Hirngröße beeinflusst Selbstbeherrschung
wien. Unter der Leitung von Wissenschaftern der Duke University (US-Staat North Carolina) wurden an mehr als zwei Dutzend Forschungseinrichtungen – darunter auch an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und dem Wolfforschungszentrum (WSC) Ernstbrunn (NÖ) – anhand von zwei Tests mit 600 Individuen von 36 verschiedenen Tierarten die Selbstbeherrschung verschiedener Tierarten untersucht.
Mit Futter haben die Wissenschafter die Selbstkontrolle der Tiere überprüft, und zwar artübergreifend mit einheitlichen Tests. Das Spektrum der Arten reichte dabei von Schimpansen, Gorillas, Makaken, über Hunde, Wölfe, Elefanten bis zu Tauben und Sperlingen. Bei einem Test versteckten die Forscher Futter in einer undurchsichtigen Röhre. Nach einiger Zeit lernten die Tiere, dass sie über die offenen Enden des Zylinders an das Futter herankamen. Wurde dann eine durchsichtige Röhre verwendet, lag das Futter direkt vor ihnen. Tiere mit kleinerem Gehirn wollten immer wieder auf direktem Weg an das Futter herankommen, stießen dabei aber an die Röhre. Dagegen holten sich Tiere mit größerem Gehirn das Futter weiterhin von der seitlichen Öffnung.
Bei einem zweiten Test wurde Futter unter verschiedenen Bechern versteckt. Jene Tierarten mit den größeren Gehirnen zeigten bessere Ergebnisse. Dazu zählten die großen Affenarten, Hunde und Wölfe. Nur die Elefanten schnitten schlecht ab. Sie absolvierten auch nur einen der beiden Tests.