Auf der Suche nach Zwillingen der Erde
paris/Göttingen. Mit der Mission „Plato“ will die Europäische Weltraumagentur ESA nach Zwillingen der Erde suchen. Die mit 34 Teleskopen ausgerüstete Raumsonde soll spätestens 2024 ins All starten und sechs Jahre lang einen großen Teil des Himmels absuchen.
„,Plato‘ wird Planeten wie die Erde entdecken, welche die notwendigen Voraussetzungen für Leben bieten“, erklärt Laurent Gizon, Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen, das an der Mission beteiligt ist.
Aufbruch in zehn Jahren
Die Sonde soll dazu spätestens 2024 von Europas Raumflughafen in Kourou an Bord einer Sojus aufbrechen. „Die Entdeckungen der Sonde werden dazu beitragen, den Aufbau unseres Sonnensystems mit anderen Planetensystemen zu vergleichen“, sagt Alvaro Gimenez, ESA-Direktor für Wissenschaft und robotische Exploration. Die Leitung der Mission wird beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) liegen. „Plato“ soll bei etwa einer Million Sternen Ausschau nach Planeten halten. Die Daten sollen ermöglichen, Masse und Radius von Planeten zu berechnen. Damit wollen die Forscher Rückschlüsse auf deren Zusammensetzung ziehen.
Das MPS in Göttingen will die Daten in einem Datenzentrum am Boden auswerten. Der Name der Mission steht für „Planetare Transite und Oszillationen von Sternen“. Sie gehört zum ESA-Programm Kosmische Vision 2015 bis 2025. „Plato“ folgt auf die Missionen „CoRoT“ und „Kepler“, die zahlreiche Exoplaneten entdeckten und im Sommer 2013 beendet wurden.
Des Weiteren wird die ESA den neuen Satelliten CHEOPS (CHaracterizing ExOPlanet Satellite) bauen, der nicht neue Exoplaneten sucht, sondern bereits bekannte erforschen soll.