Neuer Hüter für den Rhein

Wetter / 12.10.2016 • 19:34 Uhr
Hat als Rheinbauleiter einen sehr verantwortungsvollen Job übernommen: Mathias Speckle.  Foto: VN/Hartinger
Hat als Rheinbauleiter einen sehr verantwortungsvollen Job übernommen: Mathias Speckle. Foto: VN/Hartinger

Der Feldkircher Mathias Speckle löste Dieter Vondrak als Rheinbauleiter ab.

Lustenau. (VN-hk) Der Tag ist so schön wie gezeichnet, und vom Büro des Rheinbauleiters in der Lustenauer Höchsterstraße schweift der Blick auf das Museumsbähnle und den grünen Rheindamm. Mathias Speckle gefällt sein neuer Arbeitsplatz. „Das Büro muss ich halt noch besser einrichten“, sagt der 44-Jährige schmunzelnd.

Kein Aufwärmen

Viel Zeit dafür blieb dem neuen Rheinbauleiter noch nicht. Als er seinen Vorgänger am
1. Juli dieses Jahres ablöste, hatte es ausgerechnet kurz davor Hochwasser gegeben. Das Vorland war überschwemmt. „Ich war froh, dass Dieter zu diesem Zeitpunkt noch da war und die notwendigen Maßnahmen koordinierte“, gesteht Speckle, der dadurch allerdings keine Zeit zum Aufwärmen erhielt und sofort die Ärmel hochkrempeln musste. „Das Ereignis hat mich dann auch gleich mit meinem ersten Schwerpunkt für die kommenden Monate versorgt: Sofortmaßnahmen im Falle von Hochwasser festzulegen.“

Der Rhein ist für Speckle alles andere als fremdes Wasser. „Ich habe vorher mit Markus Mähr beim Rhesi-Projekt mitgearbeitet. In einer anderen Form werde ich das ja jetzt weiterhin tun. Ich kenne den Rhein.“ Er kennt ihn auch von seinen langen Radfahrten, die er nach Dienstschluss oft von seinem früheren Arbeitsplatz in St. Margrethen nach Feldkirch entlang des Rheinufers unternahm. „Wunderschön war das“, schwärmt der dreifache Vater noch heute.

Er habe sich während seiner langen Radtouren ins Oberland immer wieder vorgestellt, wie schön das Ufer am Rhein nach Umsetzung des Rhesi-Projekts einmal werden könnte. „Hier ist etwas im Entstehen, das den Fluss und die Umgebung enorm aufwerten wird. Vor allem aber wird die Hochwassersicherheit erhöht.“

In Neuseeland

Wie er Rheinbauleiter wurde? „Ich habe mich beworben, nachdem uns Dieter Vondrak mitteilte, dass er diesen Job aufgrund seiner Doppelbelastung nicht mehr ausüben wolle. Ich wurde erstgereiht und habe den Zuschlag erhalten.“

Begonnen hat für Mathias Speckle die Faszination mit fließendem Wasser in der Kindheit. „Ich bin in der Nähe eines Baches aufgewachsen und habe dort immer Staumauern gebaut.“ Speckle besuchte das BG Blumenstraße in Bregenz. Bald wurde ihm klar, dass er an der Universität für Bodenkultur in Wien studieren will. Und das tat er dann auch. Er studierte Kulturtechnik und Wasserwirtschaft. Für seine Diplomarbeit verbrachte er sechs Monate in Neuseeland. Das Thema seiner Arbeit: „Die Morphologie der neuseeländischen Flüsse“. Was Speckle durch seine Arbeit vor allem gelernt hat: „Dass Flüsse umso mehr zum Problem werden, je stärker der Mensch in ihre Beschaffenheit eingreift.“

Das Filetstück

In Lustenau fühlt sich der Feldkircher bereits wohl. So gibt es freundschaftliche Bande zur Marktgemeinde, die auf seine Eltern zurückgehen. Auch seine Lieblingswirtschaft mit seinem Lieblingsgericht hat er bereits entdeckt: „Im Frühlingsgarten esse ich gerne geröstete Kutteln“, gesteht Speckle seine Liebe zur Alt-Luschnouar-Kost.

Mit dem Rhein wird sich der leidenschaftliche Hobby-Eishockeyspieler in Zukunft ein echtes Lustenauer Filetstück zu Gemüte führen. Dass der Grenzfluss der Lustenauer Freund bleibt, wird dabei sein Hauptaugenmerk sein. Auf die Aufgaben der kommenden Jahre freut sich Speckle jedenfalls sehr.

Ich war von meinem ersten Tag an voll gefordert.

Mathias Speckle

Zur Person

Mathias Speckle

Geboren: 16. September 1972

Beruf: Wasserbauingenieur

Wohnort: Feldkirch

Familie: in einer Partnerschaft, drei Kinder

Hobbys: Eishockey, Skifahren

Lieblingsspeise: geröstete Kutteln