Zwischen zwei Stühlen

Hotelier und Ingenieur in Personalunion.
Dalaas Seit 2015 ist Walter Bilgeri Gemeindevertreter in Dalaas und als solcher Obmann des Tourismusausschusses der Gemeinde. Demzufolge war der Gastronom eng in das kürzlich durchgeführte Bürgerbeteiligungsprojekt zur Rettung des Gasthofs Tafelspitz in Wald und den damit einhergehenden Stuhlverkauf eingebunden.
Bilgeri selbst sitzt im Alltag in gewisser Weise zwischen zwei Stühlen, denn der umtriebige Klostertaler ist Chef zweier Betriebe. Neben dem elterlichen Tourismusbetrieb in Wald am Arlberg, den er 2003 übernommen hat, leitet er ein Ingenieurbüro in Fußach. Der Spagat zwischen Hotel Sonnblick und der Bilgeri EnvironTec GmbH, Tourismus und Wirtschaft, Bergen und Bodensee, Vorarlberg und der Welt fällt dem zweifachen Familienvater dabei offenbar nicht schwer. „In der Gastronomie ist es sehr wichtig, einen gewissen Weitblick zu behalten“, sagt Bilgeri. „Es ist entscheidend zu schauen, wie die Gäste auf diverse touristische Angebote reagieren bzw. zu beobachten, was um einen herum passiert.“ Um einen Tunnelblick zu verhindern, sei das andere Geschäft diesbezüglich eine ideale Kombination, gibt der 43-Jährige an. Das „andere Geschäft“ bringt mit sich, dass Bilgeri ein- bis zweimal pro Monat international unterwegs ist. Ob in Japan, China, Südamerika oder Deutschland, von überall nimmt der Waldner dabei neue Ideen für seinen Tourismusbetrieb mit nach Hause. „Diese gilt es dann an die ländlichen, touristischen Gegebenheiten anzupassen“, sagt er.
Auch was die Amtssprache sowie das zeitliche Management anbelangt, kann Bilgeri durch die Job-Kombination Synergien nutzen. Durch die internationalen Kontakte zu Geschäftspartnern bzw. Gästen läuft die Kommunikation in beiden Bereichen vielfach auf Englisch ab. Gleichzeitig haben beide Geschäftsbereiche unterschiedliche Hauptsaisonen: „Während es im Hotelbetrieb insbesondere in den Wintermonaten rundgeht, sind wir in Fußach eher im Baubereich tätig. Demzufolge spielt sich das Hauptgeschäft von April bis November ab.“
Entspannen mit der Familie
Zur Ruhe kommt der Workaholic in der Natur: beim Skifahren mit der Familie oder beim Laufen kann er seine Akkus wieder aufladen. „Wochenlange Urlaube sind nicht meins“, gibt er an. Kurzurlaube, in denen man die Zeit intensiv mit der Familie nutzen kann, entsprechen da eher seinen Vorstellungen, wenngleich das Arbeiten seine große Leidenschaft ist. „Wenn ich ein, zwei Wochen auf Urlaub gehen würde, fehlt mir etwas.“ VN-js
Zur Person
Walter Bilgeri
Geboren 9. Februar 1974
Familie verheiratet, 2 Kinder
Beruf Hotelier und Leiter eines Ingenieurbüros
Hobbys Arbeiten, Skifahren, Mountainbiken
Motto Alles ist machbar