Der Landeshauptmann spricht am längsten

Vorarlberg / 12.01.2018 • 19:13 Uhr
Der Landeshauptmann spricht am längsten

Neos-Chefin Sabine Scheffknecht trat 2017 am häufigsten vors Landtagsmikrofon.

Bregenz Die Halbjahresbilanz hat sich Christof Bitschi wohl zu Herzen genommen. Als die VN eine Auswertung der Redebeiträge im Landtag der ersten Hälfte 2017 präsentierten, rangierte der FPÖ-Abgeordnete ganz hinten; sowohl was die Anzahl der Reden (sechs), als auch die Gesamtdauer aller Wortmeldungen (23 Minuten) betraf. Zwar standen im Herbst weniger Sitzungen auf dem Programm, Bitschi trat aber zehn Mal ans Rednerpult. In der Gesamtauswertung 2017 verbucht er deshalb 16 Wortmeldungen bei einer Gesamtrededauer von einer Stunde und 20 Minuten, was ihn im Abgeordnetenfeld ins Mittelfeld katapultiert.

Vorne hat sich nichts geändert. Sabine Scheffknecht ist weiterhin die redseligste Abgeordnete. Sie sprach insgesamt fast sieben Stunden, verteilt auf 87 Redebeiträge. Dass die Neos-Abgeordneten ganz vorne stehen, liegt freilich an deren Mandatszahl. Die Neos sitzen zu zweit im Landtag, weshalb Martina Pointner im Sommer auf Rang zwei lag. Im Herbst wurde sie von Daniel Matt abgelöst, der seitdem 16 Mal sprach. Pointner rangiert in der Jahresauswertung allerdings immer noch auf dem sechsten Platz.

Auch die Sozialdemokraten sind im Landtag mit drei Mandaten spärlich vertreten, weshalb in der Jahresauswertung mit Michael Ritsch und Gabriele Sprickler-Falschlunger auf Platz zwei und drei zwei SPÖ-Abgeordnete stehen. Grünen-Klubobmann Adi Gross belegt Platz vier, gefolgt von FPÖ-Klubobmann Daniel Allgäuer. Dann folgt Pointner, anschließend mit Harald Sonderegger der erste ÖVP-Mandatar. Er muss allerdings außer Konkurrenz geführt werden. Einerseits spricht er als Landtagspräsident vor jedem Tagesordnungspunkt. Andererseits ist eine sekundengenaue Auswertung nicht möglich.

Keine offiziellen Zahlen

Eine offizielle Statistik des Landes existiert nicht. Die VN haben die Redezeiten aus dem Videoarchiv errechnet. Alle Wortmeldungen, die kürzer als eine Minute sind, werden bei dieser Rechnung in der Rededauer nicht erfasst, lediglich bei der Anzahl. Sondereggers Beiträge sind oft kürzer.

Die ÖVP-Abgeordnete Beate Gruber hat sich im Herbst zweimal zu Wort gemeldet, womit sie insgesamt 13 Reden hielt. Ihr Parteikollege Julian Fässler hat zwar einmal weniger gesprochen, mit 51 Minuten Gesamtzeit aber deutlich länger. Zusammen mit Werner Huber (ebenfalls ÖVP) bilden Gruber und Fässler das Schlusstrio der Statistik. In der Parteienauswertung hat sich die SPÖ 148 Mal zu Wort gemeldet, insgesamt ergibt das 14 Stunden und 14 Minuten. Die Neos traten fünfmal öfters ans Mikrofon, sprachen aber fast drei Stunden kürzer.

Die neuen Abgeordneten haben sich bereits in Szene gesetzt. Daniel Matt von den Neos sprach in 16 Beiträgen insgesamt eine Stunde und drei Minuten. Manuela Auer sitzt erst seit November für die SPÖ im Landesparlament, hat aber bereits eine Stunde und 17 Minuten Redezeit.

Innerhalb der Regierung hat Landesrat Erich Schwärzler von der ÖVP den wortreichsten Herbst hinter sich. Neunmal trat er seit September ans Pult, weshalb er nun bei 22 Beiträgen hält. Damit sprach er so oft wie Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) und einmal weniger als Karlheinz Rüdisser (ÖVP). Gesundheitslandesrat Christian Bernhard (ÖVP) hingegen musste sich nicht oft zu Wort melden, er hielt im Vorjahr elf Reden. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) trat 16 Mal vor das Mikro, hielt aber durchschnittlich mit Abstand die längsten Reden, und zwar von allen, die im Landtag sitzen.