Flüchtlinge beschenkt

Mit “Clowns ohne Grenzen” in Sizilien.
Dornbirn Ihre Augen leuchten, als sie von ihrem zweiwöchigen Aufenthalt in Sizilien erzählt. Elke Maria Riedmann steht noch ganz unter dem Eindruck ihres Einsatzes für „Clowns ohne Grenzen“. Dieser Verein wurde 2014 in Österreich gegründet.
Seine aktiven Mitglieder, derzeit sind es acht, wollen Menschen in Krisen- und Flüchtlingsgebieten mit Clownerie und Theaterstücken zum Lachen und so Freude in ihren oft tristen Alltag bringen. Riedmann, die dem Verein vor einem Jahr beigetreten ist, hatte die Idee, in Sizilien aufzutreten. „Ich wusste, dass dort viele Flüchtlinge ankommen.“ Mit zwei anderen Clownfrauen fuhr die Dornbirnerin Ende August auf die italienische Insel. Dort traten sie auf öffentlichen Plätzen und in Flüchtlingsunterkünften auf.
Dankbare Flüchtlinge
„Viele haben unsere Auftritte als Geschenk empfunden“, erzählt die Komikerin lächelnd. Ein junger Afrikaner zum Beispiel sei nach einer Vorstellung spontan aufgestanden und habe sich für die Darbietung bedankt. Schön sei auch gewesen, „dass man danach zusammengesessen ist und sich kennengelernt hat“. Es macht Riedmann glücklich, wenn sie Freude schenken bzw. helfen kann. „Ich möchte im Leben etwas Sinnvolles tun“, begründet sie ihr soziales Engagement. Dieses wurde ihr schon als Kind vorgelebt. Ihr Vater, ein Sonderschuldirektor, engagierte sich für die Lebenshilfe. „Er hat uns immer in die beschützende Werkstätte mitgenommen.“ Vielleicht ließ sich seine Tochter deshalb später zur Kindergartenpädagogin und in der Folge zur Sonderkindergärtnerin ausbilden. Jedenfalls gefällt es ihr, „dass Kinder ihre Freude und Begeisterung offen zeigen“.
Riedmann war einige Jahre in ihrem Beruf tätig. Aber sie suchte immer wieder neue Herausforderungen. Deshalb arbeitete sie in freiwilligen Projekten mit, weil sie andere Kulturen kennenlernen und sich sozial engagieren wollte. Mit 21 ging sie nach Kamerun und unterstützte einen blinden Lehrer, der eine Schule für blinde Kinder eröffnete. Mit 25 reiste sie nach Rom und arbeitete in einer Wohngemeinschaft für gehandicapte Kinder mit. Mit 35 flog sie nach Nicaragua und gab Straßenkindern Theaterunterricht. Mit 54 machte sie sich nach Tansania auf und half dort mit, Waisenkinder in ein Dorf zu integrieren.
Aber das ist nur die eine Seite von Elke Maria Riedmann. Die andere Seite ist die komödiantische. Als Clownfrau Blombiene, Feuerwehrfrau Brenda Feuerle und Frau Heimpl begeistert sie seit Langem die Vorarlberger. Vor 25 Jahren machte sie ihr liebstes Hobby, das Theaterspielen, zum Beruf, allerdings nicht ohne vorher eine grundsolide Ausbildung in der Schweiz (bei Dimitri), in Paris (bei Jacques Lecoq) und in London (bei Desmond Jones) absolviert zu haben.
Neben ihren Soloauftritten hält Riedmann Workshops und geht in Kindergärten, um die Kinder spielerisch über die Gefahren im Haushalt und Straßenverkehr aufzuklären. Bis vor Kurzem war sie auch noch Mitglied der Cliniclowns. „Ich war 20 Jahre mit dabei. Das hat mein Leben geprägt.“ Auch diese Tätigkeit erfüllte sie mit Sinn. „Du kannst als Clown aus dem Menschen Freude herauskitzeln und ihn kurz vergessen lassen, dass er krank ist.“
Im nächsten Jahr wird sie mit den „Clowns ohne Grenzen“ nach Nepal gehen und dort den Alltag einiger vom Erdbeben Betroffener erhellen. VN-kum
„Es macht mich glücklich, wenn ich Freude schenken und helfen kann.“
Zur Person
Elke Maria Riedmann
gehört den „Clowns ohne Grenzen“ an, die auf Spenden angewiesen sind (www.clownsohnegrenzen.at.) Riedmann feiert ihr 25-jähriges Bühnenjubiliäum. (www.elkemariariedmann.at)
Geboren 18. Jänner 1963
Familie verheiratet, ein Sohn
Hobbys Wandern, Tanzen, Reisen