HTL Bregenz erfolgreich beim FLL-Finale

Zett_Be / 15.04.2016 • 14:51 Uhr
David Brunner,Lustenau, 2aHAFast jeden Samstag haben wir uns in der Schule getroffen und über unserem Roboter und den Handhabungswerkzeugen getüftelt. Auch Strategie und Logistik auf dem Spielfeld waren Themen. Manchmal sind wir nur vier Stunden geblieben und manchmal bis zu sieben Stunden, also das hat variiert. Es hat sich aber gelohnt – noch nie hat ein Team der HTL Bregenz europaweit ganz vorne im Robotgame mitgespielt.
David Brunner,

Fast jeden Samstag haben wir uns in der Schule getroffen und über unserem Roboter und den Handhabungswerkzeugen getüftelt. Auch Strategie und Logistik auf dem Spielfeld waren Themen. Manchmal sind wir nur vier Stunden geblieben und manchmal bis zu sieben Stunden, also das hat variiert. Es hat sich aber gelohnt – noch nie hat ein Team der HTL Bregenz europaweit ganz vorne im Robotgame mitgespielt.

Eine Vision wurde Wirklichkeit: Vorarlberger Schulteams beim FLL Finale Central Europe.

Bregenz. Die beiden Gewinner-Teams der FLL-Regionalausscheidung Vorarlberg (die ekmTecRobots der HTL Bregenz und die Robotrangers der VMS Dornbirn Bergmannstraße) waren im Jänner auch beim FLL Semifinale Austria in St. Pölten sehr erfolgreich und berechtigt, am FLL Finale Central Europe in Ungarn teilzunehmen. Daher reisten sie am Beginn der Osterferien gemeinsam nach Debrecen und stellten sich der europäischen Konkurrenz. Beide Teams haben sich beim ersten Auftritt von Vorarlberger Teams in dieser Liga bestens geschlagen.

Der FIRST-LEGO-League-Wettbewerb gliedert sich in vier Teile: Den Teambewerb, den Forschungsauftrag, das Robotdesign und das Robotgame. Beim FLL-Wettbewerb 2015/16 war das Jahres-Forschungsthema „Trash Trek“ – die spannende Welt des Abfall-Recyclings. Auch Spielfeldfolie und Legoaufbauten des Robotgames haben darauf Bezug genommen.

Unser ekmTecRobots Team hat in Debrecen den heiß begehrten Teamwork Award gewonnen. Dazu mussten wir als Team in 20 Minuten eine unbekannte Robot-Aufgabe lösen (live challenge) und wir wurden über die Organisation unserer Forschungs- und Roboter-Arbeiten befragt. Die Teamwork-Jury und die Zuschauer waren begeistert, wie wir dabei aufgetreten sind.

Die besten Teams

Auch beim Robotgame und beim Robotdesign haben wir ekmTecRobots uns bestens geschlagen. Erstmals gehört ein Vorarlberger Team mit den im Robotgame erzielten Punkten zu den besten Teams in Europa. Den heuer entwickelten Roboter und unsere Handhabungswerkzeuge haben wir mit einer LEGO-CAD-Software dokumentiert – so dass nachfolgende HTL-Teams darauf aufbauen können. Auch unsere LEGO-LabVIEW-Software-Bibliothek ist erfreulich gewachsen.

Bei einem Workshop nach Schuljahresende werden wir ekmTecRobots unsere Roboter-Weiterentwicklungen gemeinsam mit den Robot­rangers der VMS Dornbirn Bergmannstraße den anderen Vorarlberger FLL-Teams vorstellen. Letzten Sommer haben das die Hi-Tec-Hüslar der VMS Alberschwende gemacht – unser letztjähriges Spitzenteam. Das hat uns heuer beim Wettbewerb geholfen.

Endergebnis unserer Trah-Trek-Forschungsarbeiten ist eine spannende englische Präsentation über unsere Vision Recycling 4.0. Als praktisches Beispiel dafür haben wir ein Recycling 4.0-Konzept für das alte HTL-Labornetzgerät McPower entwickelt. Aus den alten Geräten machen wir um zwei Drittel kleinere und kostengünstigere neue Geräte, indem wir die Netztrafos durch recycelte Notebook-Netzteile ersetzen. Drei Komponenten des alten Gerätes werden unmittelbar weiter verwendet. Praktisch alle restlichen Teile des alten Gerätes können von uns sortenrein in den sekundären Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden. Von der optionalen Fernsteuerbarkeit des zukünftigen McPower4.0-Labornetzgerätes der HTL Bregenz über ein Handy-App sind wir nicht mehr weit entfernt.

Besonderer Dank

Einen besonderen Dank möchten wir der Sparte Industrie sowie der V.E.M. Vorarlberger Elektro- und Metallindustie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg aussprechen, die allen an der Regionalausscheidung FLL Vorarlberg teilnehmenden Vorarlberger Schulen die notwendigen LEGO-eV3-Roboter zur Verfügung gestellt hat. Auch die Finanzierung der Organisation der FLL Vorarlberg sowie der Team-Reisen nach St. Pölten und nach Ungarn wurde durch die Vorarlberger Industrie ermöglicht. Einige Vorarlberger Firmen – allen voran Loacker Recycling in Götzis – haben unsere Vorarlberger Teams mit Experten bei ihren Forschungsprojekten zum Thema Tresh Trek unterstützt.

Der Erfolg all dieser Unterstützung ließ nicht lange auf sich warten, nicht umsonst kommen die Sieger des heurigen Österreich-Finales aus dem „Ländle“!

Ziel USA

Das Ziel der Vorarlberger FLL-Teams für die nächsten Jahre ist auch schon klar. Nach der Teilnahme an der Europameisterschaft wollen wir nun wissen, wie sich eine Teilnahme beim FLL World Finale in den USA anfühlt.

Claudius Scheible,Bregenz, 3HEIch habe beim Programmieren unseres Roboters auch viel über Sensoren und Aktoren gelernt. Zum Beispiel die Verwendung von Farb-, Ultraschall- und Beschleunigungssensoren zur Positionsbestimmung auf dem Spielfeld. Das Programmieren erfolgt mit einer grafischen Programmiersprache, die auf LabVIEW basiert. Die von uns erstellten Programme werden vom Computer über Bluetooth an den Roboter übermittelt.
Claudius Scheible,

Ich habe beim Programmieren unseres Roboters auch viel über Sensoren und Aktoren gelernt. Zum Beispiel die Verwendung von Farb-, Ultraschall- und Beschleunigungssensoren zur Positionsbestimmung auf dem Spielfeld. Das Programmieren erfolgt mit einer grafischen Programmiersprache, die auf LabVIEW basiert. Die von uns erstellten Programme werden vom Computer über Bluetooth an den Roboter übermittelt.

Gregor Lingg,Egg, 3HEDerzeit verbrauchen wir Rohstoffe, als ob wir zwei Planeten hätten. Wir müssen dringend daran arbeiten, weniger Rohstoffe zu verbrauchen. Unser Lösungsvorschlag: Recycling 4.0 – das heißt: automatisiertes Recycling mit Hilfe von Recycling-Robotern und Standard-Demontage-Werkzeugen, RFID-Kennzeichnung von Geräten und Baugruppen, automatisierte Roboterprogrammierung für Demontage und Material­trennung etc.
Gregor Lingg,

Derzeit verbrauchen wir Rohstoffe, als ob wir zwei Planeten hätten. Wir müssen dringend daran arbeiten, weniger Rohstoffe zu verbrauchen. Unser Lösungsvorschlag: Recycling 4.0 – das heißt: automatisiertes Recycling mit Hilfe von Recycling-Robotern und Standard-Demontage-Werkzeugen, RFID-Kennzeichnung von Geräten und Baugruppen, automatisierte Roboterprogrammierung für Demontage und Material­trennung etc.

Bianca Loacker,Götzis, 3HEEs war spannend, die Recycling-Kreisläufe von Materialgruppen kennenzulernen und für ein konkretes elektronisches Gerät ein nachhaltiges Recyclingkonzept zu entwickeln: Welche Geräteteile können direkt wiederverwertet werden, welche können unmittelbar zurück in den sekundären Rohstoffkreislauf gebracht werden? Wie könnten wertvolle Bauteile automatisiert von Platinen zurückgewonnen werden?
Bianca Loacker,

Es war spannend, die Recycling-Kreisläufe von Materialgruppen kennenzulernen und für ein konkretes elektronisches Gerät ein nachhaltiges Recyclingkonzept zu entwickeln: Welche Geräteteile können direkt wiederverwertet werden, welche können unmittelbar zurück in den sekundären Rohstoffkreislauf gebracht werden? Wie könnten wertvolle Bauteile automatisiert von Platinen zurückgewonnen werden?

Chiara Madlener,Bregenz, 2HKBeim Teamwork-Bewerb in Ungarn musste in 20 Minuten ein unbekannter Roboter mit seltsamen Fahreigenschaften neu programmiert werden. Zur Auswahl standen drei verschiedene Aufgaben, mit drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Wir entschieden uns für die schwierigste und haben sie gemeinsam in der allerletzten Sekunde geschafft. Das war ein super Erfolgserlebnis für unser Team und unsere Fans.
Chiara Madlener,

Beim Teamwork-Bewerb in Ungarn musste in 20 Minuten ein unbekannter Roboter mit seltsamen Fahreigenschaften neu programmiert werden. Zur Auswahl standen drei verschiedene Aufgaben, mit drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Wir entschieden uns für die schwierigste und haben sie gemeinsam in der allerletzten Sekunde geschafft. Das war ein super Erfolgserlebnis für unser Team und unsere Fans.

ekmTecRobots beim Teamwork-Bewerb. Fotos: HTL Bregenz
ekmTecRobots beim Teamwork-Bewerb. Fotos: HTL Bregenz
Reinhard Berger,Teamcoach, HTL BregenzFür uns Lehrpersonen ist an der First Lego League interessant, dass es jedes Jahr neue Aufgaben für das Robotgame und ein neues Thema für die Forschungsprojekte gibt. Außerdem sind die Aufgaben so herausfordernd und die Vorbereitungszeit im Herbst so kurz, dass Erfolg perfektes Teamwork einfach voraussetzt. Sehr angenehm für uns Vorarlberger Teamcoaches ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch untereinander.
Reinhard Berger,

Für uns Lehrpersonen ist an der First Lego League interessant, dass es jedes Jahr neue Aufgaben für das Robotgame und ein neues Thema für die Forschungsprojekte gibt. Außerdem sind die Aufgaben so herausfordernd und die Vorbereitungszeit im Herbst so kurz, dass Erfolg perfektes Teamwork einfach voraussetzt. Sehr angenehm für uns Vorarlberger Teamcoaches ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch untereinander.

www.first-lego-league.org/de/www.fll-vorarlberg.at
www.htl-bregenz.ac.at