„Songschreiben ist meine Leidenschaft!“

„Velojet“ präsentieren demnächst am Spielboden Dornbirn ihr Album „Panorama“.
schwarzach. Die vierköpfige Band aus Wien hat sich ganz dem Indiepop verschrieben. Bandleader René Mühlberger spricht im VN-Interview über seine Musik.
Erzählst du uns über deine Anfänge als Musiker?
Mühlberger: Ich hab schon sehr früh mit dem Gitarre spielen begonnen und die ersten Songs im Alter von elf, zwölf Jahren geschrieben. Die erste Rockband hatte ich dann mit 15. Seitdem hat sich im Grunde nicht sehr viel an meinem Lebensstil verändert. Am Wochenende wird getourt, dazwischen schreibe ich Songs und suche nach Dingen, die mir Input geben – sei es ein Buch, ein Film oder eine Nacht mit Freunden.
Wie ist Eure Band „Velojet“ entstanden?
Mühlberger: Das ging alles sehr schnell. Ich hatte ein paar Songs geschrieben und wollte gerne wieder auf die Bühne. Innerhalb einer Woche wurde dann aus meiner damaligen Freundin, einem Studienkollegen und einer mir damals unbekannten Bassistin die Band „Velojet“. Zukunftspläne gab es zu der Zeit keine speziellen. Wir kamen relativ schnell bei einem Wiener Indielabel unter und spielten dann auch gleich Auftritte mit z. B. „The Killers“ in der Wiener Arena. Eine fantastische Anfangszeit also.
Nun gibt’s Euch schon seit zehn Jahren, was hat sich in dieser Zeit für Euch verändert?
Mühlberger: Die Gruppe „Velojet“ ist heute mehr denn je eine Clique, die zusammenhält, aber auch offen ist für Neues. Wir haben als Band sehr viel Spaß am Reisen. Auf der anderen Seite ist das Musikbusiness deutlich umfangreicher geworden, und so sind wir eigentlich fast täglich in Kontakt, um unsere Ideen rund um die Band auszutauschen.
In Eurer Musik sind die 60er-Jahre deutlich spürbar. Was gefällt Euch noch aus diesem
Jahrzehnt?
Mühlberger: Die 60er-Jahre haben für uns immer einen besonderen Spirit ausgestrahlt. Besonders in der Musik- und Kunstszene waren die 60er-Jahre ein wahnsinnig produktives und aufregendes Jahrzehnt. Eine Epoche so zu spüren, ohne dabei gewesen zu sein, ist schon eine Kunst für sich. Zudem sind wir alle von unseren Eltern mit guter 60er-Jahre-Musik sozialisiert worden.
Schreibst du alle eure Songs selber?
Mühlberger: Ja. Songschreiben ist meine große Leidenschaft. Manchmal passiert zwar auch ein paar Monate nichts, dann aber schreibe ich wieder drei Songs am Tag.
Wie gehst du ans Songschreiben heran? Wie läuft das bei dir ab?
Mühlberger: Ich brauche für das Songschreiben eine passende Stimmung. Auf die muss man warten können. Oder sich selbst schon sehr gut kennen. Passiert dann mal nichts, kann man auch mit ein paar Tricks nachhelfen: z.B. ein neues Instrument kaufen. Da kommen die Ideen dann fast von selbst. Dieser unverkrampfte kindliche Zugang ist mir persönlich am liebsten.
Was macht für dich einen guten Song aus?
Mühlberger: Das ist sehr subjektiv. Für mich muss relativ viel passen. Der Sound muss mich einlullen können, der Text darf nicht stumpf sein und zur aktuellen Stimmung sollte es auch passen. Je mehr Musik man macht und hört, desto anspruchsvoller wird man. Aber die Suche nach neuer Musik ist trotzdem immer spannend.
Mit „Panorama“ habt Ihr im vergangenen Herbst Euer viertes Album herausgebracht. Inwiefern unterscheidet es sich von seinen Vorgängern?
Mühlberger: „Panorama“ war für uns ein bandinterner Befreiungsschlag. Wir haben auf der finnischen Insel Aland drei Wochen lang alles ausprobiert, was uns in den Sinn kam. Dazu hatten wir noch das Glück, mit unserem schwedischen Produzenten Magnus einen super Typ und versierten Techniker vor Ort zu haben. Eine wahrhaft großartige Zeit. Der Sound der Platte ist sehr vielschichtig. Wir haben dem normalen Rocksound der Band einiges an neuen Farbtupfern verpasst. Streicher, Bläser, Synthesizer, Sitras – also quasi eine musikalische Ent-deckungsreise.
Welche musikalischen Ziele habt Ihr?
Mühlberger: Musikalisch kann und wird es immer woanders hingehen. Und genauso halten wir es auch mit dem Touren. Je weiter weg und fremder, desto spannender ist es für uns.
Im Herbst geht es eine Woche nach Russland . . . dann schauen wir weiter.
Zur Person
René Mühlberger
Geboren am: 13.11.1980
Wohnort: Wien
Familienstand: 6 Synths, 4 Gitarren und ein 1 VW Bus.
Velojet spielen am 17.September am Spielboden Dornbirn. Karten:Raiffeisenbanken, Musikladen, Dornbirn Tourismus, Spielboden (05572/21933)