Kreativität im Blut

Wetter / 25.09.2017 • 18:29 Uhr
Kreativität im Blut

Ruth Moosbrugger hat Coverstorys für Vogue und GQ designt.

Bregenz Die Kreativität wurde Ruth Moosbrugger in die Wiege gelegt. „Als Tochter einer Zeichenlehrerin bin ich quasi mit Block und Stift aufgewachsen“, erinnert sich die Bregenzerin mit einem Lächeln. Diese Leidenschaft hat die 29-Jährige bis heute nicht losgelassen. Anfangs glaubte Moosbrugger jedoch nicht, ihre Leidenschaft irgendwann auch zum Beruf machen zu können, also entschied sie sich für ein Englisch- und Literaturstudium in Wien. Der Zufall wollte es aber anders. „Ein Freund entdeckte eines Tages Zeichnungen von mir und fragte mich, warum ich nichts daraus mache.“ Zwei Tage später veranstaltete die Höhere Grafische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien einen Tag der Offenen Tür. „Da ging ich spontan hin und absolvierte wenig später die Aufnahmeprüfung. Dort fing alles an“, erzählt sie. Drei Jahre dauerte die Ausbildung an der „Grafischen“. Für Ruth Moosbrugger ein Schritt in Richtung Traumberuf. „Es gibt nichts Schöneres, als in die kreative Welt einzutauchen und mich künstlerisch auszuleben. Das ist wie Adrenalin für mich.“

Praktikum bei „Vangardist“

Schon während ihrer Ausbildung war Moosbrugger vom Zeitschriften-Design fasziniert. Mit einem Praktikum bei Julian Wiehl von „Vangardist“, einem Schwulen-Lifestyle-Magazin, konnte sie das erste Mal in die Welt des Editorial-Designs hineinschnuppern. „Bei ihm hatte ich die Möglichkeit, die ersten Coverstorys meiner Karriere zu illustrieren. Er hat mir sehr viel beigebracht“, erzählt sie. Schon damals hatte die junge Grafikerin den Traum, irgendwann einmal für international bekannte Zeitschriften wie die Vogue zu designen. Dass sie ihrem Wunsch näher als gedacht war, ahnte Moosbrugger zu dieser Zeit nicht. „Ein Freund machte mich auf einen Wettbewerb des Münchner Condé-Nast-Verlags aufmerksam, zu dem weltweit bekannte Marken wie Vogue, Glamour oder GQ zählen. Es war wie  Schicksal“, erinnert sich die Bregenzerin.

Job bei der Vogue

Teilnehmer aus ganz Europa nahmen am Wettbewerb teil. Nach mehreren Bewerbungsrunden hatte Moosbrugger schließlich den Job in der Tasche. „Ich konnte mein Glück kaum fassen.“ Bei der deutschen Vogue konnte die junge Bregenzerin schließlich erste professionelle Erfahrungen im Illustrationsdesign sammeln. Es folgten  Aufträge bei der Mode- und Frauenzeitschrift „Glamour“ sowie beim Männermagazin „GQ“.

Für die Zukunft hat sich die Grafikdesignerin schon hohe Ziele gesteckt. Der nächste Schritt für Moosbrugger ist der Weg in die Selbstständigkeit. „Mein Ziel ist es, international für bekannte Magazine und Agenturen zu arbeiten.“ Erste Fühler in die Modemetropole New York hat die 29-Jährige bereits ausgestreckt. „Dort spielt sich die Fashion-Welt ab“, betont sie. Dass es für ihren Traum viel Arbeit und vor allem Ehrgeiz braucht, ist der Vorarlbergerin sehr wohl bewusst. In den letzten Wochen und Monaten kümmerte sie sich darum, ihre eigene Marke „RuthM Illustrations“ der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Ich möchte eine Marke sein, dazu gehören auch ein ansprechender Online-Auftritt und Marketing. Daran arbeite ich gerade.“

Wenn die 29-Jährige nicht gerade an ihrer Karriere feilt, vertieft sie sich gerne in spannende Biografien. Auch das Literaturstudium scheint nicht spurlos an ihr vorübergegangen zu sein. VN-TAG

„Mein großes Ziel ist es, international für bekannte Magazine zu arbeiten.“

Zur Person

Ruth Moosbrugger
Grafikdesignerin

Geboren 4. November 1987

Ausbildung Studium in Englisch und Literatur, Ausbildung an der Höheren Grafischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt

Wohnort Bregenz

Hobbys Zeichnen, Kino, Tennis