist immer wieder gerne und regelmäßig nach Vorarlberg, wo seine Eltern zu Hause sind. Sein Vater kam 1966 als Gastarbeiter aus der Türkei ins Land, seine Mutter folgte 1968. Die Familie ist geblieben, der Sohn zog 1993 aus, um sich zu verwirklichen. Er hat die Sprossen der Karriereleiter in zügigen Schritten genommen, dabei aber andere nicht übersehen. So war Volkan Talazoglu auch ehrenamtlicher Mitarbeiter der Caritas Wien.

Ich habe mich immer schon gerne mit Zahlen beschäftigt.

Volkan Talazoglu

Zur Person

Mag. (FH) Dr. med. Volkan Talazoglu

Geboren: 1975 in Hohenems

Familienstand: Partnerschaft, zwei Kinder

Beruf: Arzt, Vizerektor für Finanzen der MedUni Wien, Autor wissenschaftlicher Publikationen