„Die Richtung vorgeben“

Wetter / 14.09.2016 • 19:01 Uhr
Viel Eiszeit wartet: Stefan Häußle bekommt bei den Dornbirner Bulldogs eine tragende Rolle.  Foto: gepa
Viel Eiszeit wartet: Stefan Häußle bekommt bei den Dornbirner Bulldogs eine tragende Rolle. Foto: gepa

Mit 23 Jahren ist Stefan Häußle nicht nur ein Bulldogs-Urgestein, sondern auch der einzige Dornbirner im Team.

Dornbirn. (VN-ab) Sein Spitzname ist „House“ und in seiner Sportart ist er eine fixe Bank für die Bulldogs Dornbirn. Die Rede ist von Stefan Häußle, der seit der Saison 2010/11 für die Messestädter die Schlittschuhe schnürt. „Eislaufen habe ich in der Rheinhalle in Lustenau gelernt. Ich war auch kurz mal in Feldkirch, aber Dornbirn ist meine Heimat und meine Mannschaft“, erklärt der 23-Jährige, der mit seinem Team morgen in die fünfte Erste-Bank-Liga-Saison startet. Neben ihm stehen mit Martin Grabher Meier, Dominik Haberl und Kevin Macierzynski drei weitere Spieler aus Vorarlberg im Bulldogs-Kader. Häußle ist aber der einzige waschechte Dornbirner. „Warum das so ist, weiß ich nicht. Es gibt viele junge Talente, die aber oft in anderen Teams in Österreich oder der Schweiz ihr Glück suchen“, so der Crack, der im Halterdorf groß geworden ist.

Nationalteam als Traum

Der Auslöser für Häußles Leidenschaft war sein Vater. „Er hat selber Eishockey gespielt und mich bereits mit drei oder vier Jahren auf das rutschige Terrain mitgenommen.“ Losgelassen hat Häußle die schnellste Mannschaftssportart der Welt bis heute nicht mehr. „Ich habe natürlich auch etliche Tiefs erlebt, beispielweise Verletzungen. Aber da muss man durch, und der Sport entschädigt für einiges.“ Beim Abendessen mit den Eltern, die als Hüttenwirte die Kobelalpe im Ebnit bewirtschaften, sind die Leistungen des Bulldogs-Spielers oft ein Thema. „Ich lebe noch zu Hause und mein Vater ist natürlich mein schärfster Kritiker. Oft zurecht, manchmal schaut es aus der Zuschauerperspektive aber leichter aus, als es wirklich ist. Lob gibt es auch, vor allem wenn ich treffe“, erklärt der Mittelstürmer. Zwei Meisterstitel mit dem Bregenzerwald, bei dem er vier Jahre lang als Kooperationsspieler im Einsatz war, sind für Häußle die bisher größten sportlichen Erfolge. „Das kann es aber noch nicht gewesen sein. Der Meistertitel in der obersten Spielklasse wäre schon was. Vielleicht klappt es auch einmal mit einer Nationalteameinberufung“, verrät der Dornbirner.

Richtungsweisende Saison

In seiner fünften EBEL-Saison bei den Bulldogs wird er deutlich mehr Verantwortung übernehmen. „Vier Jahre lang war ich in der vierten Linie und einer der Jungen, der den routinierten Spielern längere Verschnaufpausen verschafft hat. Heuer wird von mir erwartet, dass ich in meiner Linie die Richtung vorgebe.“ In der Testphase zeigte er öfters, dass er mit dieser neuen Verantwortung gut umgehen kann. „Schaffe ich es nicht, die Erwartungen zu erfüllen, wird es mit einem neuen Vertrag wohl ganz schwierig“, glaubt Häußle. Die Nummer 92  bleibt aber entspannt. „Ich bin ein positiver Mensch und ich spiele zu gerne Eishockey, als dass ich über das nächste Jahr lange nachdenke. Ich denke an das jetzt und sehe eine Mannschaft, die wieder alle Chancen hat, das Viertelfinale zu erreichen.“

Der Meistertitel in der obersten Spielklasse wäre schon was.

Stefan Häußle

Zur Person

Stefan Häußle

Wohnort: Dornbirn

Geboren: 31. Oktober 1992

Erfolge: 2-facher INL-Meister, Bregenzerwald

Ausbildung: Lehre als Maler