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Sabine Schoders Jugendbücher berühren Leser jeden Alters. BI
Sabine Schoders Jugendbücher berühren Leser jeden Alters. BI

Sabine Schoder ist als Jugendbuchautorin erfolgreich.

Tschagguns Die Freude an der Literatur entdeckte Sabine Schoder schon sehr früh. Ihre Mama habe ihr als Ritual vor dem Einschlafen immer vorgelesen: „Eigentlich sollte das Vorlesen dazu führen, dass ich schneller einschlafe. Bei mir hat das allerdings nicht funktioniert. Ich war von den Geschichten so fasziniert, dass ich immer mehr hören wollte.“ Als sie dann selber lesen konnte, verschlang die begeisterte Leserin ganze Buchserien wie etwa Die fünf Freunde, mit zwölf Jahren habe sie bereits Stephen Kings Es gelesen: „Lesen ist nach wie vor eine Leidenschaft von mir – sowohl Bücher von nationalen als auch internationalen Autoren.“ Dass sie selber Schriftstellerin werden wollte, stand als Berufswunsch jedoch noch länger nicht fest.

Vorerst folgte ein Grafikdesignstudium in Wien. Das Studium lag der vielseitigen Tschaggunserin, die Arbeit in einer Werbeagentur dann weniger: „Ich habe einen Jobeignungstest im Internet ausgefüllt. Der Test fragte mich Sachen wie: Wollen Sie Kundenkontakt haben? Nein! Mögen Sie Teamarbeit? Nein! Möchten Sie gerne mit anderen Menschen arbeiten? Verdammt, Nein! Als ich diesem Test endlich klar hatte, spuckte er zwei Jobempfehlungen für mich aus: Friedhofsgärtner oder Autor.“ Diese Anregung nahm Sabine Schoder wörtlich. Schon in der Volksschule hatte sie eigene Geschichten geschrieben und sich als Teenager an Romanen versucht. Kurz vor ihrem 30. Geburtstag war es dann so weit: „Ich dachte mir: Jetzt oder nie und habe in kurzer Zeit meinen ersten Jugendroman fertiggestellt.“ An eine Veröffentlichung dachte sie damals noch nicht. Die Teilnahme an einem Schreibwettbewerb und der daraus resultierende dritte Platz unter Hunderten von Teilnehmern führte nach längerem Überlegen dazu, sich an eine Veröffentlichung zu wagen. Sowohl die Suche nach einem Literaturagenten als auch nach einem Verlag fiel der sympathischen Schriftstellerin nicht schwer.

Vor fünf Jahren erschien bereits ihr Debutroman „Liebe ist was für Idioten. Wie mich“ beim renommierten S. Fischer Verlag. Seither wurden ihre Jugendbücher in mehrere Sprachen übersetzt, aktuell erschien gerade ihr neuestes Werk „Immer ist ein verdammt langes Wort“. Ihre thematische Herangehensweise erklärt sie folgendermaßen: „Ich setze mich für Umwelt- und Tierschutz ein, was in meinen Büchern hin und wieder durchblitzt. In meinen Geschichten spielen emotionale Themen eine wichtige Rolle. Schon im Gymnasium habe ich mich mit philosophischen Fragestellungen auseinandergesetzt.“ Die meisten Ideen kommen ihr in den Morgenstunden, die dann sogleich in ein Notizbuch. Sie halte sich an eine Empfehlung des Autors Stephen King, jeden Tag mindestens 2000 Worte zu schreiben.

Schreibe, was dir selbst gefällt

Der Jugendliteratur bleibt die erfolgreiche Autorin vorläufig treu. Im kommenden Frühjahr erscheint ein Kinderbuch, alles Weitere wird sich weisen. „Ich mische meine Liebesgeschichten gerne mit ernsthaften Themen und lockere sie mit Humor und Sarkasmus auf. Meine Protagonisten sind Jugendliche, aber ihre Geschichten berühren Leser jeden Alters.“ Für angehende Schriftsteller hat Sabine Schoder folgenden Rat: „Schreib genau das Buch, das du selbst gerne lesen würdest. Du kannst niemals wissen, was anderen Leuten gefallen wird. Und du darfst dich nicht von Meinungen und Trends abhängig machen, auf die du keinen Einfluss hast. Am wichtigsten ist, dass du dein Buch liebst. Gib alles, was du hast. Der Rest ist Glückssache. Und ich möchte noch einen Tipp geben: Seriöse Verlage und Literaturagenten verlangen niemals Geld von euch.“ BI

Zur Person

Sabine Schoder

Geboren 15. 12. 1982

Familie verheiratet

Laufbahn Gymnasium Bludenz, Studium Grafikdesign an der Werbeakademie Wien, 12 Jahre Berufserfahrung in den Bereichen Grafik, Event und Marketing, seit 2016 selbstständige Schriftstellerin

Familie Natur, Garten, Tiere und Reisen