Preisträger mit Fernweh
In seinem Job als Produktmanager arbeitet Thomas Gamsjäger mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen.
dornbirn. (VN-hes) „Es ist ein tolles Gefühl, für unsere Mühe belohnt zu werden“, sagt Thomas Gamsjäger, und die Freude ist ihm dabei ins Gesicht geschrieben. Er und sein Team, die als Forscher, Entwickler und Chemiker bei der Firma Getzner Werkstoffe tätig sind, haben vergangene Woche den Innovationspreis des Landes Vorarlberg erhalten. Dieser Preis wird alle zwei Jahre von der Wirtschaftskammer und dem Land Vorarlberg an besonders innovative und zukunftsweisende Projekte vergeben. Gamsjäger und seine Kollegen haben die Jury mit einem brandhemmenden Werkstoff überzeugt, der vor allem in Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommt. Der Werkstoff hilft, den Lärm und die Vibrationen im Fahrgastraum zu reduzieren. „Dadurch soll das Reisen mit dem Zug in Zukunft noch komfortabler werden. Wir haben über vier Jahre daran gearbeitet und freuen uns sehr über den Preis“, erklärt er.
“Multi-Kulti” am Arbeitsplatz
Zu seinem Job als Produktmanager bei Getzner Werkstoffe in Bürs kam Gamsjäger 2010 durch einen Probearbeitstag. „Ein wichtiges Kriterium bei meiner Berufswahl war, dass ich Platz für kreative Ideen habe und international arbeiten kann“, sagt er. Gamsjäger bezeichnet seine Position im Produktmanagement als Schnittstelle zwischen Vertrieb und Produktion: „In der Produktentwicklung müssen wir Trends erkennen und Strategien entwickeln, um diese in die Tat umzusetzen.“ Zudem gehört die Unterstützung des Vertriebs zu seinem Aufgabenbereich. Dabei spielt auch Internationalität eine große Rolle. Aufgrund von Fachkräftemangel in Österreich werden kompetente Personen aus der ganzen Welt nach Vorarlberg geholt. „In meinem Büro arbeite ich mit Kollegen aus China, Mexiko, Indien und Portugal zusammen“, erzählt Gamsjäger. Dabei entstehen manchmal lustige Situationen, die den Arbeitsalltag auflockern: „Es ist amüsant, meinem chinesischen Arbeitskollegen zuzuschauen, wie er eine Leberkäs-Semmel isst.”
Reisen in ferne Länder
Auch privat reist der 41-Jährige in der Weltgeschichte herum: „Ich entspanne mich in meiner freien Zeit gerne beim Eisfischen, Rentiere Füttern oder bei Trekkingtouren auf asiatischen Hochplateaus.“ Dazu besuchte Gamsjäger in den letzten Jahren Länder wie Jordanien, Lappland oder Kirgisistan. Angst vor Unbekanntem hat er nicht: „Planung ist ganz wichtig. Wenn man sich im Vorfeld genau informiert, kann man vielen gefährlichen Situationen vorbeugen.“ Zudem macht er sich selten allein auf den Weg. Meist verreist Gamsjäger in einer Gruppe oder mit seiner Lebensgefährtin. „Ich war zwar schon in über 50 Ländern, doch einige Wunschdestinationen habe ich noch.” Ganz oben auf seiner Liste stehen Kanada und eine Safaritour in Afrika.
Weitere Projekte geplant
Bis zu seiner nächsten Reise widmet er aber seine gesamte Aufmerksamkeit seinem Job. Die Freude über den gewonnenen Preis ist noch nicht abgeklungen, doch Gamsjäger und sein Team arbeiten bereits an neuen Projekten. Zwar ist der Werkstoff schon weltweit in verschiedensten Schinenfahrzeugen verarbeitet, aber auch andere Bereiche des öffentlichen Verkehrs sollen folgen. „Wir werden unseren Werkstoff so weiterentwickeln, dass unsere Möglichkeit, Lärm und Vibrationen zu reduzieren, in Zukunft auch in der Passagierschifffahrt bei Kreuzfahrtschiffen und Jachten eingesetzt werden kann.”
Kanada und Afrika stehen ganz oben auf meiner Wunschliste.
Thomas Gamsjäger
Zur Person
Thomas Gamsjäger
hat mit seinem Team den Innovationspreis 2016 gewonnen.
Geboren: 5. Februar 1975
Wohnort: Dornbirn
Familienstand: vergeben
Hobbys: Reisen in ferne Länder, Wandern, Radfahren