Ein Ehrenamt mit Baby

Neues Projekt unterstützt Familien. Nancy Wittmann bringt sich ehrenamtlich ein.
dornbirn. (VN-mm) Sie liebt Kinder und beschäftigt sich auch gerne mit ihnen. „Da merkt man wieder, dass Leben in einem steckt“, schwärmt Nancy Wittmann. Ihre eigene Tochter ist bereits zwanzig. Die Kinder, die ihr Lebensgefährte in die Beziehung gebracht hat, sind noch jünger. „Es ist nicht immer einfach mit ihnen, aber schön“, sagt sie. Der Kinder nicht genug, engagiert sich Nancy Wittmann auch noch im neuen Projekt „Ehrenamt mit Babys“. Entstanden ist die Aktion aus dem „Ehrenamt mit Kindern“, das altersunabhängig ist. Annika Viktorin, Betreuerin der Familienimpulse beim Vorarlberger Kinderdorf, erklärt: „Es hat sich gezeigt, dass ein krankes Kind oder mehrere Geschwister eng aufeinander gerade im ersten Lebensjahr eine Familie zusätzlich belasten können. Hier setzt das in Kooperation mit dem Netzwerk Familie organisierte neue Angebot an.“
Herzliche Aufnahme
Zweimal pro Woche besucht eine ehrenamtliche Helferin die Familien. Sie beschäftigt sich nicht nur mit dem Kind, sondern steht auch den Eltern zur Seite. Nancy Wittmann ist eine von derzeit zwei Ehrenamtlichen in diesem Projekt. Die gelernte Altenpflegerin betreut eine Familie mit zwei Buben, von denen der jüngere, erst sieben Monate alt, seit der Geburt mit gesundheitlichen Problemen kämpft. „Ich helfe, so gut ich kann“, sagt Nancy Wittmann, eine durch und durch patente Frau. Sie fühlt sich wohl bei dem, was sie macht, auch weil sie sieht, wie wertvoll ihre Hilfe für die Mutter ist, der so mehr Zeit für ihren Großen bleibt. Die herzliche Aufnahme in der Familie bestärkte die gebürtige Ostdeutsche zusätzlich in ihrer Entscheidung, sich ehrenamtlich einzubringen. „Wir sind schon gute Freunde geworden.“
Ebenfalls gut aufgehoben, ja sogar geborgen fühlt sich Nancy Wittmann bei den Projektpartnern. „Annika hat immer ein offenes Ohr für mich“, erzählt die begeisterte Schwimmerin, die bei ihrer Übersiedlung nach Dornbirn schon ankündigte, nie ein Bergfex zu werden. „Obwohl die Berge wunderschön sind“, wie sie lachend anmerkt.
Über das Ehrenamt hat sie auch neue Leute kennengelernt. Sie, die sich gerne unterhält und ebenso gerne diskutiert, wollte, dass das Gehirn unter dem blonden Schopf wieder rattert. Nancy Wittmann würde auch gerne in ihren angestammten Beruf zurückkehren. Wenn da nur nicht dieser Papierkrieg wäre. Zwölf Jahre hat sie mit demenziell erkrankten alten Menschen gearbeitet, schon als Teenager die Oma gepflegt. Anderen weiterhelfen bezeichnet sie als Leidenschaft. Das war mit ein Anreiz, sich auf die Betreuung von Kindern einzulassen.
Auch die Patchworkfamilie kommt nicht zu kurz. „Das Wochenende gehört den Kindern und meinem Partner“, bekräftigt Nancy Wittmann. Bei Ausflügen zeigt er ihr dafür die schönen Seiten der neuen Heimat.
Es ist nicht immer ganz einfach mit Kindern, aber schön.
Nancy Wittmann
Zur Person
Nancy Wittmann
Geboren: 26. November 1973
in Nordhausen/Thüringen
Familie: Lebensgemeinschaft
Wohnort: Dornbirn
Beruf: examinierte Altenpflegerin
Hobbys: Lesen, Tiere, Diskutieren, Schwimmen, Radfahren