„Rüsten für
den Frieden?“
Harald Walser fordert Rückbesinnung auf Völkerrecht und Diplomatie statt Aufrüstung. Eine edle Absicht – aber leider realitätsfern. Herr Walser ignoriert völlig, dass Russland bereits einen Angriffskrieg führt, dass Putin sich nicht für Völkerrecht interessiert und dass Diplomatie ohne Druckmittel wirkungslos ist. Seine Alternative? Cybersicherheit statt Verteidigungsfähigkeit. Doch „Cybersicherheit“ stoppt keinen Panzer. Während in Wien über Drohnenverbote philosophiert wird, plant Putin sein Treffen mit Trump in Ungarn, um über die Köpfe der Ukrainer hinweg Fakten zu schaffen. Die wirklich naive Sicht ist, zu glauben, man könne durch eigene Wehrlosigkeit einen Aggressor zur Friedfertigkeit bewegen. Ein Aggressor deutet Schwäche nicht als Friedensangebot, sondern als Einladung. Was eroberte Gebiete erwartet, zeigen die Berichte aus besetzten ukrainischen Regionen. Die Menschen dort haben es nicht „friedlicher“ – sie leben unter brutaler Besatzung. Wer heute Abrüstung predigt, während Panzer rollen, verwechselt Ursache und Wirkung. Verteidigungsfähigkeit ist die einzige Sprache, die Autokraten verstehen.
Hans Mohr, Dornbirn