Die Natur als Kraftquelle

Angelika Bertel-Warger engagiert sich im neuen Trauertreff für Kinder in Bludenz.
bludenz. (VN-mm) Die Natur ist für Angelika Bertel-Warger eine wunderbare Kraftquelle. Hier tankt sie in hektischen Zeiten auf. Hier findet sie Ruhe und Ausgleich. Diese guten Erfahrungen auch Kindern in schwierigen Situationen zu vermitteln, war ein Grund, sich dem Team anzuschließen, das ab diesem Freitag einmal monatlich den Trauertreff für Kinder von Hospiz Vorarlberg in Bludenz leiten wird.
Der andere: Angelika Bertel-Warger sieht im Ehrenamt eine Aufgabe der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang liegen ihr Kinder besonders am Herzen. „Wir können Kinder nicht vor Krankheit und Tod bewahren, weil beides zum Leben gehört. Aber wir können ihnen beistehen und damit gleichzeitig auch die Familie unterstützen“, erklärt Bertel-Warger einen weiteren Beweggrund, sich freiwillig auf ein emotional schwieriges Thema einzulassen.
Vom Waldkonzept angetan
Hauptberuflich ist Angelika Bertel-Warger seit zwanzig Jahren bei der Caritas beschäftigt. Dort arbeitet sie im Fachbereich Menschen mit Behinderung. Der Trauertreff für Kinder, den es nach Bregenz und Frastanz ab sofort auch in Bludenz gibt, stellt ein ganz anderes Metier dar. Doch die Kinderhospiz berührte ihr Herz. Und als Mensch, der die Natur liebt, hat Bertel-Warger vor allem das Waldkonzept der Trauertreffs sofort angesprochen, denn die Aktivitäten finden im Freien statt. Wenn Kinder nicht reden möchten, müssen sie das auch nicht. Der Wald fungiert in diesem Fall als Heiler. Kindern allein das mitgeben zu können, empfindet die zweifache Mutter schon als besonders wertvoll.
Gleichberechtigtes Team
Angelika Bertel-Warger wird den Trauertreff gemeinsam mit Priska Ganahl und Gerhard Micheli leiten. „Alle sind gleichberechtigt“, sagt sie. Bei der Zusammensetzung des Teams wurde auf Regionalität geachtet. So stammt Priska Ganahl aus dem Silbertal und Gerhard Micheli aus Ludesch. Alle drei haben nicht nur einen speziellen Lehrgang für die Trauerbegleitung mit Kindern durchlaufen, sondern mit den vielfältigen Unbilden des Lebens auch persönliche Erfahrungen gemacht. Diese wollen sie nun zum Wohle von Kindern einbringen. Es gab keine Annäherungsprobleme. „Wir haben uns sofort gut verstanden“, erzählt Bertel-Warger. Was sie eint, ist das Ziel, für Mädchen und Buben, die es brauchen, ein Anker in stürmischen Zeiten zu sein. Dazu gehört es, für sie da zu sein, ihre Bedürfnisse und Gefühle zu verstehen. „Kinder lernen zwar das Trauern innerhalb der Familie, sie haben jedoch eigene Bedürfnisse“, erklärt Hoki-Koordinatorin Annelies Bleil. Darauf wird in den Trauertreffs speziell eingegangen. „Ich sehe es als wichtige Aufgabe, Kindern auf kreative Weise zu vermitteln, wie sie dem Gefühl der Trauer Ausdruck geben und mit Tod und Trauer umgehen können“, umreißt Angelika Bertel-Warger in kurzen Zügen ihre Vorstellung zur Ausgestaltung des künftigen Ehrenamts.
Der Trauertreff für Kinder in Bludenz startet am Freitag, 16. Dezember. Infos und Termine: Telefon 0676/884203525, E-Mail: hospiz.kinder@caritas.at und www.hospiz-vorarlberg.at
Das Waldkonzept des Trauertreffs hat mich sofort angesprochen.
Angelika Bertel-WaRger
Zur Person
Angelika Bertel-Warger
Geboren: 29. April 1967 in Schruns
Wohnort: Bludenz
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (25 und 28 Jahre)
Beruf: Assistentin der Caritas-Fachbereichsleitung Menschen mit Behinderung
Hobbys: Lesen, Wandern, Malen