Sketches – Tanztheater

Nele Hauck
Ich finde definitiv, dass „Sketches“ von Schnittke für den Tanz geeignet ist. Die Musik ist zwar nicht wirklich einem gewissen Genre zuzuordnen, doch von der Tanzgruppe wurden durch viele Tanzstile die Szenen von „Sketches“ inspirierend und eindrucksvoll dargestellt.
Einblicke in die Produktion eines wunderbaren Tanztheaters mit großem Orchester.
Feldkirch. Am Gymnasium Schillerstraße besteht die Möglichkeit, dass SchülerInnen der Oberstufe die Wahlpflichtfächer Kulturmanagement und Kulturvermittlung belegen und in diesen Fächern auch Matura machen. Sie beschäftigen sich mit Projektmanagement ebenso wie mit Inhalten und Formaten der Kulturvermittlung. In diesem Zusammenhang stellt die derzeit bestehende Partnerschaft mit dem Symphonieorchester Vorarlberg für die jungen Leute die tolle Möglichkeit dar, tiefe Einblicke in die kulturelle Praxis eines Orchesters zu bekommen.
Die Zusammenarbeit des Gymnasiums Schillerstraße mit dem SOV umfasst Probenbesuche ebenso wie Workshops, Begegnungen mit Dirigenten, MusikerInnen und dem Geschäftsführer Thomas Heißbauer sowie die intensive Beschäftigung mit den Kulturvermittlungsprojekten des Orchesters. Ein besonderes Highlight dieser Partnerschaft stellt die aktuelle Auseinandersetzung der SchülerInnen mit dem großen Tanztheaterprojekt von walktanztheater und Symphonieorchester Vorarlberg dar. Zur Musik des russischen Komponisten Alfred Schnittke erarbeitet das walktanztheater unter der Leitung von Brigitte Walk und der Choreographin Anne Thaeter ein Tanzstück mit jungen Leuten aus unterschiedlichen Schulen und Lehrbetrieben in Vorarlberg.
Künstlerischer Ausdruck
Die SchülerInnen der Wahlpflichtfächer am Gymnasium Schillerstraße haben sich mit dem Entstehungsprozess des Projektes beschäftigt und sich dabei besonders mit den künstlerischen „Bestandteilen“ intensiver auseinandergesetzt.
Die Idee, erklärt Brigitte Walk, war es, zeitgenössischen Tanz und ein großes Orchester, dazu Jugendliche, die in einem länger dauernden Prozess zu ihrem künstlerischen Ausdruck finden, zusammenzubringen. Schnittkes Musik liefert dazu Momente voller spannungsgeladener und abwechslungsreicher Emotionen. In einer ausführlichen Beschäftigung mit diesem Werk und einem intensiven Probenprozess entsteht ein Stück, das Jugendliche und das Symphonieorchester in einem professionellen Rahmen gemeinsam interpretieren werden.
Sowohl das Symphonieorchester als auch die jugendlichen TänzerInnen beschäftigen sich monatelang mit Alfred Schnittkes Komposition „Sketches“ aus dem Jahr 1985, die er als Ballettmusik komponiert hat. Choreographin Anne Thaeter erarbeitet mit den Jugendlichen in einer zeitgemäßen Choreographie tänzerische Figuren für die vielfältigen musikalischen Skizzen Schnittkes.
Spannend wird nun sein, welche tänzerischen „Bilder“ die Choreographin gemeinsam mit den jungen TänzerInnen für diese Musik entwickelt. Der gesamte künstlerische Prozess ist sehr partizipativ angelegt, die Mitwirkenden befinden sich im permanenten Dialog mit den professionellen Tanz- und TheatermacherInnen, Brigitte Walk und Anne Thaeter, die Ideen und Impulse aufgreifen und in die Gesamtchoreographie einfließen lassen.
Produktion erforschen
Die SchülerInnen der Schillerstraße haben parallel zur Probenphase der Tänzer und Tänzerinnen die künstlerischen Bestandteile der Produktion erforscht. Die Musikwissenschaftlerin und Leiterin der Musikdokumentation, Silvia Thurner, hat den SchülerInnen die musikalische Welt Alfred Schnittkes und seiner „Sketches“ nähergebracht und die Geschäftsführerin von netzwerkTanz, Brigitte Herrmann, hat in die Welt des Tanzes eingeführt.
Der Probenbesuch im März war ein Highlight und hat nicht nur einen Einblick in den Probenprozess eines zeitgenössischen Theaterprojekts eröffnet, sondern auch den direkten Austausch mit den TänzerInnen ermöglicht. Darüber hinaus haben die künstlerischen Leiterinnen Brigitte Walk und Anne Thaeter Auskunft über ihre Intentionen gegeben.
Große Begeisterung
Die Begeisterung beim Probenbesuch war groß: Die Dynamik des Tanzes, die Kreativität der Figuren, das Zusammenspiel der Gruppe, das tänzerische Können und die exklusiven Informationen durch die künstlerisch Verantwortlichen haben zu einem einmaligen Erlebnis beigetragen. Der Besuch der Aufführung wird daher von den Wahlpflichtfächern Kulturmanagement und Kulturvermittlung wärmstens empfohlen!

Riccardo Zottele
Mir hat es gut gefallen, weil wir einen direkten Einblick in die Probe bekommen haben, dabei sein und miteinander reden konnten. Die Einführung im Vorfeld war meiner Meinung nach nicht unbedingt nötig, da wir über dieses Thema sowieso schon ausführlich gesprochen hatten.

Meike Mes
Mir hat das walktanztheater sehr gut gefallen. Mich hat es sehr erstaunt, wie weit die Gruppe schon ist in der Entwicklung des Tanzes, vor allem fand ich es sehr spannend zu sehen, wie viele verschiedene Typen von Menschen daran teilnehmen. Ich freue mich sehr auf das Projekt.

Vincent Santos
Ich fand den Einblick in die Probe sehr spannend, weil ich mir am Anfang nicht vorstellen konnte, wie man eine solch kreative Choreographie umsetzen kann. Gut war auch, dass wir mit den TänzerInnen sprechen konnten und deren Intentionen erfahren konnten, warum sie beim Projekt mitmachen.

Anna Eisenheld
Die Choreographien zu den unterschiedlichen Musikabschnitten waren sehr eindrucksvoll. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass die Tänzer der Gruppe teils vorher schon Tanzerfahrung hatten und teils gar nicht, und die Gruppe trotzdem sehr harmonievoll miteinander getanzt hat und umgegangen ist.


Zaker Soltani
Nulla vita sine musica – Die Musik von Alfred Schnittke ist eine wunderschöne Musik. Vor allem passen diese Bewegungen der Tänzerinnen und Tänzer genau zu dieser Musik. Die Aufführungen werden bestimmt ein tolles Erlebnis!
zett-be-Umfrage. Wie habt ihr den Probenbesuch für Sketches erlebt?
SKETCHES – Ein Tanztheaterprojekt in Zusammenarbeit des SOV mit dem walktanztheater.com
» Termine: 30. Mai 2017, 11 Uhr (Schulklassen) und 19 Uhr, Festspielhaus Bregenz
» Karten: office@sov.at,
Tel. 05574/43447 oder unter
v-ticket.at