Die Wahl-Navigatrice

Andrea Schenkermayr sorgt für reibungslosen Wahlablauf.
bregenz „Ich komme mir vor wie ein Navi.“ Treffender hätte Andrea Schenkermayr ihren Job nicht beschreiben können. Als Wahlsachbearbeiterin navigiert die 47-Jährige von ihrem Büro im Landhaus aus alles, was in Vorarlberg mit Wahlen zu tun hat.
Parteien hilft sie etwa dabei, Wahlvorschläge einzubringen und erinnert daran, die Kandidaten auf Wählbarkeit zu kontrollieren. Über die Wahlhotline beantwortet sie Fragen und berät. „Die meisten Anrufe kommen von Gemeindesachbearbeitern, die Auskünfte zum Wahlverfahren einholen“, informiert Schenkermayr. Aber auch viele Bürger – vom Erstwähler bis zur schwerhörigen Seniorin – wählen die Nummer der Wahlhotline und fragen alles Mögliche. Zudem bereitet Schenkermayr alles für die Landeswahlbehörde vor.
Die heiße Arbeitsphase für die Vorbereitung der Nationalratswahl 2017 begann für Andrea Schenkermayr Anfang Juli und endet am 23. Oktober mit der letzten Sitzung der Wahlbehörde. Ihre erste Aufgabe war die Schulung der Vorarlberger Gemeindebediensteten. „Gemeinsam mit meinem Chef Gernot Längle führte ich zwei Schulungen in Sälen in Lochau und Nüziders durch“, erzählt sie. Längle leitet die Abteilung für Inneres und Sicherheit, in die auch die Verantwortung für den korrekten Ablauf der Wahlen fällt.
Andrea Schenkermayr gehört seit 2006 Längles Team in der Funktion als Wahlsachbearbeiterin an, beim Land ist sie bereits seit 1987 beschäftigt. Neu im Team ist Martina Schönherr, die Schenkermayr zum ersten Mal bei einer Wahl unterstützt. „Ob alles gut vorbereitet wurde, stellt sich am Wahltag heraus“, meint Schenkermayr. Am Sonntag wird sie jedenfalls ab 8.30 Uhr im Konferenzraum neben ihrem Büro sitzen. Sie wird Anrufe entgegennehmen, unzählige Fragen beantworten, die Gemeindeergebnisse annehmen und schließlich das Landesergebnis ans Innenministerium weiterleiten. „Gegen 18 Uhr sind wir mit allem fertig.“ Und dann? „Dann fahre ich heim und trinke ein Glas Wein“, sagt sie und lacht.
Ab Montag geht es weiter mit der Auswertung der Wahlkarten. Das Endergebnis und die Mandatsvergabe stehen am Freitag fest. „Am Montag, dem 23. Otktober, lasse ich die Wahlakten mit einem Chauffeur nach Wien transportieren.“ Der Chauffeur wacht über die Akten, damit nichts manipuliert werden kann. „Es ist jedes Mal ein gutes Gefühl, wenn die Aktenpakete geschnürt und weggeschickt sind.“
Schenkermayr liebt ihren Beruf. Zu den schönen Momenten in ihrer Tätigkeit als Wahlsachbearbeiterin zählt die Zusammenarbeit mit den Gemeindemitarbeitern: „Sie sind eine tolle Mannschaft, die sich sehr bemüht.“
Das Wichtigste ist die Familie
Auch in Zeiten, in denen keine Wahlen zu organisieren sind, hat Andrea Schenkermayr genug zu tun. In ihren Aufgabenbereich fallen nämlich auch die gemeinnützigen Stiftungen und Fonds sowie das Versammlungswesen im Land.
Ihre Freizeit gehört indes der Familie: „Ich möchte möglichst viel mit meinem Mann und den Kindern unternehmen. Sie sind das Wichtigste für mich. Bei ihnen hole ich Kraft.“ Im Übrigen bekocht Andrea Schenkermayr mit riesiger Freude Gäste, liest Bücher und hält sich so oft es geht in den Bergen auf. „Ich wohne im Bregenzerwald, und so habe ich die Berge vor meiner Haustür.“ VN-HRJ
„Es ist jedes Mal ein gutes Gefühl, wenn die Aktenpakete geschnürt und weggeschickt sind.“
Zur Person
Andrea Schenkermayr
sorgt dafür, dass die Nationalratswahl am Sonntag hier im Land reibungslos abläuft.
Geboren 30. Juli 1970
Wohnort Doren
Beruf Wahlsachbearbeiterin
Familie verheiratet, Mutter von Sophia (16) und Lena (15)
hobbys Kochen, Lesen, Berge