Wenn das nicht Slow Food ist . . .
Der von den Journalisten Severin Corti und Georges Desrues herausgegebene Essensführer „Slow Food 2013“ (Verlag Brandstätter) zählt für Vorarlberg 25 Restaurants und Gasthäuser auf. Bei ein paar davon fragt man sich, ob das wirklich dieselben sind, die man auch kennt. Dafür fehlen andere, die unbedingt hinein gehörten, zum Beispiel der „Freihof Sulz“.
In dem denkmalgeschützten Dorfgasthaus wird fast ausschließlich mit Fleisch, Milchprodukten, Getreide, Gemüse und Obst aus kontrolliert biologischem Anbau von regionalen Anbietern gekocht, auch der Wein ist aus biologischem Anbau, und der Kaffee aus fairem Handel.
Auf dem „Vorarlberger Frühstücksbuffet“ (14,50) findet der Gast Riebel und Apfelmus, Schinken aus dem Bregenzerwald, Käse aus dem Biosphärenpark, Maruler Sennereibutter und hausgemachtes Biobrot. Frühstücksangebote gibt es noch mehr, vom kleinen Frühstück (5,80, mit hausgemachter Marmelade) über das große (8,50, zusätzlicher Schinken-Käseteller) zum Freihof Frühstück (12,50, plus Orangensaft und einem Glas Rosensekt).
Auf der Standardkarte findet man den „Gsund und Vital Bio Teller“ (12,50), gemischte Salate der Saison mit gebratenen Geflügelstreifen, Kräutern und Kernen, auch vegetarisch mit Ziegenkäse vom Ziegenhof Berlinger Au (dann nur 11,50).
Wer selber eh schon gesund und vital ist, greift aber vielleicht nach kräftigeren Genüssen, wir nahmen als Vorspeisen den Fenchel-Orangensalat (6,30) und die Wildsülze in Wacholderaspik (8 Euro), als Hauptgang das Schnitzel „Wiener Art“ (so benannt, weil man es vom Biokalbfleisch, von der Biopute oder vom Bioschweinefleisch bekommen kann und genau genommen nur ein Kalbschnitzel als „Wiener Schnitzel“ bezeichnet werden darf) und das Kalbsbeuschel mit Serviettenknödel (11,90), als Dessert einen Teller mit Zimtparfait, Maronipüree und einem Bratapfel (6,20). Geschmeckt hat alles ganz vorzüglich. Wenn man unbedingt beckmessern wollte, könnte man höchstens anmerken, dass Bratkartoffeln eine unübliche Beilage zum Wiener Schnitzel sind (wobei ich als Alternative natürlich nicht Schnipo im Auge habe, sondern Petersilerdäpfel, damit nicht sowohl Fleisch als auch Kartoffeln in Fett erhitzt worden sind). Die Schnitzel von Kalb oder Pute kosten 17,90, das Schweineschnitzel 13,90.
Freihof, A-6832 Sulz, Schützenstraße 14, Tel. 05522/45808, info@freihofsulz.at, www.freihofsulz.at, Öffnungszeiten Di bis Do 8 bis 18 Uhr, Fr 8 bis 22 Uhr,
Sa 9 bis 14.30 und 18 bis 22 Uhr, So 9 bis 14.30 Uhr, Mo und an Feiertagen geschlossen.