Dem eigenen Erbgut auf der Spur

Wissen / 09.02.2018 • 17:15 Uhr
Maturanten des BG Bregenz Blumenstraße begaben sich im Genetik-Kurs auf die Spuren ihres Erbguts. inatura
Maturanten des BG Bregenz Blumenstraße begaben sich im Genetik-Kurs auf die Spuren ihres Erbguts. inatura

Schüler bei „Genetikwochen“ in der inatura.

dornbirn Sie tragen Forensik-Schutzkleidung und haben blaue Latexhandschuhe übergestreift. Mit Wattestäben aus dem DNA-Probenentnahmekit fahren die jungen Probanden in ihre Mundhöhlen und entnehmen Abstriche der Wangenschleimhautzellen. Die Schüler nehmen an einem Genetik-Kurs in der inatura teil, in dem sie lernen, wie DNA analysiert wird.

Im Rahmen der „Genetikwochen“, welche die Inatura Erlebnis Naturschau Dornbirn im Jänner veranstaltete, nahmen insgesamt rund 300 Oberstufenschüler ihren eigenen genetischen Code genauer unter die Lupe. Dabei hatten es die Nachwuchsforscher auf eine ganz spezielle DNA-Sequenz (Gen) abgesehen, die sie in diesem Workshop mit molekularbiologischen Methoden selbst extrahierten und anschließend vervielfältigten. Dieses Gen ist dafür verantwortlich, ob man einen ganz speziellen Bitterstoff auf der Zunge wahrnehmen kann oder nicht.

Fundierte Einblicke

In dem etwa dreieinhalb Stunden dauernden Workshop spielten die Schüler dabei alles durch, was es bei einer DNA-Analyse braucht – von der Isolation der DNA aus der eigenen Mundschleimhaut über die Vervielfachung dieser DNA mittels PCR (Polymerase Chain Reaction) bis hin zur Gelelektrophorese. Der Workshop bot ihnen fundierte Einblicke in die Welt der Genetik und ermöglichte selbstständiges molekularbiologisches Arbeiten.

Kursleiterin Susanne Stadelmann zeigte sich von ihren jungen Kursteilnehmern angetan: „Die Herangehensweise und das Interesse der Schüler sowie auch der Lehrkräfte hat mir sehr imponiert. Da waren viele Talente dabei, die sich bei der Laborarbeit richtig gut angestellt haben.“

Die 2016 in Zusammenarbeit mit dem molekularbiologischen Labor VIVIT, Dornbirn, und mit Unterstützung durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG ins Leben gerufene „Genetikwoche“ der inatura ist mittlerweile zu „Genetikwochen“ expandiert.

Mit diesem Angebot hat das museumspädagogische Team der Inatura um Beat Grabherr gemeinsam mit den anderen Partnern Programme für die Vorarlberger Schulen kreiert, die es bis dahin nicht gegeben hat. Damit bestätigt die Inatura ihre bedeutende Rolle im Vorarlberger Bildungsbereich. 

Große Nachfrage

Ziel solcher Projekte ist es, Jugendliche auf eine mögliche Karriere in den verschiedensten Gebieten der Naturwissenschaft neugierig zu machen. Die Nachfrage nach altersgerechten museumspädagogischen Programmen steigt.