„Kultur vor Ort fördern“

Wetter / 21.05.2017 • 18:48 Uhr
Margret Broger engagiert sich seit über 20 Jahren für Kulturarbeit in Vorarlberg.  Foto: schneider
Margret Broger engagiert sich seit über 20 Jahren für Kulturarbeit in Vorarlberg. Foto: schneider

Margret Broger hat einen eigenen Kulturkalender für den Bregenzerwald erstellt.

hittisau. (VN-nat) Margret Broger lebt für die Kultur. Seit über 20 Jahren setzt sich die 64-Jährige für Kulturarbeit in Vorarlberg ein. Sie ist die Mitinitiatorin des Kulturvereins „bahnhof“ in Andelsbuch: „Dadurch ist Leben in den kleinen Ort gekommen“, sagt Broger.

Broger ist Niederösterreicherin und wuchs in der Wachau auf. Schon in ihrer Jugend hat sie sich für Kultur interessiert. Eigentlich hätte sie gerne Kulturmanagement studiert, aber diesen Studienzweig gab es Ende der 60er-Jahre in Österreich noch nicht. Deshalb entschied sie sich für ein Lehramtsstudium. Nach dem Abschluss arbeitete sie zehn Jahre als Hauptschullehrerin in Wien. 1985 zog Broger nach Guatemala, um dort an einer österreichischen Schule zu unterrichten. „Ich wollte unbedingt Auslandserfahrung sammeln“, sagt sie.

Hochzeit in Guatemala

In Guatemala lernte sie den Bregenzerwälder Frank kennen, der in der gleichnamigen Hauptstadt eine Tischlerei betrieb. Das Paar heiratete und in den folgenden Jahren kamen eine Tochter und ein Sohn zur Welt. Der Kinder wegen kehrte die Familie im Jänner 1996 nach Österreich zurück und lebte fortan in Franks Heimat. „Vorarlberg und vor allem der Bregenzerwald waren damals völlig fremd für mich“, sagt Broger. Sie habe aber rasch Freunde gefunden, mit denen sie ihr kulturelles Interesse teilen konnte. „Kulturschaffende haben mich damals gefragt, ob ich bei verschiedenen Projekten mitmachen möchte.“ Natürlich wollte sie das. Da Broger nicht berufstätig war und genug Zeit hatte, wuchs sie rasch in die Vorarlberger Kulturlandschaft hinein.

Gründung des Kulturvereins

Ihr erstes Projekt war die Mitarbeit bei der Gründung des Kulturvereins „bahnhof“ in Andelsbuch, den sie 1999 mit sechs anderen Kulturinteressierten ins Leben rief. Ziel war es, die Kultur vor Ort zu fördern und Kultur von auswärts in die Region zu bringen. „Wir haben den leerstehenden Bahnhof restauriert, die Räumlichkeiten für unsere Zwecke hergerichtet und begonnen, Kulturveranstaltungen anzubieten“, erzählt Broger. Anfangs waren es 20 Events im Jahr, mittlerweile sind es über 50.

Zeichen der Wertschätzung

Um Veranstaltungen im Bregenzerwald besser koordinieren zu können, erstellte der Verein vergangenes Jahr einen Kalender, in den Kulturvereine ihre Termine eintragen können. Diesen Kalender stellt Broger heute, am Tag der Kulturinitiativen, im Frastanzer Glashus vor. Dieser Tag wird vom Land als Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Kulturinitiativen veranstaltet und steht unter dem Motto Zusammenarbeit und Austausch. Für Broger ist in der Kulturarbeit Netzwerken das Wichtigste.

In der Kulturarbeit ist Netzwerken das Wichtigste.

Margret Broger

Zur Person

Margret Broger

Geboren: 28. 1. 1953 in Niederösterreich

Wohnort: Hittisau

Beruf: Pensionistin, davor Hauptschullehrerin für Mathematik und Physik

Familie: geschieden, zwei Kinder (Milena und Konrad)
Hobbys: Spazieren, Lesen, Reisen