Hobby zum Beruf gemacht

Eric Themel ging als Snowboarder seinen Weg.
Schruns Am 14. Dezember fällt der Startschuss für den Weltcup Montafon, der mittlerweile mit mehr als 200 Athleten aus dem Snowboard- und Skicross, 350 freiwilligen Helfern und Tausenden Zuschauern zu den größten Sportveranstaltungen in Vorarlberg zählt. Vier Tage lang dreht sich dann alles um spannende Wettkämpfe.
Viele tragen zum Gelingen der Veranstaltung bei, darunter der Gargellner Eric Themel. Als Streckenchef sorgt der Trainer des Snowboard-Landeskaders für einen perfekten Kurs. Für den Bewerb wurde der 41-Jährige vom Vorarlberger Skiverband extra freigestellt. Für Themel ist es eine Ehrensache, beim Weltcup mitzuwirken. Der ehemalige Snowboardprofi gibt seine Erfahrungen, die er in Bezug auf Berge, Schnee und Wettkämpfe hat, gerne weiter.
Gerne über Felsen gesprungen
Der Wintersport wurde Themel quasi in die Wiege gelegt. Kaum aus den Windeln, fuhr der Sohn einer Skilehrerin und eines Skilehrers bereits in Skikursen mit. Später ging es mit den Skiern oder dem Rodel zur Schule. An schönen Wintertagen machte sich der Schulbub in der Pause manchmal mit den Skiern aus dem Staub: „Das Skifahren war für mich wichtiger als die Schule.“
Themel war noch ein Kind, als die damals neue Trendsportart Snowboarden von den USA nach Europa überschwappte. Mit zehn stand er zum ersten Mal auf einem Snowboard. „Es hat überhaupt nicht funktioniert. Aber ich wollte es können. Denn ich fand, dass es cool ausschaut.“ Nachsatz: „Wenn ich etwas will, dann mache ich es.“ Als Jugendlicher fuhr er im Austria Cup mit und später auch im Europacup. Sehr erfolgreich war er im Freestyle Snowboard. „Ich wurde österreichischer Vizejugendmeister.“ Nach der Schule machte er sein Hobby zum Beruf und absolvierte die Ausbildung zum Snowboardlehrer. „Ich habe dann eine Snowboardschule in Gargellen mitaufgebaut und mitgeführt.“ Nebenher fuhr er Rennen. Im Snowboardcross-Weltcup maß er sich mit der Weltspitze. Seine beste Platzierung war ein dritter Platz. Nachdem er aufgehört hatte, Weltcuprennen zu fahren, fing er mit dem Freeriden an. „Ich bin immer schon gerne Tiefschnee gefahren und über Felsen gesprungen.“ Bei Wettkämpfen war Themel als Freerider erfolgreich. „Ich habe im Weltcup gewonnen.“
Von Lawinen mitgerissen
Auch beruflich fand der Sportler ein neues Standbein. „Ich habe mich auf Expeditionen spezialisiert und wurde beim Freeriden gefilmt. Die Dokus wurden im Fernsehen ausgestrahlt“, erzählt er, wie er über mehrere Jahre als Snowboardprofi sein Geld verdiente. Themel flog mit Hubschraubern auf Berggipfel und fuhr im Tiefschnee ab. Das machte ihm großen Spaß. „Ich tat das, was ich gern tue. Schön war auch, die Welt zu sehen, wir haben unter anderem in Grönland, Alaska, Neuseeland, Europa, Georgien und Südamerika gedreht.“ Dieser Job war nicht ungefährlich. Drei Mal rissen ihn Lawinen mit. „Zwei Mal konnte ich mich selbst befreien, einmal wurde ich ausgegraben.“
Er musste seine Karriere als Profi aufgeben, als er sich am Bein verletzte und die Sponsoren absprangen. Seit drei Jahren ist Themel mit Freude Trainer im heimischen Snowboard-Landeskader. Im Sommer organisiert er von Rumänien aus Motorradrennen. VN-kum
„An schönen Tagen machte ich mich in der Schulpause mit den Skiern aus dem Staub.“
Zur Person
Eric Themel
setzt sich als ehemaliger Snowboardprofi und jetziger Trainer des Snowboard-Landeskaders für den Snowboardsport im Land ein.
Geboren 10. Juni 1976 in Bludenz
Wohnort Gargellen
Familie verheiratet, eine Tochter
Hobby Snowboarden
VN/kum