Erich Bösch: “Freunde fürs Leben” dank Musik und Theater

03.10.2025 • 14:10 Uhr
Erich Bösch war dank seines Engagements im MV Concordia und in der Theatergruppe ein bekannter und angesehener Lustenauer Bürger.
Erich Bösch war dank seines Engagements im MV Concordia und in der Theatergruppe ein bekannter und angesehener Lustenauer Bürger.privat

Am 8. September verstarb Erich Bösch nach einem langen, erfüllten Leben. Viele werden den rührigen Lustenauer in guter Erinnerung behalten.

Von Veronika Hofer

Lustenau Mit seinen Geschwistern Mia und Hans wuchs Erich Bösch, geboren am 10. Juni 1930, als zweites Kind von Eugen und Hulda Bösch in der Pontenstraße auf. Er erinnerte sich gern an seine unbeschwerte Kindheit. “Wir hatten eine tolle Clique in der Jugendzeit”, erzählte er oft schmunzelnd. Nach der Pflichtschule absolvierte er die Fachschule für Maschinenbau in Bregenz und war dann in mehreren Lustenauer Betrieben tätig. Von 1970 bis zur Pensionierung erfüllte sich sein beruflicher Werdegang bei der Firma Weißbuob in Wolfhalden/CH, wo er zunächst als Betriebsmechaniker und schließlich als Betriebsassistent arbeitete.

Am 10. Juni 2025 konnte Erich Bösch mit seiner Familie und einem großen Freundeskreis die Vollendung des 95. Lebensjahres feiern.
Am 10. Juni 2025 konnte Erich Bösch mit seiner Familie und einem großen Freundeskreis die Vollendung des 95. Lebensjahres feiern.

Eine große Familie

Seit 1963 war “Beolo” Erich mit Rosa, geb. Alge (Gablars), verheiratet. Vier Kinder, vier Enkelkinder und drei Urenkel brachten immer wieder Leben ins stattliche Haus an der Scheibenstraße. Er überstand manche Unbill und schwere Krankheiten und raffte sich immer wieder auf. Bis kurz vor seinem Tod war er noch mit dem Fahrrad unterwegs.

Erich Bösch in seiner Paraderolle als „Tauni“ im Stück „‘s Kremmel-Erb“
Erich Bösch in seiner Paraderolle als “Tauni” im Stück “‚s Kremmel-Erb”

Leidenschaftlicher Musikant und Theaterspieler

Zu seinem 95. Geburtstag gab es ein schönes Fest im Kreis der Familie und der engsten Freunde und Wegbegleiter. Der MV Concordia spielte für seinen Ehrenringträger, der bereits mit 16 Jahren sein Musikantenleben startete, ein flottes Ständchen, und als Jubilar durfte er natürlich einen Marsch dirigieren. “Dar Bruggar”, wie ihn seine Musikkameraden aufgrund einer lustigen Begebenheit nannten, lernte das Spiel auf dem Flügelhorn und dem Bariton. In Ermangelung eines Tubisten wurde er “genötigt”, auf Basstuba umzustellen. Beim Erlernen des Instruments war er auf sich selbst gestellt. Schlussendlich landete er bei der Zugposaune, der er bis zum Ende seiner Blasmusikkarriere treu blieb. Der Dokumentation des MV Concordia anlässlich der 125-Jahr-Feier, in der Erich Bösch ehrenvoll verewigt wurde, schenkte er den Namen “Freunde fürs Leben”.

Erich Bösch: „Ich habe beim Musikverein und beim Theater Freunde fürs Leben gefunden.
Erich Bösch: “Ich habe beim Musikverein und beim Theater Freunde fürs Leben gefunden.”

Bald nach der Gründung der “Luschnouar Bühne” stieß er zur Theatergruppe und erfreute die Zuschauer in verschiedensten Rollen. Unvergesslich seine Figur des “Tauni” im “Kremmel-Erb”, als “Opa” im “Schaugglstuohl” oder als “Steuerberater Zapfer” in “Abr sus hôm-mr’s frey”. Für sein Engagement wurde er von der Amateurtheatergruppe mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Zu seinem letzten Geburtstag überraschte ihn eine Abordnung des Vereins mit einem Rikschaausflug und einem Treffen beim Gasthaus am Rohr am Alten Rhein.

Als der Bassist verunglückte, wurde Erich genötigt, die Basstuba zu spielen.
Als der Bassist verunglückte, wurde Erich genötigt, die Basstuba zu spielen.

In den letzten Jahren wurde infolge seines fortgeschrittenen Alters vieles mühsam für Erich Bösch. Doch dank seines guten Humors und seiner positiven Lebenseinstellung konnte er sich immer wieder auch an kleinen Dingen freuen. Sein größter Wunsch, zu Hause einschlafen zu können und nicht mehr aufzuwachen, ging in Erfüllung. Bis zuletzt behielt er seinen wachen Geist und nur kurze Zeit dauerte seine Hinfälligkeit. Liebevoll begleitet von seiner Familie durfte er am 8. September für immer die Augen schließen. Von der Wertschätzung für Erich Bösch zeugte die große Anteilnahme beim Auferstehungsgottesdienst.

Begleitet durch: Bestattung Feistenauer

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