Sommerschimmel raus – statt rein

Lüften muss den Jahreszeiten angepasst werden,
sonst fängt man sich rasch Schimmel ein.
Gesundheit Es ist ein sich seit Jahrzehnten hartnäckig haltender Irrtum, dass man im Sommer feuchte Keller trocknen kann. Wer gerade zu dieser Jahreszeit besonders intensiv lüftet, sorgt jedoch für mehr Feuchtigkeit statt Trockenheit im Raum. Dabei kann warme Luft generell mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Strömt nun warme Sommerluft beim Lüften in den kühleren Keller wird der Taupunkt unterschritten und es bildet sich Kondensat als ideale Voraussetzung für Schimmelbildung. Die warme Luft gibt ihre Feuchtigkeit an die Wände und Oberflächen ab, wo Kondenswasser entsteht. Die nun höhere Luftfeuchtigkeit im Kellergeschoß ist der ideale Nährboden für Schimmelbildung und in späterer Folge die Basis womöglich für Bauschäden.
Lüftverhalten beachten
Im Sommer empfiehlt es sich, Räume lieber frühmorgens oder spät nachts bei kühleren Temperaturen zu lüften. Die Lüftung sollte nämlich nur dann erfolgen, wenn die Außentemperatur mindestens fünf Grad Celsius – z. B. unter der Temperatur des Kellers – liegt. Selbstverständlich muss die Gefahr der Schimmelbildung für alle Räume im Auge behalten werden. Möbel sollten nicht zu nahe an der Wand stehen, um eine Luftzirkulation zu garantieren. Richtiges Lüften schafft ein angenehmes Raumklima und vermeidet gleichzeitig Schimmelbildung in den Wohnräumen. Man sollte die Luftfeuchtigkeit in Räumen dauerhaft zwischen 40 und 60 Prozent halten und den aktuellen Stand mit einem Hygrometer kontrollieren. Am besten nur kurz und stoßartig lüften oder querlüften. Nach dem Baden, Duschen oder Kochen sollte die feuchte Luft durch Stoßlüften hinausbefördert werden. Immobilien mit kontrollierter Be- und Entlüftung erledigen dies automatisch. Klimaanlage oder Ventilator unterstützen im Kampf gegen Sommerschimmel.