King Rheini tanzt wieder

Wetter / 05.02.2016 • 21:44 Uhr
Altachs Löwe ist bereit. Schon gegen Sturm wird King Rheini alias Bernd Strahlhofer wieder für Stimmung sorgen.  Foto: Stiplovsek
Altachs Löwe ist bereit. Schon gegen Sturm wird King Rheini alias Bernd Strahlhofer wieder für Stimmung sorgen.  Foto: Stiplovsek

Für das Altacher Fußball-Maskottchen beginnt am Samstag die Hochsaison.

Altach. (VN-cha) Er lässt die Herzen die Kinder höher schlagen, selbst bei Heimspielniederlagen sind Selfies mit ihm der Renner – und er ist der Anpeitscher in der Cashpoint Arena. Seit dem 19. November 2010 (2:0 gegen die Admira) ist King Rheini neben den Fußballern der erklärte Star im Heimstadion der Rheindörfler. Den VN gestattet das Altacher Maskottchen vor dem Frühjahrsstart einen Einblick in sein Seelenleben.

Ein ehemaliger Ringer

„Ich tanze gerne, freue mich an den strahlenden Kinderaugen, und ich liebe die Abschlussrunde mit den Spielern – vor allem, wenn die Mannschaft gewonnen hat“, erzählt der Löwe. Gleichzeitig funkeln seine Augen, wenn er von seinem ganz persönlichen Highlight berichtet. „Das waren die Europacupspiele in Innsbruck“, sprudelt es aus dem Munde des Königs der Tiere.

Weniger angenehm sei es da schon, wenn so mancher meint, an seinem Hinterteil ziehen zu müssen. Dann nämlich verliert der Löwe sein Fell. Erstmals aber setzte das Maskottchen bewusst seinen Kopf ab. Bernd Strahlhofer, so heißt „King Rheini“ im bürgerlichen Namen, und seit gut zehn Jahren ist er glühender Altach-Fan. Nicht ganz unschuldig an der Geschichte ist Mike Längle, der Bruder von SCRA-Geschäftsführer Christoph Längle. Der Arbeitskollege des in Hörbranz aufgewachsenen Strahlhofer kannte dessen Faible für Fußball. „Mit meinem Vater war ich immer bei den Bregenz-Spielen und später in Lustenau.“ Inzwischen aber hat der frühere Ringer in Altach sein sportliches Zuhause gefunden. Deshalb möchte er auf diesem Wege auch einen Dank seiner Freundin Julia aussprechen, die für die Bedürfnisse von „King Rheini“ sorgt, ohne wirklich ein Fußballfan zu sein.

Selbst Fußball gespielt hat der Altacher Löwe nie. „Als Hörbranzer landest du automatisch bei den Ringern“, erzählt er. Ein paar Titel im Land sowie einen österreichischen Vizetitel in jugendlichen Jahren nennt er sein Eigen. Doch damit hat der sympathische „Löwe“ abgeschlossen, sein sportliches Herz schlägt für den SCRA.

Keine leichte Aufgabe

Dabei ist es durchaus eine schweißtreibende Arbeit, die das Maskottchen bei jedem Heimspiel verrichtet. Allein der Löwenkopf wiegt ca. drei Kilogramm, und vor allem im Sommer staut sich die Hitze unter dem Fell. „Da kann es schon mal passieren, dass ich so ein bis zwei Kilo bei einem Spiel abnehme“, gesteht er – ohne dabei wehleidig zu klingen. Denn Strahlhofer selbst hatte sich vor etwas mehr als fünf Jahren vereinsintern beworben, als es darum ging, dem Maskottchen Leben einzuhauchen. Er, der schon zuvor ehrenamtlich für den Klub Dienst tat, fühlte sich sogleich wohl in seiner neuen Haut. „Auch wenn der Nacken zuweilen nach einem Spiel schon mal schmerzt“, wie er vor seinem sechsten Frühjahr gesteht. All das aber nimmt der ÖBB-Angestellte gerne in Kauf, wenn er während der 90 Minuten oder davor und danach in strahlende Kinderaugen blicken oder die Fans animieren kann.

Inzwischen hat er sich als „King Rheini“ auch schon ein Ritual zurechtgelegt. So klatscht der Löwe vor dem Anpfiff jeweils mit dem Trainerteam sowie den Spielern auf der Ersatzbank ab. „Danach werde ich unsichtbar“, sagt Strahlhofer, um dann als „Anpeitscher“ die Pause zu verkürzen. „Hinter der Maske fühlt es sich das ganze Jahr wie Fasching an“, lacht er. Auch wenn ihm der „Tunnelblick“ durch das Löwenmaul nicht viel Sicht bietet, mit seinem aufmunternden Klatschen wird er auch gegen Sturm für Stimmung sorgen.

Manchmal fällt es schwer, die Emotionen im Griff zu haben.

Bernd Strahlhofer

Zur Person

Bernd Strahlhofer

hat es als Jugendlicher im Ringen zu einem österreichischen Vizemeister­titel gebracht.

Geboren: 18. April 1983 in Bregenz

Beruf: Disponent im Güterverkehr

Wohnort: Lauterach

Familie: Freundin Julia

Hobbys: Fußball, Kochen