Großes Herz für Turnsport

Ex-Staatsmeisterin ist Trainerin und Pädagogin mit Leib und Seele.
Wolfurt Die Freude und Begeisterung für den Turnsport wurde Claudia Laritz praktisch in die Wiege gelegt. Opa Josef war früher Obmann bei der Turnerschaft Wolfurt und Papa Emil ehemaliger Kunstturner und später Trainer. Da war es fast logisch, dass auch die Älteste der drei Herburger-Mädchen so wie später ihre Schwestern Renate und Maria den Turnsport ausübte. Der Name Claudia Herburger wurde zum Dauerbrenner in den ÖFT-Siegerlisten: In den Jahren 1987 bis 1989 gab es jeweils Gold im Mehrkampf und der Mannschaft in der Jugend, 1990 wurde sie Mehrkampfmeisterin der Juniorinnen. Als 15-Jährige durfte Herburger 1991 bei den Heimtitelkämpfen in der Hofsteighalle über ihren ersten Staatsmeistertitel am Schwebebalken jubeln. Höhepunkt der Karriere waren dann der Gewinn des Staatsmeistertitels im Mehrkampf und am Boden 1992 und die Teilnahme an der Elite-Europameisterschaft in Nantes.
Seit 20 Jahren Trainerin
Nach Beendigung ihrer aktiven Karriere übernahm die Absolventin des Sportgymnasiums Dornbirn dann mit 21 Jahren das Amt der Trainerin bei der TS Wolfurt. „Es war für mich immer klar, dass ich nach meiner aktiven Laufbahn als Trainerin im Verein tätig sein werde.“ Parallel dazu erfolgte die Ausbildung an der Pädagogische Hochschule zur Lehrerin für Sport und Mathematik. Dem Turnsport blieb sie seit damals treu und bekleidet aktuell das Amt der Fachwartin für Kunstturnen Mädchen bei der Turnerschaft ihrer Heimatgemeinde. Das Spektrum der staatlich geprüften Lehrwartin ist breit gefächert und umfasst neben der Arbeit mit den Kunstturnerinnen auch das Teamturnen. Neben ihrer Trainertätigkeit ist Laritz auch nationale Kampfrichterin im Teamturnen. „Als zweifache Mutter und Pädagogin hat für mich die regelmäßige Bewegung von Kindern eine ganz besondere Bedeutung. Durch meine Arbeit als Lehrerin und Trainerin wird mir praktisch täglich bewusst, wie wichtig es ist, das Kinder die Möglichkeit haben, sich regelmäßig zu bewegen und einen Sport auszuüben.“
Für die 41-Jährige steht der Turnsport für vielseitige Bewegung in der Halle und im Freien, individuell und in der Mannschaft und inkludiert damit alle wichtigen Elemente für eine solide sportliche Grundausbildung. „So richtig klar wurde mir dies, als ich meine Kunstturnkarriere beendet habe und zum Sektions- oder Teamturnen gewechselt bin. Gerade diese Sparte sorgt dafür, dass ehemalige Leistungssportler nicht in der Versenkung verschwinden, sondern dem Turnsport erhalten bleiben.“
Sowohl im Verein als auch der Schule ist Laritz wichtig, dass ihre Schützlinge Spaß und Freude an der Bewegung haben. „Natürlich freut man sich, wenn bei Wettkämpfen eine gute Platzierung erreicht wird. Doch es gibt viele weitere Dinge, die Kinder durch den Sport lernen können. Neben der Bewegung entstehen Freundschaften und es wird der Gemeinschaftsinn geschult. Unter diesem Aspekt kann man diesen Beitrag am Wohl der Jugend nicht hoch genug einstufen. Der Satz, ,Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist‘ beinhaltet für mich sehr viel Wahrheit.“ VN-JD
„Disziplin ist wichtig, aber der Spaß als Vereinstrainerin sollte im Vordergrund stehen.“
Zur Person
Claudia Laritz
Die ehemalige Spitzenturnerin ist bei der TS Wolfurt Vorstandsmitglied, Trainerin, Fachwartin und Kampfrichterin.
Geboren 2. Juli 1976
Beruf Lehrerin für Sport und Mathematik an der Sportmittelschule Wolfurt
Familie verheiratet mit Michael,
Töchter Hanna (11) und Sophia (8)
Sportliche Erfolge Österreichische Meisterin in allen drei Nachwuchsklassen 1987, 88 und 89 bzw. 1990 in der Juniorenklasse; Staatsmeisterin Balken (1991) im Mehrkampf und am Boden (1992); Teilnahme an Junioren- EM 1991 und 1992 VN/jd