Den Nachwuchs im Visier

Wetter / 31.03.2016 • 18:12 Uhr
Landessportleiter Viktor Knünz ist eine der Triebfedern im Vorarlberger Schützenbund. Foto: Privat
Landessportleiter Viktor Knünz ist eine der Triebfedern im Vorarlberger Schützenbund. Foto: Privat

Viktor Knünz ist Ideen­geber der Zielsport-Liga und Triebfeder im Schützenbund.

Rankweil. (VN-jd) Wenn am Freitag und Samstag im Olympiazentrum Dornbirn der Finaldurchgang der Zielsport-Liga ausgetragen wird, stehen nicht nur die besten heimischen Sportschützen im Fokus. Auch für Viktor Knünz ist der Showdown um die regionalen Kronen der Pistolen- und Gewehrschützen immer wieder eine Herausforderung der besonderen Art. Kein Wunder, ist der 64-jährige Rankweiler doch einer der geistigen Väter und Initiatoren der seit 2004 in dieser Form ausgetragenen Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaft und für die Gesamtorganisation federführend. „Ich kann mich erinnern, dass zu Beginn einige Schützen von einer wahnwitzigen Idee gesprochen haben, die sicher nicht lange Bestand haben wird“, betont Knünz. 

Was zu Beginn hinter vorgehaltener Hand belächelt wurde, ist längst als Fixbestandteil in der heimischen Schützenszene etabliert. Beim aktuell zum 13. Mal ausgetragenen Championat der Pistolenschützen sind 19 Teams aus 16 Vereinen, in der zum vierten Mal durchgeführten Meisterschaft der Gewehrschützen sind zwölf Teams aus zehn Klubs im Einsatz. „Die Schützen haben schnell erkannt, dass die Teilnahme an der Zielsport-Liga eine perfekte Vorbereitung ist, und sie durch die regelmäßigen Wettkämpfe ihre Leistungen stabilisieren und steigern konnten, was sich dann bei österreichischen Meisterschaften auch bemerkbar macht.“

Zum Schießsport ist Knünz zufällig gekommen. 1981 nahm der ehemalige Arbeitsvorbereiter und Fertigungsplaner an einem jährlich durchgeführten Hobbybewerb seines Arbeitgebers Hilti teil und holte auf Anhieb den Siegerpokal. Von da an ging es schnell; schon drei Jahre später übernahm er zunächst interimistisch und seit 1986 offiziell das Amt des Landessportleiters beim Vorarlberger Schützenbund (VSB). In der Zwischenzeit kann Knünz auf eine stattliche Sammlung an Medaillen bei Landes- und Staatsmeisterschaften verweisen. „Es sind sicher weit über 100 Medaillen, die ich allesamt an einen Haken an der Garderobe hänge. Unlängst hat ein Freund gemeint, dass, wenn ich so weitermache, früher oder später die Wand einstürzen wird.“ Seine internationalen Bestrebungen beschränken sich auf wenige Starts bei IWK-Bewerben. „Zu Beginn der 90er-Jahre habe ich kurzfristig eine Teilnahme an der Olympia-Qualifikation für Barcelona 1992 ins Auge gefasst. Als ich dann aber gesehen habe, was andere für Ringzahlen erreichen, war mir schnell klar, dass ich das als voll berufstätiger Amateur nie schaffen kann.“ Besonders stolz ist Knünz aber darauf, beim Weltcup in München neben der chinesischen Schießsportlegende Wang Yifu gestanden zu sein.

Der Nachwuchs hat Priorität

Trotz der anhaltenden sportlichen Erfolge hat Knünz in den letzten Jahren seine eigenen Aktivitäten auf ein Minimum reduziert. Grund ist seine Tätigkeit für den Nachwuchs. „In der letzten Zeit ist es öfters vorgekommen, dass ich bei Trainings meine Schießutensilien unbenützt wieder mit nach Hause genommen habe. Die Arbeit mit den Nachwuchsschützen hat oberste Prioriät für mich. Ich war schon im Beruf ein Teamplayer und kann mich auf vielen Ebenen in die Arbeit mit den jungen Schützen einbringen. Sie sind unserer Kapital; da stelle ich meine eigenen Ansprüche gerne zurück. Der Blick über den Tellerrand hinaus hat sich in jedem Bereich als erfolgreich erwiesen, und ich hoffe, es geht weiter nach oben.“

Der Blick über den Tellerrand hinaus kann oft Berge versetzen.

Viktor Knünz

Zur Person

Viktor Knünz

der 64-jährige Rankweiler ist seit 1984 Landessportleiter Pistole beim Vorarlberger Schützenbund (VSB). Er erhält am 23. April das goldene Ehrenzeichen des VSB verliehen. 

Geboren: 25. März 1952

Ausbildung: gelernter Werkzeugmachermeister, anschließend in der Arbeitsvorbereitung und Fertigungsplanung tätig, seit drei Jahren in Pension

Familie: verwitwet seit 2010, eine Tochter (35)

Erfolge: weit über 100 Medaillen bei Landes- und Staatsmeisterschaften; bis 2001 Landesrekordhalter Luftpistole (580 Ringe)