Der Mann für alle Fälle

Rudolf „Billy“ Bildstein stieg vom Balljungen zum Tennisturnierleiter auf.
Dornbirn. (VN-jd) Rudolf Bildstein ist seit vielen Jahren eine der tragenden Säulen im heimischen Tennisgeschehen. Es gibt eigentlich kein Turnier landauf landab, bei dem der 73-jährige Dornbirner nicht entweder selbst als Turnierleiter im Einsatz ist oder in seiner Funktion als Vorsitzender des Wettspielausschusses im Vorarlberger Tennisverband beratend und helfend zur Seite steht.
Zum ersten Kontakt mit dem Tennissport kam es vor knapp 60 Jahren auf den Sandplätzen des TC Bregenz, damals noch neben dem Stadion und der altehrwürdigen Stadthalle gelegen, wo jetzt das Hallenbad steht. „Ich wurde gefragt, ob ich für ein Taschengeld von drei Schilling pro Stunde bereit wäre“, erinnert sich der gebürtige Bregenzer.
Trainerstunden von der Frau
Selbst aktiv zum Racket gegriffen hat der mittlerweile in Dornbirn Lebende dann Mitte der 70er-Jahre. Von seiner damaligen Freundin und späteren Gattin Heidi Nußbaumer erhielt „Billy“, wie er im ganzen Land genannt wird, die ersten Trainerstunden und begleitete fortan auch seine Partnerin, die etliche Landesmeistertitel holte, zu sämtlichen Turnieren und Meisterschaften.
Da es damals aber noch nicht so viele Plätze gab, und die Nachfrage groß war, suchte sich der Sportbegeisterte mit dem Radfahren ein zweites Standbein, um sich sportlich zu betätigen. Die Aktivitäten auf dem Platz und die wöchentlichen Radtouren mussten aber hintanstehen, als der gelernte Bauingenieur auch die Bauleitung des Clubhauses seines TC Dornbirn übernahm. Unvergesslich auch die Erinnerungen an die Zeit nach der Geburt von Sohn Stefan 1985: „Wenn meine Frau und ich dann wieder einmal Zeit fanden, gemeinsam auf dem Platz zu stehen, haben wir einfach den Kinderwagen neben den Schiedsrichterstuhl gestellt. Ich denke, das hat unseren Sohn so geprägt, dass er sich auch dem Tennissport verschrieben hat, ebenfalls viele große Erfolge auf regionaler Ebene feiern konnte und aktuell im Kader des TC-Dornbirn-Teams der 2. Bundesliga spielt und dessen Mannschaftsführer ist.“
Gefragt und geschätzt
Obwohl Bildstein bei seinem Heimatverein nie eine offizielle Funktion ausgeübt hat, erhielt der stets hilfbereite und geschätzte Funktionär 2015 im Rahmen der 90-Jahr-Feier des zweitältesten Tennisclubs in Vorarlberg das Goldene Ehrenzeichen des TC Dornbirn überreicht. „Es ist für mich nicht wichtig, eine offizielle Funktion zu bekleiden. Ich sehe meine Stärken als Mann für alle Fälle und packe dort an, wo Not am Mann ist.“ Ein wesentlicher Grund für die Auszeichnung sind die Aktivitäten als Turnierleiter. Nach der Mithilfe beim legendären Messeturnier in den späten 80er-Jahren absolvierte er die ersten Schiedsrichterprüfungen und hat die ÖTV-Oberschiedsrichterprüfung abgelegt. Das große Wissen und die stets korrekte Art spiegeln sich auch im Werdegang beim Vorarlberger Tennisverband, wo er maßgeblich an der Reform des Regulativs der Mannschaftsmeisterschaft mitgewirkt hat und ob seiner Kenntnisse als Wettspiel- und Ranglistenreferent sowie als Turnierleiter in der gesamten Vorarlberger Tenniszene geschätzt sind.
Wenn es keine Reklamationen gibt, habe ich alles richtig gemacht.
„Billy“ Bildstein
Zur Person
Rudolf “Billy” Bildstein
der Dornbirner ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Wettspielausschusses im Vorarlberger Tennisverband.
Geboren: 9. September 1943 in Bregenz
Ausbildung: gelernter Bauingenieur, später Berufsschullehrer
Wohnort: Dornbirn
Familie: verheiratet mit Heidi, Sohn Stefan
Hobbys: Tennis, Golfen, Skifahren, Skitouren, Radfahren, Wandern