Ein halbes Jahrhundert auf den Bühnen der Welt

Wohin / 14.07.2016 • 14:24 Uhr
„Status Quo“ werden dem Publikum beim Marktplatz-Open Air in Rankweil einheizen. Foto: AP
„Status Quo“ werden dem Publikum beim Marktplatz-Open Air in Rankweil einheizen. Foto: AP

Mit Status Quo gastiert eine Band der Superlative beim Marktplatz Open Air in Rankweil.

Rankweil. Die Rock-Urgesteine übertrumpfen mit 64 UK-Hitsingles, 32 Hitalben und über sieben Jahren in den britischen Charts selbst die Rolling Stones und haben es sogar zu Einträgen in das Guinness-Buch der Rekorde gebracht. Auch nach 48 Jahren sind die Briten immer noch angesagt und spielen Headline-Slots auf den größten Festivals wie Glastonbury, Download oder Hyde Park in London.

32 Jahre nach der End of the Road-Tour gibt es eine neuerliche Abschiedstour. Ist das ernst zu nehmen oder Marketingstrategie?

Rossi: Rock’n’Roll ist Business, keine Frage. Aber 1984 waren wir so verkracht, dass es einfach in dieser Besetzung unmöglich war, weiterzumachen. Jetzt ist die Situation anders. Wir spüren einfach jedes Konzert in den Knochen, eine Show ist harte Arbeit, schweißtreibende Arbeit und das wird von Konzert zu Konzert mühsamer. Wir wollen nicht aufhören, aber die klassischen Quo-Shows mit E-Gitarren wird es definitiv nicht mehr geben.

Aufgrund der vielen Konzerte waren Sie fast 20 Jahre unterwegs. Haben Sie das viele Reisen nun satt?

Rossi: Nein, überhaupt nicht. Das Reisen ist großartig. Mir macht das immer noch viel Spaß. Natürlich gibt es auch hier Yin und Yang, gute und schlechte Zeiten. So lange ich aber nicht in einen Flieger muss und im Tourbus sein kann, bin ich zufrieden.

Sie haben Sich schon öfters als „unsicheren, kleinen Gernegroß“ bezeichnet. Entspricht das der Realität?

Rossi: Naja, wenn es dich immer wieder auf die Bühne zieht, dann muss schon was dran sein. Das ist irgendwie wie ein kleines Kind, das die Anerkennung sucht. „Schaut her, hier bin ich. Schaut was ich kann!“ Richtige Musiker sitzen zu Hause, und benötigen diese Ego-Trips nicht.

Wie geht es nun weiter? Werden Sie wieder vermehrt andere Bands produzieren?

Rossi: Ganz bestimmt. Ich habe auch bereits fünf bis sechs Songs gemeinsam mit Hannah Rickard für ein Solo-Projekt eingespielt, Hannah war bei der Tour zum „Aquostic“ Album als Backgroundsängerin mit dabei, eine fantastische Sängerin. Auch meine Tochter Bernadette, die in Kanada lebt, wird mit dabei sein. Aber dieses Material ist dann weit entfernt vom klassischen Quo-Sound.

Auf Eurem letzten Album „Aquostic (Stripped Bare)“ habt Ihr 25 Quo-Klassiker „ausgezogen“ und im akustischen Sound präsentiert, und Euch auf dem Cover nackt präsentiert. Das hat für viel Aufregung und Gesprächsstoff gesorgt.

Rossi: Als unser Manager die Idee zum Akustikalbum hatte, waren wir zunächst sehr skeptisch. Status Quo Songs ganz entspannt mit Kontrabass, Streichern und Ziehharmonika ist ja schon eher ungewöhnlich. Aber je mehr wir uns mit der Aufarbeitung alter Songs beschäftigten, desto besser gefiel uns die Idee. Es gab bei den „Aquostic“-Aufnahmen dann einen Kreativitätsschub, wie wir es schon lange nicht mehr kannten. Dass Bryan Adams dann das Cover beigesteuert hat, und wir uns ausgezogen haben, hat das Seinige beigetragen, das Album wurde ein großer Hit.

Wenn das Classic Rock Magazine und selbst die altehrwürdige „Times“ ein Quo-Album loben, schreit das nach einer Zugabe.

Rossi: Wir haben tatsächlich gerade das Nachfolgealbum fertig aufgenommen. Aber in erster Linie darum, weil wir selbst so daran Gefallen gefunden haben. „Aquostic One“ war die Vorspeise, jetzt kommt der Hauptgang. Und Bryan Adams hat wieder Fotos gemacht.

Bei Eurem letzten Auftritt in Rankweil im Jahre 2000 war Bryan Adams auch dabei. Können Sie sich noch daran erinnern?

Rossi: Klar, und wie ich mich daran erinnern kann. Das war ein Weltuntergangswetter! So ein Regenwetter vergisst man nicht so leicht. Ich habe damals übrigens lange mit Bryan Adams über Gitarren gesprochen, wir sind über die Jahre gute Freunde geworden. In Österreich kannst du wirklich alles erleben – letztes Jahr haben wir auf Burg Clam bei über 40 Grad das wohl heißeste Konzert unserer Karriere gespielt. Ich bin schon gespannt, was uns diesmal bei Euch erwartet.

Was dürfen sich die Fans in Rankweil erwarten?

Rossi: Wir werden da sein (lacht) und wir werden die Hits spielen, das, was die Leute hören wollen. Und das Wetter wird dieses Mal gut sein, hoffentlich.

Zur Person

Francis Rossi

Sänger und Gitarist von “Status Quo”

Geboren: 29. Mai 1949, London

Laufbahn: 4 UK-Hitsingles, 32 Hitalben etc.

Hits: Whatever you Want, Rocking All Over The World, Down Down, Caroline, In The Army Now etc.

„Status Quo“ spielen 13. August beim Marktplatz Open Air in Rankweil. Tickets: Musikladen & Ländleticket.