Die Alpinale macht Schule
Ein gelungener Kurzfilm hinterlässt trotz seiner Kürze einen bleibenden Eindruck beim Zuseher, regt diesen zum Nachdenken an und weckt Emotionen! Ich freue mich schon auf das Alpinale Kurzfilmfestival und die vielen, spannenden Kurzfilme, die dort gezeigt werden.
Kurzfilmfestival Alpinale: Im August ist die Welt des Kurzfilms zu Gast in Nenzing.
Bludenz, Nenzing. Filmbegeisterte aus aller Welt sind ab nächster Woche in Nenzing anzutreffen. Am Dienstag, dem 9. August, beginnt das 31. Alpinale Kurzfilmfestival in der Walgauer Marktgemeinde.
Die Vorbereitungen für das international renommierte Kurzfilmfestival laufen bereits seit Anfang des Jahres: Aus mehr als 800 Produktionen aus 73 Ländern filterte eine Vorjury die besten 30 Beiträge heraus, die sich dem Wettbewerb um das „Goldene Einhorn“ stellen. Zudem qualifizierten sich im Vorfeld vier lokale Filmemacher bei der Vorarlberger Kurzfilmnacht im vorarlberg museum für die vor zehn Jahren eingeführte Kategorie „v-shorts“. Und als Appetizer wurden die besten Filme des Vorjahres noch einmal an verschiedenen Spielstätten zwischen Bregenz und Bludenz aufgeführt.
SchülerInnen des Bundesgymnasiums Bludenz konnten Einblicke in all diese Bereiche erlangen und das Programm des Festivals zum Teil mitgestalten. „Wir danken dem Alpinale-Team für die tolle Chance, unseren SchülerInnen auf so vielfältigen Wegen die Freude am Kurzfilm zu vermitteln“, so Prof. Jürgen Schacherl, der die Kooperation begleitete. Die filmbegeisterten SchülerInnen Viktoria Gartner, Jakob Maier, Jan Obernosterer, Lukas Steu und Emanuel Vonier verbrachten während der Osterferien einen intensiven Nachmittag und Abend damit, mit ihrem Lehrer Jürgen Schacherl 50 Filme zwischen zwei und 30 Minuten aus verschiedenen Ländern und Genres einer kritischen Würdigung zu unterziehen.
Manche Titel konnten mit fesselnder Inszenierung, tollem Schauspiel und überraschenden Wendungen begeistern, andere lösten aufgrund des dilettantischen Ansatzes fassungsloses Kopfschütteln aus, wiederum andere ließen das junge Fachpublikum hingegen völlig kalt. Oft stand die Frage im Raum: „Wenn man schon nichts zu erzählen hat, warum benötigt man denn dafür so lange?“ Am Ende des Tages konnte die Runde aber doch einige eindeutige Favoriten für das Festival vorschlagen.
Publikumslieblinge
Kurz danach hatten 100 SchülerInnen der Schule die Gelegenheit, bei freiem Eintritt die preisgekrönten Filme und größten Publikumslieblinge des vergangenen Jahres, wie z.B. „Forever Over“, „Anomalo“ oder „Der Vater“, noch einmal in bester Bild- und Tonqualität auf der Kinoleinwand der Remise in Bludenz zu sehen. Dieser Zwischenstopp der Alpinale Ländle Tour 2016 in Bludenz konnte auch als eine Art Heimkommen interpretiert werden, da das Festival ja vor über 30 Jahren in Bludenz gegründet worden war. Von der guten Atmosphäre des Abends euphorisiert, fällten noch am selben Abend die Schülerinnen Marie Königbaur, Adela Dulovic, Sophia Jehle, Ipek Yavuz und Franziska Burtscher die spontane Entscheidung, im Sommer ehrenamtlich als Helferinnen der Alpinale tätig zu werden. Sie werden beim Auf- und Abbau, bei der Besucher-, Jury- und Filmemacherbetreuung und teils auch bei der Öffentlichkeitsarbeit mithelfen. Die Besucherinnen waren sich nach dem gelungenen Abend und der spannenden Filmauswahl einig: Zumindest mit einem Bein sollte die Alpinale auch in Zukunft in Bludenz stehen!
Das letzte Event des kleinen Alpinale-Schwerpunktes des Gymnasiums stellte eine Exkursion nach Bregenz zur Vorarlberger Kurzfilmnacht im vorarlberg museum dar. Für die Teilnahme an dieser von Florian Haid und Ina Obernosterer launig moderierten Veranstaltung konnten über 20 SchülerInnen aus der Oberstufe begeistert werden. 19 Werke heimischer Filmemacher wurden vorgeführt. Diese reichten von vielfältigen Dokumentationen und Animationen bis hin zu Musikvideos und Kurzspielfilmen. Aus ihnen wurden von einer fachkundigen Jury (Brigitte Soraperra, Renate Djukic und Manfred Welte) die besten drei Beiträge ausgewählt. Aber auch das Publikum konnte einen Favoriten für die Kategorie „v-Shorts“ nominieren.
Fest steht auf jeden Fall: Im kommenden Schuljahr sollen die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Gymnasium Bludenz und der Alpinale weiter vertieft werden.
An Kurzfilmen fasziniert mich ihre Eigenschaft, in relativ kurzer Zeit sehr viel aussagen zu können. In wenigen Minuten taucht man total in eine Geschichte ein. Ich war auch Teil der Vorjury, welche die Filme auswählt, die bei der Alpinale gezeigt werden.
Kurzfilme entführen mich für ein paar Minuten in eine andere Welt. Sie müssen dabei nicht unbedingt eine Geschichte erzählen. Es reicht, wenn sie durch starke Bilder Emotionen erzeugen.
Kurzfilme sind ein sehr interessantes Genre, denn sie geben ihre Handlung zwar prägnant, aber oft unvollständig wieder. Aufgrund des oftmals geringen Budgets stellen sich Regisseure auch anderen Herausforderungen – im Gegensatz zu den Hollywood-Produktionen.
zett-be-Umfrage. Was macht für dich einen Kurzfilm aus?
» Die schwedische Schauspielerin Moa Malan hat in Prag Schauspiel studiert. Sie führt ihre Stunts selbst durch und ist auf „Martial Arts“ und den Umgang mit Waffen trainiert: www.moamalan.com
» Thomas Ilg ist ein international sehr gefragter Kameramann und Filmeditor aus Bregenz in Vorarlberg:
„Der Atem des Himmels“ (Filmeditor), „DxM“ (Filmeditor), www.hd-videofilm.com
» Seit 2000 ist Frauke Kolbmüller im Bereich der Medien-, Film- und Theaterarbeit aktiv und spezialisierte sich auf den Bereich Filmproduktion. Unter anderem war sie die deutsche Produzentin des Kurzfilms „Fliehkraft“, dem Hochschul-Gewinnerfilm der Alpinale 2013.
» Der französische Filmemacher David Guiraud ist künstlerischer Leiter und Talentesucher bei der Produktions- und Filmdistributionsfirma „Ad Astra Films“ in Cannes und war auch für die Kurzfilmauswahl des „Richmond French Film Festival” in den USA verantwortlich: www.adastra-films.com
» Das griechische Multitalent Dimitris Argyriou ist Filmemacher, -agent und Festivalprogrammleiter. Der Regisseur und Filmeditor lebt in Berlin. Seine Kurzfilme wurden auf über 250 Filmfestivals gezeigt und mit mehr als 20 Preisen ausgezeichnet. Derzeit arbeitet er an seinem ersten Langfilm „Death In Corfu“ und einer Dokumentation über die Flüchtlingskrise in Griechenland: www.dimitrisargyriou.com