Die Fidelen Mölltaler nehmen Abschied
Seit 45 Jahren stehen sie auf der Bühne, nun spielen sie ihre letzten Konzerte.
Schwarzach. Im Interview spricht Huby Mayer, Frontmann der Gruppe, über die langjährige Karriere der Fidelen Mölltaler und seine Zukunftspläne.
Die „Fidelen Mölltaler“ gibt’s schon seit 45 Jahren. Was hat sich in dieser langen Zeit für Euch als Band alles verändert?
Mayer: Es hat sich in dieser Zeit sehr viel verändert. Wir Mölltaler haben uns musikalisch aber nicht beirren lassen und sind unserem Stil, sei es in der Volksmusik oder sei es im Schlager, immer treu geblieben.
Ihr startet im September Eure letzte gemeinsame Tour. Macht sich da ein wenig Wehmut breit?
Mayer: Diese Wehmut wird wohl erst auf uns zukommen, wenn wir alles hinter uns haben. Mein ganzes Leben begleitet mich ein Zitat aus eigener Feder: „Visionen zu haben ist zu wenig – man muss sie leben.“ Daher war ich als vielseitiger Komponist und Texter der Fidelen Mölltaler darauf bedacht, nicht bis zum bitteren Ende auf der Bühne zu stehen. Wir haben uns uns vor gut eineinhalb Jahren darauf geeinigt, 2016 mit einem würdigen Finale die musikalische Bühne zu verlassen.
Habt Ihr für eure Abschiedstour ein spezielles Programm zusammengestellt?
Mayer: Eigentlich nicht. Musikalisch werden wir uns wie immer präsentieren – mit allen bekannten Melodien der 70er, den höchst erfolgreichen 80er Jahren bis zu den aktuellen Liedern, die wir kürzlich veröffentlicht haben wie z. B. „Einen Bergkristall hab ich gesehn“ oder das besinnliche Lied von der Gemütlichkeit „A mål kummt hålt die Zeit, wo man Åbschied nehmen muess“.
Ihr habt über 1,6 Million Tonträger verkauft, nach all euren Erfolgen – warum hört ihr auf?
Mayer: Naja, wir haben uns quasi gegenseitig von der Lehrzeit in die Rente gespielt . . . Auf jeden Fall sind wir sehr dankbar für die schöne Zeitund dafür, dass wir in unserer Karriere auch sehr viel Glück hatten. Das Hobby mit dem Beruf zu vereinen, die Millionen unfallfreien Kilometer, die Gesundheit, die immer mitgespielt hat, es ist ein Privileg – durch die Musik, mit der Musik und von der Musik zu leben.
Was waren die schönsten Erlebnisse in Ihrer jahrzehntelangen Bühnenkarriere?
Mayer: Da gab es sehr, sehr viele. Aber das Schönste von allen ist, dass es uns 45 Jahre lang gegeben hat.
Und gibt’s auch negative Erinnerungen?
Mayer: Leider haben wir 1978 Erich Lackner, ein Gründungsmitglied, durch einen tragischen Verkehrsunfall verloren. Dann war der Steirer Ewald Valeskini 24 Jahre bei uns, hat 2002 gesund die Bühne verlassen und ist dann bereits 2007 verstorben. Obwohl er nicht mit uns musizierte, ist uns dies sehr nahe gegangen und wir haben an seinem offenen Grab den Choral „Unser letztes Lebewohl“ gespielt.
Welches Ihrer selbstgeschriebenen Lieder liegt Ihnen besonders am Herzen und aus welchem Grund?
Mayer: Nachdem wir an die 1000 Melodien und Lieder aufgenommen haben, will ich jetzt keines speziell hervorheben, denn es sind ja alles meine „musikalischen Kinder“.
Was haben Sie für Ihre Zeit nach den Fidelen Mölltalern geplant? Werden Sie sich weiter künstlerisch betätigen?
Mayer: Ich hoffe, dass mir die Ideen nicht ausgehen, damit ich noch einige musikalische Projekte veröffentlichen kann. Mehr unter www.huma-musikverlag.at
Was möchten Sie allen Fidelen Mölltaler-Fans abschließend mit auf den Weg geben?
Mayer: Im Namen meiner Musikkameraden Josef Ladinig, Lucky Ladstätter, Peter Pichler und Wolfgang Kaufmann möchte ich mich bei allen unseren Freunden und Fans für die langjährige Treue bedanken. Ich hoffe, dass unsere Musik in ihren Herzen noch lange weiterlebt. Wir freuen uns nun riesig auf unser Abschlusskonzert im Bregenzer Festspielhaus.
Zur Person
Huby Mayer
Geboren am: 18. September 1954
Wohnort: Auserfragant – Gemeinde Flattach
Familienstand: verheiratet
Lebensmotto: Leben und leben lassen sowie Ehre wem Ehre gebührt
Die fidelen Mölltaler sind am 2. Oktober im Festspielhaus in Bregenz zu Gast. Karten in allen oeticket-Vorverkaufsstellen sowie unter www.showfactory.at