In energiepolitischer Vorreiterrolle

Bei der Energieautonomie bis zum Jahr 2050 geht Vorarlberg voran.
Schwarzach. Vorarlberg macht im Energiebereich vor, was es heißt, regionalen Gestaltungsspielraum im Sinne der Bürger und zum Vorteil der heimischen Wirtschaft positiv zu nutzen. Viele erfolgreiche Initiativen haben die Region in eine energiepolitische Vorreiterrolle gebracht. Von besonderer Tragweite und Bedeutung war in diesem Zusammenhang die Entscheidung, bis zum Jahr 2050 Energieautonomie erreichen zu wollen. Dann sollen sich jährlicher Energieverbrauch und die Erzeugung aus erneuerbaren Energieträgern die Waage halten. Der klare Kurs wird durch einen einstimmigen Beschluss des Vorarlberger Landtags mitgetragen.
„Ziele wie Energieautonomie, Klimaschutz oder nachhaltige Entwicklung realisieren sich nicht von selbst. Damit verbunden ist ein stetiger Veränderungsprozess, der viele wirtschaftliche und gesellschaftliche Bereiche betrifft. Wichtig ist, unser Verhalten, unsere Entscheidungen in diese Richtung zu lenken“, betont dazu Landeshauptmann Markus Wallner.
Ein ehrgeiziges Ziel
„Mit der Energieautonomie bis 2050 hat sich Vorarlberg ein ehrgeiziges energie- und klimaschutzpolitisches Ziel gesteckt, das nur mit beherztem Einsatz aller Kräfte erreichbar ist. Es ist eine Zukunftsstrategie, die weit über den Kernbereich der Energieversorgung hinausgeht und beispielsweise unsere Mobilität ebenso berührt wie den Wohnbau. Wenn wir das Ziel gemeinsam verfolgen, können wir es an die Spitze des Fortschritts schaffen“, unterstreicht Landesrat Erich Schwärzler, der auch für die Energie zuständig ist.
Wird die Energieversorgung in Vorarlberg in der Jahresbilanz ausschließlich durch erneuerbare Energieträger bereitgestellt, ist eine CO2-freie Energieversorgung erreicht. Dieses Ziel umfasst alle Bereiche, von den privaten Haushalten über den Verkehr bis zur Industrie. Bis 2050 sollen die erneuerbaren Energieträger um rund 50 Prozent ausgebaut werden. Dabei setzt Vorarlberg auf die Steigerung der Energieeffizienz und auf einen breiten Energiemix aus Sonnenenergie, Biogas, Biomasse und vor allem auf die Wasserkraft.
Eine besondere Herausforderung ist die wesentliche Reduktion des Energieverbrauchs, ohne die Energieautonomie nicht möglich ist. Ziel ist es, den Verbrauch um 60 Prozent zu senken, ohne dabei auf wichtige Dienstleistungen verzichten zu müssen oder an Lebensqualität zu verlieren.
Für den Standort
„Die Energiefrage spielt deshalb eine so entscheidende Rolle, weil sie maßgeblich über die zukünftige Standortqualität Vorarlbergs bestimmt. Es geht darum, Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung abzusichern“, sagt LH Markus Wallner.
Im Rahmen eines Beteiligungsprozesses wurden in einem weiteren Schritt konkrete Ziele bis 2020 gesetzt. Der Weg dorthin wurde mit 101 enkeltauglichen Maßnahmen ausgekleidet.
Bis 2020 soll – gegenüber dem Jahr 2005 – der gesamte Energieverbrauch um 15 Prozent gesenkt werden. Dazu soll beispielsweise bei den Gebäuden eine anhaltende Sanierungsrate von drei Prozent und damit eine Reduzierung des Energieverbrauchs für Raumwärme des gesamten Gebäudebestandes um 18 Prozent erreicht werden. Die produzierende Industrie Vorarlbergs bekennt sich dazu, eine jährliche Effizienzsteigerung um ein Prozent zu erzielen. In Sachen Mobilität soll, als ein Beispiel, der Fahrradanteil von 15 auf 20 Prozent der kurzen und mittleren Wege (0 bis 10 km) gesteigert werden.

Partner-Statements
Klimawandel und Klimaschutz gehen uns alle an. Neben dem globalen Denken und Handeln muss auch regional Verantwortung übernommen werden. Jeder Einzelne von uns kann im Sinne der „Energieautonomie Vorarlberg“ sowie der Landwirtschaftsstrategie 2020 „Ökoland Vorarlberg – regional und fair“ einen Beitrag dazu leisten. Der Klimaschutzpreis gibt den vorbildlichen Leistungen und Projekten für den Klimaschutz eine Bühne und verschafft ihnen öffentliche Anerkennung.
LH Markus Wallner