Eine Ära geht nun zu Ende

Wetter / 12.07.2016 • 18:38 Uhr
Über sehr viele Jahre achtete Klaus Aberer auch darauf, dass bei der Cupauslosung alles mit rechten Dingen zuging. Foto: Knobel
Über sehr viele Jahre achtete Klaus Aberer auch darauf, dass bei der Cupauslosung alles mit rechten Dingen zuging. Foto: Knobel

Nach fast 34 Dienstjahren geht VFV-Sekretär Klaus Aberer beim Fußballverband nun von Bord.

Hohenems. (VN-tk) Am Freitagmittag wird das Berufsleben von Klaus Aberer eine Veränderung erfahren, denn nach mehr als 33 Dienstjahren geht der Hohenemser beim Vorarlberger Fußballverband von Bord. Dann wird er ein letztes Mal durch die Tür in der Semmelweisstraße 7 in Hohenems gehen. „Ich habe in den letzten Monaten einfach gespürt, dass es noch etwas Neues abseits des Fußballs geben muss“, begründet der 51-Jährige seinen Schritt. Seit dem 1. September 1982 hat Aberer seinen Dienst beim heimischen Verband versehen und war in dieser Zeit meist der erste Ansprechpartner für die Funktionäre der Fußballklubs.

Unvergessliche Erlebnisse

Mehr als drei Jahrzehnte hat er versucht, die Balance zwischen Klubwünschen und Anforderungen zu halten. Viele Geschichten hat er in dieser Zeit erlebt. So denkt er noch heute mit einem Schmunzeln an die Zeit vor der Onlineanmeldung zurück, als die Klubverantwortlichen zuweilen bis wenige Minuten vor Mitternacht vor der Tür des Verbandes um den Wechsel eines Spielers gefeilscht haben. „Solche Begebenheiten vergisst man nie“, sagt Aberer. Doch nicht immer war ihm zum Schmunzeln zumute. So hat ihn die Casua Lampert/Zöhrer lange verfolgt. Monatelang war das Duo ob der Frage, ob sie nun auch spielen dürfen oder eine Saison zusehen müssen, in den Schlagzeilen. All das ist ab Freitag nunmehr Geschichte, ab dann nämlich hat Aberer genügend Zeit, in Ruhe die Heimspiele seines Lieblingsvereins VfB Hohen­ems zu besuchen.

Aberer hat beim Verband die Umstellung auf die digitale Abwicklung von Beginn an mitgemacht. Anfangs mussten die Spielberichte noch auf Zetteln ausgefüllt werden. „Da sind dann die Schiedsrichter am Montag immer zu mir ins Büro gekommen. Heute läuft alles digital ab, dafür kenne ich viele Referees gar nicht mehr.“ Damit ist für Aberer auch ein Stück weit Kommunikation abhandengekommen, auch wenn der Onlinebetrieb sehr viele Vorteile mit sich bringt; aber: „Mir selbst war stets der persönliche Kontakt mit Funktionären, Schiedsrichtern und Fußballern sehr wichtig.“

Mehr als 1000 Sitzungen

Klaus Aberer ist durch seinen Vater Willi zum Verband gekommen, der zu dieser Zeit noch Vizepräsident im Verband war. Begonnen hat für ihn alles in der Geschäftsstelle in der Rosenstraße in Dornbirn, seit zwölf Jahren ist der Verbandssitz in Hohenems. Mehr als 1000 Sitzungen des Straf- und Meldeausschusses hat er in dieser Zeit geleitet. Auch für die Erstellung der Spielpläne, die Auslosung der Spielklassen inklusive Nachwuchs sowie der Übertritte in den Transferzeiten war er zuständig. Selbst aktiv war Aberer natürlich beim VfB, wo er von 1974 an bis 1989 spielte. Nun nimmt er Abschied vom runden Leder, nicht als Aktiver, aber als jahrzehntelanger „Diener“ des Fußballs. Ein bisschen Wehmut klingt dabei schon in seiner Stimme, wenn er an den 15. Juli denkt. „Nicht viele können von sich behaupten, ihr Hobby zum Beruf gemacht zu haben“, ist er dankbar für die Zeit beim Verband. Gleichzeitig verspürt er die Neugier auf die Tage ohne Fußball, auf ein Leben, das nicht von Transferperioden und Schiedsrichterleistungen geprägt ist.

Ich darf sagen, dass ich viele Jahre mein Hobby zum Beruf machte.

Klaus Aberer

Zur Person

Klaus Aberer

sucht nach 34 Jahren beim Fußballverband eine neue Herausforderung.

Geboren: 18. November 1964

Beruf: Verwaltungsangestellter beim Vorarlberger Fußballverband VFV

Wohnort: Hohenems

Familie: verheiratet mit Edith, zwei Kinder (Sohn David/17 und Tochter Lena/15)

Hobbys: Laufen, Radfahren