Pfleger und Manager

Johannes Frick organisiert die Pflege auf der Wachkomastation.
rankweil Sein Stundenkontingent arbeitet Johannes Frick (42) im Rahmen einer 4-Tage-Woche ab. Das bedeutet zwar, dass er von Montag bis Donnerstag viel um die Ohren hat, dafür schätzt er die Freizeit, die ihm und seiner Familie gehört. „Ich genieße das sehr und würde es nicht mehr anders wollen“, sagt Frick. Doch so ganz weg von seinem Job als Stationsleiter der Neurologie 6 im Landeskrankenhaus Rankweil ist der diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger auch außer Dienst nicht. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen ihn jederzeit kontaktieren, sollten Probleme auftauchen. Derzeit kreisen deren Sorgen und Ängste vor allem rund um Corona. „Die Pandemie tangiert uns natürlich auch“, erzählt Johannes Frick. Es gelte im Sinne der Beschäftigten und Patienten sowie deren Angehörigen einen guten Umgang damit zu finden. An diesem Bemühen arbeitet er jeden Tag. Deshalb sein Appell: „Diese Zeit ist für alle, besonders jedoch für die Krankenhäuser sehr belastend, aber nur gemeinsam kommen wir da durch.“
Vom Zivildienst in die Pflege
Geradlinig verlief der Weg von Johannes Frick in die Pflege nicht. Bevor er sich entschied umzusteigen, goss er sein handwerkliches Geschick als Tischler in einen Gesellenbrief. Anschließend folgte der Zivildienst beim Roten Kreuz, und die Weichen in eine andere berufliche Zukunft waren gestellt. Frick machte das Diplom in der damaligen Psychiatrischen Krankenpflegeschule in Rankweil. Dann wechselte der begeisterte Marathonläufer und Mountainbiker an die Gesundheits- und Krankenpflegeschule nach Feldkirch, wo er zusätzlich das allgemeine Diplom erwarb. Nach dem Abschluss zog es ihn wieder zurück nach Rankweil, wo er auf der Wachkomastation seine pflegerische Tätigkeit begann.
Die Arbeit mit und an Menschen war es, die in ihm den Wunsch nach einer Veränderung wachrief. Für die psychiatrische Pflegeausbildung als Einstieg habe er sich ganz bewusst entschieden. „Dieser Bereich hat mir mehr gefallen“, erklärt Johannes Frick. Deshalb sei er auch gerne ans Landeskrankenhaus Rankweil zurückgekehrt. Neben seiner Tätigkeit auf der Wachkomastation absolvierte der zweifache Vater noch einen Anästhesie- und Intensivlehrgang. 2012 erhielt er schließlich die Leitung der Wachkomastation übertragen. Dem nicht genug, bildete sich Frick zusätzlich in basalem und mittlerem Pflegemanagement weiter. Das kam ihm auch zugute, als im vergangenen Jahr eine Umstrukturierung erfolgte und die Wachkomastation der Neurologie angegliedert wurde. Seitdem leitet Johannes Frick die Neurologie 6. Was ihn besonders freut ist, dass er das mit dem gleichen Team tun kann. Insgesamt 16 Kolleginnen und Kollegen unterstützen ihn in der Patientenversorgung.
Erfahrung und gute Gedanken
Sein Aufgabengebiet hat sich allerdings verändert. Er wurde vom Pfleger zum Manager. Jetzt liegt es an ihm, die Mitarbeiter zu motivieren, zu fordern und zu fördern. Wichtig ist ihm, eine gute Balance zu finden. „Es geht ja nicht nur um die Pflege der Patienten, sondern auch um die Angehörigen, die wir mitbetreuen müssen“, spricht Johannes Frick von einer besonderen Herausforderung. Er selbst könne sich gut abgrenzen. Seine Erfahrung und, wie er sagt, gute Gedanken helfen ihm dabei. Deshalb hat er auch kein Problem damit, wenn ihn Kollegen an den freien Wochenenden anrufen. VN-MM
Zur Person
Johannes Frick
geht in seinem Beruf als Stationsleiter auf, weiß sich aber auch abzugrenzen
Alter 42
Ausbildung Tischlerlehre, Zivildienst, Pflegeausbildung
Laufbahn Pfleger im LKH Rankweil, seit 2012 Leiter der Pflege auf der Wachkomastation
Familie 2 Kinder, Partnerschaft