Europa im Blut

Wetter / 24.05.2019 • 18:16 Uhr
Martha Stüttler-Hartmann interessiert sich seit Studienzeiten sehr für die Europäische Union. vn/JLO
Martha Stüttler-Hartmann interessiert sich seit Studienzeiten sehr für die Europäische Union. vn/JLO

Martha Stüttler-Hartmann informiert über und berät zu Europa.

Frastanz Wenn am morgigen Sonntag zur Europawahl geladen wird, ist auch für Martha Stüttler-Hartmann ein großer Tag. Denn bei der gebürtigen Tschaggunserin dreht sich schon seit Studienzeiten alles um das Internationale und die Europäische Union.

Interrail und Europarecht

„Ich habe in Innsbruck Politikwissenschaft und Germanistik studiert“, erzählt die heute in Frastanz Lebende von den Anfängen ihrer Leidenschaft für Europa. „Nach meinem ersten Studienjahr ging ich dann mit Interrail auf Reisen. So konnte ich Länder wie Portugal, Spanien und Frankreich kennenlernen und auch einen der ersten positiven Aspekte der Europäischen Gemeinschaft beziehungsweise Union, nämlich die Reisefreiheit, erfahren.“ Dass sie sich im weiteren Verlauf ihres Studiums auf Europarecht spezialisierte, war nur eine logische Folge, auch weil ihre Affinität den Sprachen galt. Ein Umstand, der sich auch in ihren Praktika während des Studiums niederschlug. Bern, Brüssel oder Barcelona nennt sie dabei als Städte, in denen sie gearbeitet hat.

Kein Wunder, dass sie sich auch in ihrer abschließenden Diplomarbeit dem Thema Europa widmete, die sie übrigens kurz nach dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union verfasste. „Das Thema lautete ‚Ist ein Verfassungsbedarf für eine Europäische Union nach Maastricht II gegeben?‘. Das war damals ein heftig diskutiertes Thema“, erzählt Stüttler-Hartmann weiter.

Öffentlichkeit und Karenz

Zurück in der Heimat suchte sie einen auf ihr Studium zugeschnittenen Job und war erst in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing tätig, bevor sie in den Treuhandbereich wechselte. „Das war dann schon sehr international“, so Stüttler-Hartmann. Die Gründung einer Familie und die folgende Karenzzeit ermöglichten der umtriebigen Frastanzerin, sich auch verstärkt in ihrer Heimatkommune zu engagieren. So war sie unter anderem einige Jahre Leiterin der Frastanzer Bibliothek.

„Als dann unser Kleinster in den Kindergarten gekommen ist, habe ich mich nach einer Arbeit umgesehen“, sagt die heute 46-Jährige. Die erste Station war bei einem Personalberater. Dann fand Stüttler-Hartmann, wie sie sagt, ihren perfekten Job beim Land Vorarlberg, konkret bei EuropeDirect. „Meine Aufgabe hier ist es, Europa den Bürgern näherzubringen. Wir organisieren Veranstaltungen, Diskussionen, Workshops und vieles mehr. Weiters sind wir auch eine Anlaufstelle für Anfragen und Informationsmaterial“, beschreibt sie.

Gemeinsamkeit und Möglichkeiten

Müsste Stüttler-Hartmann Europa mit drei Worten umschreiben, so wären dies Vielfalt, Offenheit und Gemeinsamkeit. „Ich bin noch ohne offene Grenzen aufgewachsen und schätze das heute sehr“, so Stüttler, und weiter: „Für mich bedeutet Europa, Möglichkeiten zu haben, problemlos überall zu arbeiten, zu reisen, zu studieren und vieles mehr. Deshalb finde ich Europa sehr wichtig für uns.“

Für die Wahl zum Europäischen Parlament am morgigen Sonntag, 26. Mai, wünscht sich die Frastanzerin eigentlich nur eines: „Ich weiß, die Ansichten und Vorstellungen, wie die Union einmal aussehen soll, sind sehr unterschiedlich. Wichtig ist aber, dass man diese zum Ausdruck bringt, indem man wählen geht.“ Denn nur so könne man auch über die Zukunft mitbestimmen. VN-JLO

Zur Person

Martha Stüttler-Hartmann

engagiert sich im Rahmen von EuropeDirect für Europa in Vorarlberg.

Geboren 25. November 1972

Ausbildung Studium Politikwissenschaft und Germanistik

Laufbahn Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, Treuhand, Personalberatung, EuropeDirect

Familie verheiratet, drei Kinder

Hobbys Lesen, Skifahren, Reisen

Motto Europa betrifft uns alle