Voll auf Zug

Ulli Maurer zieht in Bürserberg in mehrfachem Sinn seine Kreise.
Bürserberg Innovativ in mehrfacher Hinsicht, damit würde sich Ulfried „Ulli“ Maurer wohl am besten beschreiben lassen. Der Hotelier ist nicht nur Erfinder des Bürserberger Zügle und Obmann jenes Vereins, der sich mit Steinkreisen beschäftigt, nein, er hat auch noch eine Reihe von Ideen für seine Heimatgemeinde auf Lager.
„Meine Familie ist schon seit drei Generationen in Bürserberg. Mein Großvater war bereits Koch bei der Wildbach, mein Vater hat dann in den 70er-Jahren das Hotel Dunza gebaut, welches ich 1986 nach dem Tod meiner Eltern im jungen Alter – ich war knapp über 20 Jahre alt – übernommen habe“, erzählt Maurer.
Großer Schritt
Für den jungen Bürserberger war das damals eine große Herausforderung. „Wobei das früher auch noch andere Zeiten waren“, sagt Maurer. „Da war am Wochenende sehr viel zu tun, dafür war es aber unter der Woche ruhiger.“ Ulli Maurer habe aber immer seinen persönlichen Kraftort gehabt, an welchem er sich sammeln und wieder erden konnte, so Maurer: „Das war jener Platz, wo später die Steinkreise entdeckt wurden.“ Das sei auch bei vielen Gästen so gewesen – alle habe es zu diesem Platz gezogen.
Als die Steinkreise dann entdeckt wurden, war auch Maurer an vorderster Front mit an Bord: „Gerhard Pirchl, der Schweizer Forscher und Entdecker, war oft bei mir im Hotel und so kam man ins Gespräch“, sagt Ulli Maurer. „Als dann ein Verein zu den Steinkreisen gegründet wurde, wurde ich zum Obmann erwählt. Dass ich es werden würde, wusste ich aber am Anfang der Versammlung nicht“, fügt er an und lacht.
Der knapp 30 Köpfe zählende Verein habe dann so einiges auf die Füße gestellt. „Wir haben die Steine aufgestellt und Tagungen zu den Kreisen organisiert“, sagt Maurer. Auch mehrere Publikationen sind dazu entstanden. Heute hat sich der Trubel – der Verein arbeitete damals mit starkem Gegenwind – einigermaßen gelegt. „Wir montieren in den kommenden Monaten noch eine Infotafel“, sagt Maurer. „Mehr ist aber derzeit nicht geplant“, so der Obmann des heute fünf Köpfe zählenden Vereins.
Auch abseits der Steinkreise bei der Ronaalpe zieht der 58-Jährige gerne seine Kreise. „Ich war früher schon mit einer Kutsche in Bürserberg unterwegs“, sagt er. „Vor zehn Jahren habe ich dann aber mein Hotelzüglein etabliert.“ Das sei mehr ein Versuch gewesen, habe sich aber rasch weiterentwickelt. „Ich fahre jetzt regelmäßig mit meinen Gästen und Interessierten meine Runden“, sagt er. Dabei geht es zu den besagten Steinkreisen und zur Ronaalpe. „Ich erzähle dann zum Dorf und zur Gegend alles, was die Leute wissen wollen“, informiert Maurer. Das Wissen hierzu habe er sich selbst angeeignet, da er in der Vergangenheit schon viel in der Gegend gewesen sei und auch Ausflüge ins Schesatobel mit Führer unternommen habe. Das Züglein umfasst mittlerweile drei Waggons, welche von Maurer gemeinsam mit einem Freund gebaut wurden. „Beim TÜV hatte ich meine ersten Erfahrungen mit den Behörden gemacht“, sagt er und lacht. Nachdem aber auch das geklappt hat, kommt dieser Bürserberg-Express insbesondere bei den älteren Gästen sehr gut an. „Diese kommen ohne Zug nicht mehr so gut von A nach B“, schließt Maurer.
Maurers Ideenflut ist aber noch nicht gestillt: „Ein Traum wäre die Etablierung einer Märchenstraße, wo man mit Kindern von Ort zu Ort fahren kann. In unserem schönen Bürserberg kann man ja einiges zeigen, sei es Kultur, Geschichtliches oder Natur.“ VN-JLO
Zur Person
Ulfried „Ulli“ Maurer
Geboren 25. Februar 1962
Beruf Hotelier
Familienstand ledig
Hobbys Steinkreise, Skifahren, Wandern, Kochen
Motto Jeder Tag ist ein neues Erlebnis.