„Improvisieren bedeutet für mich Freiheit“

Wohin / 05.10.2017 • 12:45 Uhr
„5K HD“ - Mira Lu Kovacs und die vier Jungs von
„5K HD“ – Mira Lu Kovacs und die vier Jungs von “Kompost 3”. band

Die österreichische Band „5K HD“ ist demnächst am Spielboden Dornbirn live zu erleben.

schwarzach „5K HD“ ist die neue Supergroup, zusammengesetzt aus „Schmieds Puls“-Frontfrau Mira Lu Kovacs und den vier 4 Jungs von „Kompost 3“. Ihren improvisationslastigen Jazz/Funk/Groove-Sound präsentieren sie am 19. Oktober am Spielboden Dornbirn. Sängerin Mira stand den VN Rede und Antwort.

Gemeinsam mit „Kompost3“ hast du das Musikprojekt „5K HD“ gegründet, wie kam es dazu?

Mira Die Jazzwerkstatt Wien hat da eine wesentliche Rolle gespielt. Über diese Plattform sind sich auch die Jungs meines Wissens begegnet, wobei sich Benny und Martin noch aus Vorarlberg kannten und Lukas, Manu und ich zufällig in derselben Schule waren. Ich habe „Kompost 3“ oft live erlebt und fand sie immer schon super, hatte aber immer mein Ding laufen, dadurch hat es sich erst vor eineinhalb Jahren ergeben, dass wir unsere erste gemeinsame Single produziert haben. Dabei handelte es sich um einen Track aus Komposts letztem Album, daraus ist dann „Anthem” geworden. Das ging alles sehr, sehr easy und schnell. Aber da wir alle so viele verschiedene Sachen machen, hat es dann doch ein wenig gedauert, bis wir Zeit gefunden haben, mehr gemeinsam zu komponieren.

Wofür steht 5K HD?

Mira Zum einen sind wir fünf Leute, also 5K, außerdem sind wir große Bastler/-innen und PerfektionistInnen, daher das HD. Andererseits gibt es da auch einen abstrakteren Zugang: Für mich wirkt der Name wie ein erkaltetes Produkt, das bereits vergessen wurde. So wie der modernste Drucker, den es 1997 gegeben hat, der Sony 5K HD, oder so ähnlich. Wobei ich unsere Musik als sehr emotional, berührend und aufreibend empfinde. Dadurch ist diese Ziffern-/Buchstabenkombination auch eine Kritik an den immer schneller ersetzbaren Musikprodukten.

Du giltst als eine der ausdruckstärksten Stimmen Österreichs, deine Gesangsausbildung hast du jedoch abgebrochen. Also einfach Naturtalent oder welche weitere musikalische Ausbildung hast du genossen?

Mira Naja, bevor ich mein Studium abgebrochen habe, habe ich ja noch ganze sechs Jahre Gesang studiert und dabei ziemlich viel gelernt, glaube ich. Aber ich denke, ich bin immer schon bewusst mit meinem Körper umgegangen und habe ihm nie was angetan, sondern habe versucht, so zu tun und eben auch zu singen, wie es mir am leichtesten fiel.

Gesang, Gitarrespielen, Songwriting – welche dieser Künste ist dir am nächsten, am wichtigsten?

Mira Das gehört tatsächlich alles zusammen. Es fällt mir zum Beispiel schwer, im Studio zuerst Gitarre einzuspielen und dann drüberzu ingen. Ich komponiere ja auch so: singend und spielend gleichzeitig. Hm, aber ich kann mich nicht entscheiden. Das Singen ist einfach da, das wäre, als wenn ich einen Teil meines Körpers nicht annehmen würde. Das Gitarrespielen macht viel Spaß und das Schreiben ist etwas, was ich ohnehin machen würde, egal ob es am Ende ein Lied werden würde oder nicht.

Mit „5K HD“ improvisierst du viel. Was ist für einen Musiker das Schwierige, was das Schöne am Improvisieren?

Mira Da gibt es nur Klischeeantworten, fürchte ich. Improvisieren bedeutet für mich Freiheit und die Freiheit im Improvisieren ist das Schönste, aber gleichzeitig das Schwierigste und was ist schon Freiheit? Wenn man gemeinsam improvisiert und man nicht (zu)hören kann oder will, wird nicht viel passieren. Und das kann man nicht jeden Tag gleich gut, denke ich. Es ist also immer anders, das Zusammenspiel.

Zur Person

Mira Lu Kovacs

Geboren an einem Freitag

Wohnort Wien

Familienstand Scheidungskind

Lebensmotto Womöglich!

„5H KD“: 19. Oktober am Spielboden Dornbirn. Karten: www.spielboden.at