Zugvögel auf der Westroute kommen früher nach Europa

Wissen / 20.03.2020 • 17:34 Uhr

Luzern Die Zugvögel, die im Frühling auf der Westroute über Gibraltar nach Europa fliegen, kommen rund eine Woche früher an, als jene auf der Ostroute. Das zeigt eine Studie der Schweizerischen Vogelwarte Sempach. Die Vegetation im Brutgebiet beeinflusse die Reisezeit. Für die zusammenfassende Studie untersuchten die Wissenschafter die Zugwege von 23 europäischen Vogelarten. Sie stützten sich auf die Daten von rund 600 mit Geolokatoren ausgerüstete Vögel.

Die Auswertung zeigte, dass die Rückkehr aus den Winterquartieren zu den Brutplätzen nicht simultan erfolgt. Vögel, die über Ostafrika und den Nahen Osten fliegen, kommen im Mittel sechs bis sieben Tage später an, als diejenigen, auf der Westroute.

Die Studie zeige, dass die spätere Ankunft der Ostzieher den verzögerten Frühlingsbeginn in Osteuropa widerspiegle, wo ein kontinentaleres Klima vorherrsche.

Die Ankunft der Vögel folge einer Art „grünen Welle“ von Süden nach Norden. Die meisten Vogelarten in der Schweiz und in Westeuropa kommen auf der Westroute an, es gibt laut der Vogelwarte aber Ausnahmen, wie etwa der Neuntöter, die Klappergrasmücke oder der Sumpfrohrsänger. Auslöser für die Rückkehr sei eine innere Uhr, die sich an der Tageslänge orientiert.