“Kinder sind einzigartig”

Wetter / 09.08.2016 • 18:17 Uhr
Tagesmutter Nadine Fink mit ihr Tochter, ihren zwei Söhnen und Tageskind Severin (M.) im Wohn- und Spielzimmer. Foto: VN Hofmeister
Tagesmutter Nadine Fink mit ihr Tochter, ihren zwei Söhnen und Tageskind Severin (M.) im Wohn- und Spielzimmer. Foto: VN Hofmeister

Nadine Fink ist eine von 164 Tagesmüttern in Vorarlberg. Sie betreut in ihren eigenen vier Wänden sechs Kinder.

Sulz. (VN-jun) Ein ganzer Fuhrpark an Spielzeugbaggern und Traktoren steht auf dem Boden. Auf dem Sofa liegen Puppen. Die Regale sind voll mit Bauklötzen, Büchern und anderen Spielsachen. Es ist das Wohnzimmer von Nadine Fink, das schon lange als Spieleparadies für Kinder dient, denn sie ist seit über fünf Jahren Tagesmutter. In ihrem Kindernest in Sulz betreut sie über die Woche hinweg sechs Buben und Mächen zwischen ein und elf Jahren. „Die Tageskinder bereichern unsere Familie. Es wird nie langweilig, und meine eigenen drei Sprösslinge haben viele Spielgefährten“, erzählt sie.

Traumberuf gefunden

Bevor Fink 2010 die zweijährige Ausbildung zur Tagesmutter begann, arbeitete sie sieben Jahre lang als Einzelhandelskauffrau. Erst als sie selbst Mama wurde, konnte sie sich vorstellen, mit Kindern zu arbeiten. „Man muss vorher keinen sozialen Beruf gelernt haben, um Tagesmutter zu werden. Wichtig ist, dass die Familie dahintersteht. Eine Tagesmutter braucht zudem genug Platz zu Hause“, erklärt Fink, die sich mittlerweile keinen schöneren Beruf mehr vorstellen kann: „Ich bin begeistert von der Tätigkeit. Jedes Kind ist einzigartig. Wenn am Morgen die Kleinen mit einem Lächeln zu mir kommen, dann freue ich mich.“

Zu individuellen Zeiten werden die Kinder von ihren Eltern ins Kindernest nach Sulz gebracht. Manche kommen von Montag bis Freitag von acht bis 14 Uhr. Andere nur zwei Mal pro Woche für je sechs Stunden.

Diese Flexibilität ist auch das Besondere bei den Vorarlberger Tagesmüttern. „Wenn ein Kind einmal um sechs Uhr morgens kommt oder abends länger bleibt, dann ist das kein Problem. Zudem betreuen wir Tagesmütter nur kleine Gruppen.“ Am Vormittag betreut Fink vor allem die Jüngsten. Am Nachmittag kommen dann auch Schulkinder zu ihr. Ihre drei eigenen Sprösslinge besuchen Kindergarten und Volksschule. In den Ferien sind auch sie zu Hause. „Ich mag es, wenn viele Kinder bei uns sind. Dann ist zwar der Lärmpegel etwas höher, aber jedes Kind hat auch jemanden zum Spielen.“

Im Kindernest von Fink gibt es kein striktes Programm. Es kann gespielt und gemacht werden, worauf jeder Lust hat. „Mir ist nur wichtig, dass wir viel im Garten sind. Ansonsten können die Kids sich frei bewegen und tun, was sie möchten. Wir essen natürlich gemeinsam eine Jause und zu Mittag.“

Spezielle Fortbildung

Um die Kleinsten in ihrem Nest noch besser betreuen zu können, absolvierte Fink heuer als eine der ersten Tagesmütter in Vorarlberg das Spezialisierungsmodul Kleinkindbetreuung. „Bei dieser Ausbildung habe ich gelernt, was ich mit den ganz kleinen Kindern spielen kann und neue Anregungen für den Alltag bekommen.“

Mir macht es Spaß, mit Kindern zu arbeiten, sie sind besonders.

Nadine Fink

Zur Person

Nadine Fink

Geboren: 22. Juli 1984 in Feldkirch

Schule: Volksschule Brederis, Hauptschule und Polytechnische Schule Rankweil

Ausbildung: Lehre als Einzelhandelskauffrau, Ausbildung zur Tagesmutter

Familie: verheiratet, drei Kinder