Vom Waldhorn zur Elektromusik

Die Londoner Band Archive spielt beim 6. Conrad-Sohm-Kultursommer-Festival.
Dornbirn. Darius Keeler und Danny Griffiths sind der Kern der Band Archive, die mit Unterbrechungen seit 1994 existiert. Die Besetzung der Band, bestehend aus verschiedenen Sängern und Musikern, ändert sich hingegen immer wieder. Die Lieder schreibt die Truppe selbst. Dabei erschaffen sie eigene Klangwelten und legen eine Metamorphose von Trip-Hop zum Space Rock hin. Im VN-Interview erzählt Mitbegründer und Keyboarder Darius Keeler von den Anfängen und der Liebe zur Musik.
Wart Ihr zuvor schon einmal in Vorarlberg?
Keeler: Ja, wir haben vor drei Jahren ein Konzert im Bregenzerwald gespielt. Es war großartig. Das Publikum war sehr aufgeschlossen, offen für Neues und hat gut mitgemacht. Wir freuen uns schon, im August nach Vorarlberg zurückzukommen.
Seit wann machst du Musik?
Keeler: Seitdem ich ein Kind bin. Meine Eltern wollten, dass ich erst einmal klassische Instrumente lerne. Ich habe unter anderem Waldhorn gespielt. Das ist ein tolles Instrument. Wir haben das Waldhorn sogar bei einigen unserer Archive-Songs eingebaut. Allerdings habe ich es da nicht selbst gespielt, sondern nur die Stücke dazu geschrieben.
Bevor du die Band Archive gegründet hast, hast du in klassischen Orchestern gespielt …
Keeler: Ja, das stimmt, ich habe das genossen. Dadurch habe ich ein Verständnis für Melodien bekommen. Das hat mir sehr geholfen, als wir die Orchestrierung für einige der späteren Alben gemacht haben. Zudem ist es eine tolle Sache, wenn du schon in jungen Jahren vor Publikum spielst.
Wann hast du dann die Liebe zur elektronischen Musik und zum Rock entdeckt?
Keeler: Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, habe ich in verschiedenen Bands gespielt und ich habe es geliebt. Ich war begeistert von der Live-Musik und der Kraft, die diese Art von Musik hat. Rock’n’Roll ist viel freier als klassische Musik.
Eure Band gibt es jetzt schon seit über 20 Jahren. Was hat sich in den Jahren verändert?
Keeler: Es hat sich nicht viel verändert. Wir teilen alle die gleiche Leidenschaft, das war von Anfang an die Musik. Offensichtlich sind wir heute erfolgreicher, wir haben viel mehr Fans als noch vor 20 Jahren. Aber die Basis, die Leidenschaft ist immer noch die gleiche wie früher. Wir lieben es und wir leben Musik.
Worum geht es in Eurem zehnten Studioalbum „The False Foundation“ und was ist der Unterschied zu Euren anderen Alben?
Keeler: In „False Foundation“ geht es darum, wie zerbrechlich alles ist. Der Unterschied zu den anderen Alben ist, dass wir mehr Zeit in das neue Album gesteckt haben und es genauso gemacht haben, wie wir es wollten. Ich bin sehr glücklich damit. Die letzten zwei Alben entstanden viel spontaner.
Ihr schreibt Eure Songs ja selbst, wie funktioniert das in so einer großen Gruppe?
Keeler: Es ist sehr inspirierend, weil die Leute alle ihre eigenen Ideen haben. Das ist ein sehr kreativer Prozess. Es ist nicht so, dass eine Person alles macht, sondern wir sammeln die Ideen und den Input. Es ist besser, als nur mit einer oder zwei Personen zu arbeiten, weil man immer von den Ideen der anderen Leute überrascht wird.
Habt Ihr schon Ideen für ein neues Album oder arbeitet Ihr sogar an einem neuen Album?
Keeler: Ja, unbedingt. Wir arbeiten an ein paar Songs mit einer unserer Sängerinnen, Holly. Wir machen die ganze Zeit viele Sachen, die wir auch aufnehmen.
Worauf dürfen sich die Zuschauer bei Eurem Konzert in Vorarlberg freuen?
Keeler: Es wird ein sehr lauter Auftritt mit kraftvollen eineinhalb Stunden. Das wird großartig, ich freue mich darauf.
Was gefällt dir an Live-Auftritten?
Keeler: Es ist diese Energie, ich liebe es. Jedes Konzert ist anders.
Zur Person
Darius Keeler
gründete 1994 die Band Archive gemeinsam mit Danny Griffiths.
Geboren: 29. April 1971 in London
Wohnort: nahe London
Hobbys: Schwimmen
Die Band „Archive“ gastiert am 11. August beim Conrad-Sohm-Kultur-
sommer-Festival. Einlass: 19 Uhr